Clubhouse: Abmahnung wegen drastischer Datenschutzmängel

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Clubhouse ist derzeit in aller Munde. Die App hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer beliebten Podcast-Alternative entwickelt, in der Menschen aller Art sprechen können. Doch Clubhouse hat einen massiven Haken. Deswegen wird das Unternehmen nun abgemahnt.
Clubhouse auf iPhone
Bildquelle: Unsplash

Anderen Menschen beim Quatschen zuhören, zu Themen, die einen interessieren, kennt man bereits von Podcasts. Die App Clubhouse bietet jedoch die Chance, sich selbst ebenfalls in die Diskussionen einzubringen und zu sprechen. In den sozialen Medien ist die App mittlerweile stark verbreitet und in aller Munde. Doch Clubhouse arbeitet nicht so, wie sie sollte – zumindest aus europäischer Datenschutzsicht.

Clubhouse: Datenschutz eher schlecht als recht

Die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBZ) hat den Betreiber von Clubhouse nun wegen drastischer Datenschutzmängel abgemahnt, wie der Vorstandsvorsitze der VZBZ, Klaus Müller, über Twitter mitteilt. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen besitzt Clubhouse kein Impressum. Zum anderen gibt es die Geschäftsbestimmungen und Datenschutzhinweise auch in der deutschen App-Version ausschließlich auf Englisch. Dass diese Inhalte in deutscher Sprache vorliegen, ist hierzulande allerdings Pflicht.

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Damit aber noch nicht genug. Die Verbraucherschützer kreiden Clubhouse darüber hinaus an, gegen die DSGVO zu verstoßen. Im Detail behält sich die App das Recht vor, auf die Kontaktdaten der Nutzer aus ihren Adressbüchern, die in Clubhouse hochgeladen werden, zuzugreifen. Im Folgenden nutzen die App-Betreiber die Daten, um Nutzern Werbung anzuzeigen.

Die VZBZ hat der Alpha Exploration Co. nun eine Abmahnung geschickt, in der gefordert wird, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Sollten die kalifornischen Betreiber mit Sitz in Oakland nicht auf die Abmahnung reagieren, könnte die Klage vor dem Berliner Landgericht landen und ein Bußgeld verhängt werden. Neben der VZBZ schließen sich auch andere Datenschützer aus Deutschland an, wie etwa der rheinland-pfälzische Datenschützer Dieter Kugelmann. „Nach ersten Erkenntnissen ist die US-App aus Datenschutzperspektive höchst problematisch“, zitiert Heise Online Kugelmann.

Clubhouse bald auch für Android

Derzeit gibt es Clubhouse ausschließlich für Apples iOS. Wie die Betreiber kürzlich ankündigte, soll bald aber auch eine Android-App folgen. Die Entwicklung und Finanzierung sollen allerdings jetzt erst beginnen. Dementsprechend ist derzeit unklar, wann die Android-Version erscheint.

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