Führerschein: Teurer, schlechter, strenger – Das ändert sich noch 2024

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Mehr als 50 Millionen Deutsche haben einen Führerschein. Doch 2024 werden viele Führerscheine ungültig. Autofahrer müssen dann zahlen, wenn sie weiterfahren dürfen. Doch das ist nicht die einzige Änderung.
Führerschein: Teurer, schlechter, strenger – Das ändert sich noch 2024
Führerschein: Teurer, schlechter, strenger – Das ändert sich noch 2024Bildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital

Das Bundesamt für Straßenwesen schätzt die Anzahl der Führerscheine in Deutschland auf etwa 54 Millionen. Ganz eindeutig ist diese Zahl aber nicht. Denn erst mit dem Führerschein in Scheckkartenformat, der 1999 eingeführt wurde, begann die Zählung. Wie viele Deutsche noch einen Lappen, also einen Führerschein aus Papier haben, weiß das Bundesamt nicht. Damit die Regierung aber genau weiß, wie viele Führerscheine im Umlauf sind, müssen 2024 viele Autofahrer ihren alten Führerschein umtauschen. Doch das ist bei Weitem nicht alles. Denn Autofahrer könnten 2024 ziemlich unter die Räder kommen.

Führerschein muss umgetauscht werden: Millionen Deutsche betroffen

Etwa 15 Millionen Papier-Führerscheine müssen umgetauscht werden. Doch das ist längst nicht alles: Rund 28 Millionen neue Führerscheine im Scheckkartenformat müssen ebenfalls umgetauscht werden. Wer genau wann mit dem Umtausch dran ist und welche Strafe droht, wenn man dem Ruf des Staates nicht nachkommt, zeigen wir in dieser Tabelle. Der Grund für den Umtausch ist übrigens: Führerscheine sollen künftig EU-weit fälschungssicher und einheitlich sein. Zudem will man sie in einer Datenbank erfassen, um Missbrauch zu vermeiden. Doch der Führerschein-Umtausch ist nur die Spitze des Eisbergs.

Die EU will 2024 nämlich noch einige andere Regeln für den Führerschein reformieren. So soll der Lappen aufgebohrt werden. Autofahrer sollen so bald Fahrzeuge fahren dürfen, in denen sie bislang nicht hinters Steuer durften. Doch das war es auch schon mit den positiven Änderungen.

Klasse B nur noch bis 1,8 Tonnen

Senioren über 70 Jahre sollen bald möglicherweise alle fünf Jahre ihre Fahrtauglichkeit überprüfen lassen, was dem Verkehrsminister Volker Wissing sauer aufstößt. Zudem soll es nicht mehr nur eine Probezeit geben. Wie der ADAC berichtet, soll mit jeder weiteren Klasse eine neue Probezeit beginnen. Zudem diskutiert die EU darüber, dass jeder, der seinen Führerschein umtauscht oder verlängert, eine ärztliche Untersuchung vorlegt.

Führerschein: Anwälte raten, gegen dieses Gesetz zu verstoßen

Dürfen Autofahrer mit der Führerscheinklasse B bislang PKW mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen fahren, soll sich das bald ändern. Wer ab 2024 die neue Klasse B macht, soll nur noch Kraftfahrzeuge mit maximal 1,8 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht fahren dürfen. Eine neue Klasse B+ soll dann eingeführt werden, die dann dazu berechtigt, Autos mit einem Gewicht von 3,5 Tonnen fahren zu dürfen. Wer diese neue Klasse haben will, muss mindestens 21 Jahre alt sein und nochmal in die Prüfung. Damit entstehen weitere Kosten.

Noch mehr Kosten

Apropos Kosten: Führerscheinneulinge müssen ab diesem Jahr noch mehr für die Prüfungen hinblättern. Eine Änderung der Gebührenordnung sieht eine Erhöhung um 11 Prozent vor. Damit würde die Gebühr für die Theorieprüfung auf knapp 25 Euro steigen, erklärt der Auto Club Europa. Für die praktische Prüfung der Klasse B müssten Prüflinge dann statt etwa 117 Euro rund 130 Euro berappen.

Hinzu kommt: Die einzelnen Führerscheinklassen könnten Tempolimits erhalten. Wer also etwa einen Führerschein der Klasse B hat, soll künftig nicht schneller als 110 km/h fahren dürfen. Wer die neue Klasse B+ besitzt, soll maximal 130 km/h fahren dürfen. Und das soll nicht nur für Fahranfänger gelten.

Nachtfahrverbot für Autofahrer

Darüber hinaus soll das neue Führerschein-Gesetz den EU-Mitgliedstaaten ermöglichen, ein Nachtfahrverbot für Fahranfänger zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens einzuführen. Das soll insbesondere Fahrten unter Alkoholeinfluss reduzieren. Der ADAC kritisiert dieses mögliche Vorgehen, das dazu führen würde, dass beispielsweise Schichtarbeiter in ihrer Mobilität unverhältnismäßig eingeschränkt werden. Doch: Noch ist nichts entschieden. Der Verkehrsausschuss des Europaparlaments will im Laufe des Jahres einen Beschluss fassen.

Mitreden

9 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Dr. Wössner

    Scheisse, wie kann man so blöd sein. E-mobilität ist eine Einbahnstraße und wird sich nicht durchsetzen. Die Emissionen sind nur schöngerechnet.

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  2. Nutzerbild Papa Justin

    „Scheisse, wie kann man so blöd sein.“
    Bei 1,8 Tonnen kann nan ja viele moderne (v.a. e-)Autos gar nicht mehr fahren…

    Für die Anzahl der ausgegeben Führerscheine bemühe man sich zum Führerschein-Register. Die Lappen hatten seit jeher ne Nummer und beim Umtausch wird das Datenblatt der Ausstellungsbehörde ja schließlich auch gesichtet…
    Und dafür muss jeder Führerscheinbesitzer die Umtauschgebühr zahlen???

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  3. Nutzerbild Ralf

    ja ganz genau die Regierung kriegt die Taschen nicht voll. dann muss halt mal ein volksbegehren her. ich kann es nicht fassen wie wir Deutschen uns einfach vom Staat verarschen lassen.

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    • Nutzerbild Carnivoria

      Die Verschlechterungen sind doch alle von der EU gewollt und nicht vom deutschen Staat. Langsam aber sicher will ich nur noch eines – den DEXIT.

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  4. Nutzerbild Manfred Rupprecht

    Die Bundesregierung hat in allen belangen von der realitaet eine sehr geringe Ahnung und regiert an den Belangen der Bevölkerung vorbei.Von der Regierung der EU in Brüssel die meineserachtens aus Ministern der zweiten und dritten Qualifizierten Möchtegernen besteht und somit in ihren eigenen Ländern nichts zuwege brachtenud jetzt bestimmen wollen was für die Menschen in Deutschland zu machen ist.Unsere Regierung wenn sie einrückgrat hätte müsste sich das verbieten und zur Wehr im Sinne ihrer Bürger setzen oder wie Großbritannien aus der EU austreten was sehr sinnvoll wäre und für den deutschen Bundesbürger keinerlei nachteil bringen würde.

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  5. Nutzerbild Fischer eleonore

    ja toll wie auf uns alten rum gehackt wird gut ich möchte mir schon das Auto an schaffen ganz einfach deswegen die jungen kümmern sich nicht um uns Alten keiner nimmt einen mit für einen Ausflug oder den Gross Einkauf oder mal zur Mutter Oma ausser halb aufs Land wo man mit Bus ix mal um steigen muss 2 Stunden braucht bis man endlich an kommt obwohl die Entfernung nicht mal soweit ist. Mein Eindruck die Alten am besten gleich Einäschern

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  6. Nutzerbild Karsten Frei

    Ein Hoch auf die EU, es lebe die Bürokratie.
    Für mich ein Grund mehr, EU-kritisch zu sein.

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  7. Nutzerbild Gerd

    Ein Autoführerschein wird nicht ungültig, wenn darin steht das er lebenslang gültig ist und auch noch von einer Behörde ausgestellt ist, also wieder mal Abzocke.

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    • Nutzerbild Bolli

      Außerdem ist die Bußgeldhöhe nicht so schmerzhaft!
      😇😇
      Wollen unsere Bürokratischen Tempeltänzer nicht weniger Bürokratie?
      Warum müssen Deutsche Staatsbürger überhaupt Gebühren für die Verlängerung von Amtlichen Dokumenten bezahlen?
      Wir zahlen ohnehin schon viel zu viel Steuern !!
      😎😎😇😇

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