Ein gebrauchtes E-Auto, auch bekannt als EV oder BEV, kaufen? Bei vielen Menschen stößt dieser Gedanke noch immer auf große Skepsis. Vor allem eine Frage steht dabei im Raum: Ist die Batterie eines Gebraucht-EVs nicht schon halb kaputt? Der Ladestrom-Anbieter EWE Go hat sich Fragen wie dieser angenommen und versucht, mit weitverbreiteten Vorurteilen aufzuräumen. Nicht ohne Grund: Der Markt für gebrauchte Elektroautos nimmt langsam Fahrt auf. Anfang 2025 machten gebrauchte Stromer laut Kraftfahrt-Bundesamt bereits 3,1 Prozent am Gebrauchtwagenmarkt aus.
Batterien von gebrauchten E-Autos oft viel besser als ihr Ruf
Doch zurück zur eingangs gestellten Frage: Wie ist das denn nun mit dem Zustand der Batterien in gebrauchten E-Autos? Hierzu hatte es Ende vergangenen Jahres bereits eine umfangreiche DEKRA-Analyse gegeben, die besagt, dass Batterien in E-Autos deutlich länger halten als von Verbrauchern oft angenommen wird. EWE Go verweist zudem auf Erkenntnisse des TÜV NORD, wonach es etwa acht bis zehn Jahre dauert, bis die State-of-Health-Kapazität eines E-Auto-Akkus bei weniger als 70 Prozent liegt. Nicht vergessen sollte man zudem: Nahezu alle großen Hersteller geben mehrere Jahre Garantie auf ihre Akkus, was Käufer vor teuren, zusätzlichen Investitionen schützt.
Aber habe ich mit einem Gebrauchtwagen überhaupt noch ausreichend Reichweite? Auch diese Frage lässt sich für den Alltag eindeutig mit einem „Ja“ beantworten. Denn die meisten Menschen fahren mit ihrem Auto täglich nicht mehr als 80 Kilometer. Die lassen sich auch dann noch locker abspulen, wenn der Energiespeicher eines E-Autos schon älter ist. Hinzu kommt: Es gibt in Deutschland inzwischen so viele Ladesäulen, besonders in Ballungsräumen, aber auch in der Nähe fast jeder Autobahnausfahrt, sodass sich auch längere Strecken mit einem gebrauchten E-Auto gut planen lassen. In Zahlen ausgedrückt: Zum 1. Mai 2025 waren in Deutschland laut Bundesnetzagentur rund 128.000 Normalladepunkte (AC) und knapp 39.000 Schnellladepunkte (DC / HPC) nutzbar.
Gebrauchte Stromer werden wohl spürbar im Preis fallen
Wahr ist hingegen, dass auch gebrauchte E-Autos noch immer vergleichsweise teuer sind und deswegen besonders für Menschen, die stark aufs Geld schauen müssen, oft keine echte Alternative darstellen. Doch es lässt sich ein Trend erkennen, dass die Preise für Gebraucht-Stromer fallen. Dazu tragen auch Leasingrückläufer und Firmenfahrzeuge bei, die zunehmend auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen. Wichtig auch: Die Kfz-Steuer entfällt nicht nur für neue, sondern auch für gebrauchte E-Autos bis mindestens 2035. Die Bundesregierung plant zudem gezielte Programme für Haushalte mit geringerem Einkommen, damit der Umstieg auf ein E-Auto leichter fällt. Auch die Bereitstellung von 1.000 Euro Ladeguthaben steht im Raum. Das soll insbesondere privaten Käufern den Einstieg in die E-Mobilität erleichtern.
