EU spricht Machtwort: Apples Plan soll im Keim ersticken

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Das iPhone muss sich über kurz oder lang an die neuen Regeln der EU anpassen. So soll das iPhone 15 endlich USB-C bekommen. Andere Pläne, die Apple laut Gerüchten für diese Umstellung im Kopf hat, erfreuen die EU aber nicht.
Der Lightning-Port des iPhone 14 Pro Max im Fokus
Ein Relikt aus der Vergangenheit: Der Lightning-PortBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Es gilt aktuell als sicher: Die nächste iPhone-Generation muss auf den Lightning-Port verzichten. Stattdessen soll über USB-C die Kommunikation mit anderen Geräten und – noch wichtiger – das Laden ermöglicht werden. Du musst also nicht mehr verschiedene Kabel zum Aufladen von iPhone, iPad und Mac mit dir herumschleppen. Vor einigen Wochen gab es dann jedoch Gerüchte, laut denen Apple sein MFi-Programm auf USB-C ausweiten würde. Dies könnte bedeuten, dass nur zertifizierte Kabel die maximale Leistung mit dem iPhone erreichen können. An dieser Einschränkung stört sich nun die EU, wie unter anderem das Handelsblatt unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa schreibt.

EU warnt Apple: Eingeschränktes USB-C im iPhone wird nicht erlaubt

Ziel der vor einigen Monaten abgesegneten Regelung ist es, den Elektroschrott zu reduzieren. Smartphones, Tablets und andere Geräte sollen via USB-C geladen werden. Ein Kabel soll damit genügen. Mit den Gerüchten zu einem eingeschränkten Funktionsumfang im kommenden iPhone würde Apple diese Idee untergraben.

Schon Ende März sprach sich der Europaabgeordnete Alex Agius Saliba gegen diese Pläne aus. Er versprach, „Apple nicht machen zu lassen, was sie wollen“. Diese Position vertritt auch die EU-Kommission, die nun in einem Schreiben von EU-Industriekommissar Thierry Breton den iPhone-Hersteller warnt.

In diesem schreibt er: „Geräte, die die Anforderungen an das einheitliche Ladegerät nicht erfüllen, werden auf dem EU-Markt nicht zugelassen“. Bei einem Treffen Mitte März hat man Apple ebenfalls daran erinnert. Eine Stellungnahme des iPhone-Herstellers gibt es dazu derzeit nicht.

Einheitlicher Standard gilt erst ab Ende 2024

Die neue EU-Richtlinie soll ab dem 28. Dezember 2024 greifen. Mit der Vorstellung des iPhone 15 im kommenden Herbst wäre Apple noch nicht an diese gebunden. Selbst das iPhone 16 würde – sofern man an einer Präsentation im September festhält – noch vor diesem Termin vorgestellt. Wirkliche Sorgen muss sich das Unternehmen vorerst also nicht machen.

Derzeit handelt es sich bei den Berichten um die zertifizierten USB-C-Kabel nur um Gerüchte. Erst im Herbst werden wir mit Sicherheit erfahren, welche Pläne Apple wirklich verfolgt. Laut den durchgesickerten Informationen könnte etwa die Geschwindigkeit bei Datentransfers mit nicht zertifizierten Kabeln leiden. Ähnliches soll für die maximale Leistung beim Laden gelten.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Torben

    Ob sich Apple sorgen machen muss hängt sicher auch von der Berichterstattung ab. Wenn ein renommiertes Magazin dazu rät, auf das nächste iPhone zu warten, weil dieses benutzerfreundlichen Standards folgt, hat das sicher Einfluss auf die Verkaufszahlen von proprietärem Elektroschrott.

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  2. Nutzerbild Rubin

    Das ist eine Frechheit was Apple sich da hat einfallen lassen. Jeder andere Hersteller lädt auch mit regulären USB C Kabeln, nur Apple muss hier wieder ne Extra Wurst haben. Finde es gut, dass die EU da nicht mit einverstanden ist und es verbietet.

    Antwort

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