Das sind die schnellsten Internet-Anbieter in Deutschland

3 Minuten
Wie schnell ist das Internet in Deutschland? Fast 8 Millionen Messungen von Internetnutzern der Computerbild ergeben hier ein klares Bild mit insgesamt zwei Testsiegern. Bei dem einen Sieger musst du allerdings in den Abendstunden Abstriche machen.
Netzwerkkabel auf einer Tastatur
Bildquelle: Pixabay

Vodafone Kabel braust mit flottem und stabilem Tempo an allen vorbei“ – das ist das Fazit eines Tempo-Tests der Computerbild. Die Zeitschrift hat ihre Nutzer in den vergangenen zwölf Monaten insgesamt 7,95 Millionen Messungen durchführen lassen und sie analysiert. Als einziger der sechs getesteten Anbieter erhielt Vodafone die Note „gut“ und lies die Wettbewerber hinter sich. Dennoch gibt es in den Abendstunden etwas an den Anschlüssen zu kritisieren.

Die Internet-Zugänge der Vodafone-Kabelkunden lieferten im Download durchschnittlich 260 Mbit/s. Damit ist Vodafone viermal so schnell wie der schnellste DSL-Wettbewerber. Das allerdings ist der Technologie geschuldet. Vodafone kann durch den Einsatz des DOCSIS 3.1-Standards derzeit relativ einfach alte TV-Kabel-Leitungen mit einem Signal von 1 Gbit/s beschalten. Künftig wird es noch mehr sein. Bei DSL ist derzeit bei 250 Mbit/s Schluss, darüber hinaus muss ein Glasfaserkabel bis mindestens in den Keller des Gebäudes her, was entsprechend aufwendig zu bauen ist.

DSL-Sieger Telekom mit Glasfaser-Problemen?

Auch im Upload erzielten die Kabel-Anschlüsse im Schnitt mit 28 Mbit/s. Tempo-Unterschiede beim Internet zwischen Stadt und Land gab es in diesem Jahr an den Kabel-Anschlüssen kaum. Zudem erhielt Vodafone im Vergleich der Kabel-Netzanbieter und technologieübergreifend Bestnoten in allen Tarifen für das Preis-Leistungs-Verhältnis.  

Sieger bei den DSL-Anschlüssen ist die Deutsche Telekom geworden. Hier haben die Nutzer durchschnittlich 65 Mbit/s gemessen, im Upload 24 Mbit/s. Vodafone-Wettbewerber Pyur (Tele Columbus) bekam beim Upload die rote Laterne: Nur 13 Mbit/s maßen die Nutzer der Computerbild. Bei der Telekom stellte die Computerbild auch die vergleichsweise größten Unterschiede zwischen Stadt und Land fest. Auf dem Land erreichten die Nutzer im Schnitt etwa 54 Mbit/s, in der Stadt fast 74 Mbit/s.

Vodafone-Technik-Chef Guido Weißbrich freut sich über das Ergebnis. „Auch wenn das Netz in den vergangenen Monaten regelrecht ‚glühte‘: Wir haben durch zahlreiche Maßnahmen die Performance sichergestellt und unser Netz noch stabiler und flotter gemacht. Dort, wo viele Menschen das Netz nutzen, werde Vodafone es punktuell besser machen und weitere Glasfaser-Strecken bauen. Damit will man bei dem Kabelnetzbetreiber auch das Problem in den Griff bekommen, das es bei Kabelanschlüssen immer wieder gibt: Den Effekt des Shared Medium. Dabei geht es um Tempoeinbrüche, die schlimmstenfalls dauerhaft, zumeist aber nur in den Abendstunden auftreten.  Immerhin: Die Computerbild testierte Vodafone, dass die Schwankungen im Kabelnetz in den Abendstunden zur Peak-Time, wenn alle online sind, im Vergleich zum Vorjahr geringer geworden sind.

Darum sind schnelle Anschlüsse oft vermeintlich langsam

Besonders überraschend ist aber auch, dass die Messergebnisse an Gigabit-Anschlüssen der Telekom im Vergleich desaströs sind. Statt 1.000 Mbit/s kamen im Schnitt nur 243 Mbit/s an. Während die Computerbild hier rät, sich bei dauerhaft weniger als 90 Prozent des vereinbarten Tempos bei der Bundesnetzagentur zu beschweren, schlägt der Vodafone-Netzchef eine andere Taktik vor: „Um von Geschwindigkeiten von über 500 Mbit/s zu profitieren, benötigt man zu Hause gigabitfähiges Equipment.“

Zudem spielen Faktoren wie Browser oder Betriebssystem bei der Messung von hohen Geschwindigkeiten eine wichtige Rolle, heißt es. Nach Erfahrungen unserer Redaktion sind es oftmals auch Messungen per WLAN oder zu langsame Netzwerk-Ports, die Messungen deutlich verfälschen. WLAN liefert nie die Datenraten, die die WLAN-Router auf der Verpackung versprechen. Allerdings: Auch das Netz der Anbieter spiel eine Rolle, wie unser direkter Vergleich von Gigabit-Anschlüssen von Telekom und Vodafone gezeigt hat.

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11 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Timo

    „Bei DSL ist derzeit bei 250 Mbit/s Schluss, darüber hinaus muss ein Glasfaserkabel bis mindestens in den Keller des Gebäudes her, was entsprechend aufwendig zu bauen ist.“

    Das ist faktisch Quatsch!!! Ohne Ahnung sollte man nicht versuchen sich als fachkundig darzustellen!

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    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Dann zeig mir einen DSL (!) Anbieter, der mehr als 250 Mbit/s anbietet. Technisch sind bis zu 300 per Supervectoring möglich, richtig. Bietet aber keiner an. Alles darüber hinaus ist G.Fast, Glasfaser oder Kabel. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Aber nicht ahnungslos von der Seite ankacken.

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    • Nutzerbild Marco

      Also bei DSL ist bei 250 Mbit mit Vectoring Schluss. Auch wenn die Router mehr hergeben.
      Dann gibt es Hybrid-Geschichten die bis 500 MBits gehen.
      Danach kommt Glasfaser für Consumer bis 1Gbit bislang weiß ich von nichts schnellerem.

      Glasfaser muss verlegt werden. Dafür werden in Straßen Kanäle verlegt heißt Mann muss die Straße teils aufreißen. Lohnt sich nur bei genügend Folgeanschlüßen und wird aber auch durch den Staat subventioniert um die Infrastruktur auszubauen. Dann kommt das Paradoxon wenn nämlich der/die Eigentümer sich quer stellen weil es heißt das kostet was gibt es kein Anschluss. Ergo Glasfaser vor der Tür aber nicht im Haus. Auch muss wenn kein Einfamilienhaus in jedem Stockwerk Kabel verlegt werden damit das klappt und ein oder mehrere Verteiler im Haus verbaut werden. Somit ist Glasfaser nicht wie DSL wo mal ein Techniker kommt prüft auf welcher Leitung es am besten geht und sagt jetzt geht es im Falle das man einen Anschluss bestellt hat.

      Dann gibt es noch die reinen LTE/5G Internetanschlüsse und über Satellit

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  2. Nutzerbild René R.

    Auch per W-Lan sind Downloadraten von weit über 100 MBit möglich.
    Ich bin seit vielen Jahren überzeugter Vodafone-Kunde und kann mich über Stabilität und Geschwindigkeit nicht beschweren. Auch via W-Lan habe ich meine volle gebuchte Bandbreite zur Verfügung. Die Geräte müssen allerdings auch dafür ausgelegt sein.

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    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Mehr als 100 Mbit/s per WLAN stellt niemand in Abrede. Wir sprachen von 1.000 Mbit/s

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      • Nutzerbild BigMan3000

        Auch im W-LAN sind über 1.000 Mbit/s möglich zb im 5-GHz Bereich von WiFi-5 mit 160Mhz oder WiFi-6.

        Also kurz gesagt sind die technischen Gegebenheiten da sind auch im W-LAN weit über 1.000 Mbit/s möglich!

        Für LAN-Verbindungen gilt das gleiche, Technische Gegebenheiten vorraus gesetzt!

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        • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

          Dass es möglich ist, bestreitet auch niemand. Die meisten Leute haben nur nicht die erforderlichen Geräte dafür, machen dann einen Speedtest und wundern sich, warum nur 400 oder 500 Mbit/s ankommen statt der gebuchten 1.000.
          Dazu auch das hier:
          https://www.inside-digital.de/ratgeber/mogelpackung-wlan-so-langsam-ist-dein-wlan-router-tatsaechlich

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  3. Nutzerbild F. Krebs

    Ich nutze auch einen 1000er Anschluss von Vodafone, es kommen aber max nur 400000 am Endgerät an.
    Nur 2x im letzten halben Jahr kamen 850000 an, es liegt also nicht an meiner Hardware. Vodafone redet sich heraus und sagt, sie sind nur bis zum Router zuständig. Ich werde sofort kündigen zum Ablauf

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  4. Nutzerbild Michael

    Da bin ich ganz bei Timo ,ich verstehe nicht warum die verlegung des Glasfasers ins Haus so negativ dargestellt wurde ,gegenüber DSL gibt es dadurch ja signifikante Geschwindigkeitsunterschiede 300,400,600 und sogar 1000 m/bit,
    und so eine Antwort mit von der Seite an.. finde ich als Redakteur unprofessionell.

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    • Nutzerbild Is egal

      Was geht denn mit euch ab? Weder ist in dem Artikel die Verlegung von Glasfaser ins Haus negativ dargestellt noch hat der Redakteur das in den Kommentaren gemacht. Der Test kam zu dem Ergebnis dass bei den Messungen oftmals nicht 1.000 megabit ankommen weil die Technik oder das WLAN der Nutzer die das gemessen haben zu schlecht ist. Und Glasfaser ist nunmal auch kein DSL.
      Und mal ganz ehrlich, wenn man als Redakteur zu unrecht beschimpft wird, dass man „faktisch quatsch“ geschrieben hat, dann darf man auch mal zurück schimpfen oder müssen sich Redakteure alles gefallen lassen? Ich finde nicht und einige kkommentatoren hier sollten sich mal im Ton zügeln. Nimmt im Internet generell zu dieses rumgebashe und sich ein feindbild suchen. Nervt gewaltig und führt zu nix

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      • Nutzerbild BigMan3000

        Der einzige der hier hard ins Wordgefecht geht, sind sie!

        Alles sonstige ist hier Kritik am Artikel, und die muss man Abhaben können als Journalist bzw. Redakteur.

        Und das der Artikel etwas negativ gegenüber der DSL-Technik formuliert ist/wurde ist auch klar. Die Frage ist nur war es beabsichtigt, oder der negative Effekt des formulierens des Artikels.

        Also ganz Cool bleiben, noch ist alles in Ordnung!

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