Amazon schränkt Kostenlos-Retouren ein

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Amazon ist für drei Dinge bekannt: Eine große Auswahl, schnelle Lieferung und zumeist unproblematische und kostenlose Retouren. Doch genau bei diesen kostenlosen Retouren ändert sich jetzt etwas. Sie werden teilweise kostenpflichtig.
Amazon: Retouren nicht mehr kostenlos
Amazon: Retouren nicht mehr kostenlosBildquelle: Amazon

Wer bestellte Artikel an Amazon zurückschickt, bekommt schon seit einigen Wochen nicht nur das klassische Hermes- oder DHL-Retourenlable angeboten, sondern die noch vergleichsweise neue Retouren-Art „Retoure unverpackt“. Bei dieser Art der Retoure gibst du deinen Artikel, den du zurückschicken willst, im Paketshop einfach ab und zeigst auf dem Handy einen QR-Code vor. Im Shop wird dein Artikel eingepackt und dann an Amazon verschickt. Bisher war diese Option eine von mehreren Arten, Artikel an Amazon zurückzuschicken – nun ist es die bevorzugte Art. Wie Tests von inside digital zeigen, streicht Amazon die klassische Retoure zu Gunsten der Retoure unverpackt. Oftmals ist sie die einzige kostenlose Versandart.

Kostenlos-Retoure beim DHL-Boten und Shop gestrichen

„Dein Beitrag zu weniger LKW auf der Straße“, heißt es im Retourenportal auf der Amazon-Webseite oftmals, wenn du kleinere Artikel zurückschicken willst. Weiter erklärt Amazon, dass man mit der Option „Weder Verpackung noch Drucker erforderlich“ mehrere Artikel in einer Sendung zusammenfassen könne. Nachfolgend wird in den uns vorliegenden Fällen angeboten, die Retoure kostenlos in einem Shop von DHL oder UPS abzugeben. Voraussetzung ist, dass der Shop die Unverpackt-Retoure anbietet. Dort werde die Retoure dann etikettiert und versendet. Auch die Abgabe an einer DHL Packstation sei ohne Verpackung möglich, kostet aber in einigen Fallen 1 Euro, in anderen ist sie kostenlos. Die Retoure unverpackt bei DHL hatte Amazon im vergangenen Jahr eingeführt.

Kostenpflichtig sind hingegen die normalen Retouren, bei denen du das Paket zu Hause packst und mit einem Aufkleber versiehst. Die kosten in unseren Tests 2,99 Euro. Somit ist auch die Abgabe der Amazon-Retoure beim DHL-Boten, der die Retoure unverpackt nicht umsetzen kann, nicht mehr kostenlos möglich. Die Option, ein Paket zwar zu packen, das Versandlable aber im Shop oder vom Zusteller ausdrucken zu lassen wird aktuell in unseren Tests bei kleineren Artikeln gar nicht mehr angeboten. Welche Option für die Retoure konkret angeboten wird und was sie kostet scheint letztlich vom Warenwert aber auch der Region des Absenders abhängig.

Nachteile für Teile der Bevölkerung

Willst du also weiterhin Retouren kostenlos an Amazon verschicken, so ist das bei vielen Artikeln möglich. Doch du musst dich umgewöhnen. Der Gang in einen Shop samt möglichem Schlange stehen und der notwendigen Konversation mit den Mitarbeitern dort scheint unabdingbar. Außerdem musst du dich nach den Öffnungszeiten des Shops richten und der Mitarbeiter erfährt auch, was du zurückschicken möchtest. Schließlich ist die Ware unverpackt. Insbesondere in ländlichen Regionen, wo es üblich ist, dem Zusteller eine Retoure mitzugeben, ist das eine deutliche Verschlechterung für Amazon-Kunden. Immerhin: Große Artikel sind nicht für die Unverpackt-Retouren geeignet. Hier gibt es weiterhin andere kostenlose Retouren-Optionen.

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8 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    In Prime ist jetzt weniger drinnen. Es ist an der Zeit, umzudenken.

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  2. Nutzerbild Bolli

    Die Retouren sind noch immer viel zu billig.
    🇨🇳🇨🇳🇨🇳🇨🇳

    Antwort
  3. Nutzerbild Anonymus

    wie / wo kann ich nachschauen, welche Shops teilnehmen / wo kann ich die Sachen abgeben

    Antwort
    • Nutzerbild Thorsten Neuhetzki inside digital Team

      Auf der Seite von DHL

      Antwort
      • Nutzerbild Karsten Frei

        DHL betreibt schon so gut wie gar keine eigenen Shops, besonders auf dem Land. Es werden passende Partner gesucht, die Paketshop-Aufgaben mitübernehmen. Meisten fehlt es am Platz und richtigen Werkzeugen und Hilfsmitteln. Ob die Partner von DHL so eine Aufgaben-Erweiterung stillschweigend hinnehmen? Ich denke nicht.
        Außer dem schließt diese Art von Rücksendung sämtliche Konkurrenten von DHL aus, was zur Wettbewerbsverzerrung führt.
        Hermes&Co. sich richtig benachteiligt.
        Ob das nicht ein Fall für Kartellbehörde ist?

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  4. Nutzerbild C. K.

    Das ist leider etwas falsch im Beitrag, Ihr schreibt, daß die Ware im Shop verpackt wird, klingt als wenn das auch noch übernommen wird, das ist aber eben nicht der Fall!
    Spreche da aus Erfahrung, dachte ich eben auch erst, aber nein, da muss man selbst verpacken. In 2 Shops versucht, aber da wurde nur gesagt, neeee das müssen sie selbst machen.
    Das was man zu Hause in aller Ruhe erledigen konnte, muss dann im Shop gemacht werden.
    Man hat dann zusätzlich zum warten im Shop, das man es da vor Ort selbst verpacken muss! Dazu kommt, daß die meisten nur extrem kleinen Shops, eher Kioske sind, wo es kaum Platz gibt und keine Packtische.
    Dann steht man da in der Reihe und muss sich erst die Verpackung holen um dann zwischen mehreren zu stehen und zu sehen, wie man es verpackt bekommt! Was man sonst in aller Ruhe zu Hause vorbereiten könnte. Dazu die Verletzung der Privatsphäre, das jeder sieht was man gekauft hat!
    Habe dieses bei Amazon und DHL angefragt, aber das scheint denen egal, weil es bis jetzt nicht geändert wurde, obwohl die Antwort von Amazon lautete, das es Amazon wichtig sei, das die Privatsphäre der Kunden nicht verletzt wird!?
    Und DHL sagte nur, man könne ja auch eine andere Art des versendens wählen…
    Tja…
    Und dann haben wir noch den extremen Zeitverlust, bis jetzt mal eben kurz vor der Arbeit im Shop abgeben, ist da nicht mehr!
    Dann die Krönung in meinen Augen, hier wird argumentiert, die Umwelt so zu schonen, aber hier wird ja nur ein Problem von Amazon auf den Kunden geschoben und erst recht Umweltverschmutzung begangen, denn die Verpackung mit der die Ware gekommen ist, liegt jetzt zu Hause und muss vom Kunden entsorgt werden, anstatt das diese zum Umweltschutz wiederverwendet wird! Somit hätte man der Umwelt geholfen, aber jetzt macht man es noch schlimmer!
    Amazon möchte es dem Kunden nicht leichter machen, sonder umständlicher, damit es lästiger wird und man weniger zurück sendet, das ist das Ziel und die haben damit weniger Verpackung die dort entsorgt werden muss. Und DHL spielt da mit, werden wohl dafür bezahlt? Für den einen oder anderen, die eine Verpackung bei Ankunft zerstören, für die ist es dann im ersten Moment ein kleiner Vorteil, aber der Ärger steht dann noch an, wenn die in den kleinen Shops in der Schlange stehen und dort den ganzen Stress haben! Man sollte es bei der Verbraucherzentrale anzeigen, für mich ist das auf alle Fälle eher eine Umweltverschmutzung.

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  5. Nutzerbild Tobi

    Also ich hab das mehrfach ganz einfach bei der Post abgegeben im Originalkarton hab eine Quittung gekriegt und das wars mehr musste ich nicht machen

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  6. Nutzerbild Herrmann

    Das ist alles sehr merkwürdig, unlogisch.
    Die Kommentare von C. K. und Tobi ergänzen sich und bringen es auf den Punkt:
    Einfach weiter das Paket zum Shop bringen. Öffnen kann man es immer noch.

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