Aus für den Thermomix-Klon? Lidl verliert Gerichtsverfahren gegen Vorwerk

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Lidls smarte Küchenmaschine, der Monsieur Cuisine connect von Silvercrest, ist beliebt. Vor allem der günstige Preis lockt Kunden an. Doch die Maschine hat ein Problem: Sie hat zu viel vom Original, dem Thermomix. Vorwerk verklagte Lidl auch in Deutschland - mit Erfolg.
Bildquelle: Lidl

Vorwerks Thermomix ist beliebt und bekannt wie keine andere Küchenmaschine. Sie hat aber auch einen stolzen Preis, den nicht jeder bereit ist auszugeben. Wie so oft lassen günstige Alternativen nicht lange auf sich warten – wie etwa der Monsieur Cuisine von Silvercrest, Lidls Eigenmarke. Das Discount-Modell kam dem Original jedoch so ähnlich, dass Vorwerk Anfang 2021 Klage gegen Lidl einreichte. Nun, ein Jahr später, ist der Fall erfolgreich abgeschlossen.

Vorwerk gegen Lidl: Kampf der Küchenmaschinen

Ende 2020, Anfang 2021 klagte Vorwerk gegen Lidl Spanien. Dort erreichte man vor dem Handelsgericht Barcelona bereits den Teilerfolg, dass der Silvercrest Monsieur Cuisine dort nicht mehr verkauft werden durfte – zumindest bis Anfang 2022. Seit Mitte Januar darf Lidl das betreffende Gerät in Spanien wieder verkaufen, berichtet der Spiegel.

Hintergrund zur Klage: Lidl verwendete patentierte Funktionen des Thermomix, wie etwa den Sicherheitsmechanismus des Messerwerks. Ein gutes Jahr später erwirkt Vorwerk dieses Urteil nun auch hierzulande. Das Oberlandesgericht Düsseldorf entschied zugunsten des Original-Herstellers, wie der Spiegel berichtet. Im Verfahren ging es im Speziellen um eine Heiz-Funktion des Thermomix, die die Zutaten für ein Gericht aufwärmen. Laut Vorwerk und jetzt auch offiziell laut Gerichtsurteil, verletzt Lidl das als „Dickschichtheizungs-Technologie“ bezeichnete Patent. Somit darf der Discounter das Modell, das die Technik verbaut hat, nicht mehr verkaufen. Entscheidende Grundlage für den Verkaufsstopp sind die technischen Details.

Auswirkungen auf Lidl-Strategie

Lidl hat mittlerweile verschiedene Küchenmaschinen im Angebot, die allesamt unterschiedlich aufgebaut sind – wenn auch nur in geringer Weise. Prinzipiell finden sich im Original sowie „Klon“ fast gleiche Funktionen sowie auch eine Rezeptdatenbank.

Laut Spiegel könnte das Urteil vom Oberlandesgericht Düsseldorf auch Auswirkungen auf weitere Verfahren haben sowie die weitere Strategie von Lidl und dessen Küchenmaschinen mit Heizfunktion. Lidl selbst äußerte sich zu dem Urteil bislang noch nicht.

Während Vorwerk für seinen Thermomix mehr als 1.000 Euro verlangt, verkauft Lidl den beliebten Monsieur Cuisine – der derzeit wieder im Lidl Online-Shop verfügbar ist – für einen Bruchteil des Geldes: rund 400 Euro.

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4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Heinz Multhaup

    Elektronische Geräte sollten nicht im Lebensmittelgeschäft stehen.

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    • Nutzerbild Lucy Dinkinesh

      Stimmt, Ich koch auch nur überm Feuer oder im Erdofen. Elektrische Geräte werden sich eh nicht durchsetzten.

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  2. Nutzerbild Frei

    Das wurde bestimmt in Asien produziert.
    Und könnte ersatzweise bald auf anderen Portalen under anderen Label angeboten werden…
    Oder LIdl muss das Design etwas ändern.

    War das Lidl-Gerät mit den Worwerk- Koch-Rezepten / Programmen kompatibel?
    Falls nicht, dann könnte ein ausländischen Online-Anbieter eine Adaption-Software anbieten, die es kompatibel macht…
    Geschäfts- Idee für Porgrammierer…

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  3. Nutzerbild Frei

    Man könnte auch kontern, und die Erhitzung durch Induktion oder Mikrowelle optimieren.

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