E-Auto: Diesel und Benziner abgewürgt

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Das letzte Stündlein für Diesel und Benziner hat zwar noch nicht geschlagen, doch bald ist es so weit. Das hat die EU schon vor Längerem beschlossen. Die Zukunft gehört dem E-Auto. Und das bekommen jetzt auch die Gegner des Stromers mit voller Wucht zu spüren.
E-Auto: Diesel und Benziner abgewürgt
E-Auto: Diesel und Benziner abgewürgtBildquelle: vovaflame / Pexels

E-Auto oder Verbrenner? Kaum ein anderes Thema beschäftigt das Autoland Deutschland derzeit, wie die Zukunft des Pkw. Für die meisten ist klar: Am Elektroauto führt kein Weg vorbei. Andere wollen ihren Verbrenner so lange fahren, bis er auseinander fällt. Es wird über Restwerte von Gebrauchtwagen diskutiert und ob Batterien für Stromer mehr Schäden an der Umwelt anrichten, als Bohrinseln, die im Meer explodieren und eine Ölpest verursachen. Eine Partei in Deutschland versuchte nun Stimmung gegen das bereits beschlossene Verbrenner-Aus zu machen. Und bekam es mit der Realität zu tun.

„Ja“ zum E-Auto

Geht es um das E-Auto, weiß die Politik in Deutschland nicht so recht, was sie tun soll. Einerseits hat man sich dazu durchgerungen, sich dem Verbrenner-Aus anzuschließen. Andererseits hat man die Subventionen für Elektroautos deutlich früher gestrichen, als man ursprünglich angekündigt hat. Der Ausbau von Ladesäulen geht ebenfalls nur schleppend voran. Und Konzerne wie VW weinen sich regelmäßig aus, dass von der Politik nur wenig Unterstützung kommt, nachdem man die Produktionsbänder aufs E-Auto umgestellt hat. Die CDU witterte in dem ganzen Durcheinander eine Chance und wollte mit einer Umfrage die Verbrenner-Fans für sich gewinnen. Doch statt einer eindeutigen Zustimmung und einem „Ja“ zum Aus des Verbrenner-Aus, blamierte man sich bis auf die Knochen.

Die CDU schaltete eine Internetseite, auf der es heißt: „Unterstützen Sie die Forderung zur Rücknahme des Verbrenner-Verbots?“ Das Ziel: „Das von SPD, Grünen und Linken im Europäischen Parlament beschlossene Verbrenner-Verbot muss zurückgenommen werden.“ Doch nicht einmal 24 Stunden nach dem Start der Umfrage hat die CDU diese bereits gestoppt. Denn: Rund 85 Prozent der eingegangenen Stimmen votierten mit „Nein“. Dabei nahmen rund 100.000 Menschen an der Umfrage teil. Doch statt die bittere Niederlage zu akzeptieren und Richtung E-Auto umzudenken, ist man sich sicher: „Diese Umfrage ist massiv manipuliert worden.“ Und das sei völlig inakzeptabel. Ob die Umfrage wirklich manipuliert wurde, ist fraglich. Bots oder Hacker zumindest waren nicht nötig, um mehrmals auf „Nein“ zu klicken. Zudem haben mehrere Interessenverbände im Vorfeld dazu aufgerufen, sich mit einem „Nein“ an der Abstimmung zu beteiligen.

Es geht nicht nur um den Antrieb

Die CDU, die Berichten zufolge „mit den zuständigen Sicherheitsbehörden im Austausch stehe, um diese Vorfälle zu untersuchen“, dürfte wohl an Popularität eingebüßt haben. Dabei spielt die Frage, ob E-Auto oder Verbrenner, beim Thema Verkehrswende eher die zweite Geige. Städte haben, trotz weniger Abgase, immer weniger Luft zum Atmen. Das liegt einerseits daran, dass immer mehr kleine Stadt-Autos – wie etwa der Smart – verschwinden und immer mehr große SUVs durch die schmalen Gassen poltern und Parklücken mehr als nur ausfüllen. Und: Schaut man sich einmal an, wie viele Menschen in so einem wuchtigen SUV sitzen, einem Fahrzeug, das für mindestens fünf Personen ausgelegt ist, wird man oft nur den Fahrer am Steuer sehen. Und die Politik? Die widerspricht sich selbst, streitet darum, was denn nun die Antriebsart der Zukunft sein soll, während Städte im Stau ersticken und Brücken unter der Last schwerer SUVs zerbröseln. Und das, liebe Politik, ist völlig inakzeptabel.

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