Der Škoda Enyaq präsentiert sich im Modelljahr 2025 als weiterentwickelter Vertreter der vollelektrischen SUV-Klasse. Die RS-Version der ersten Generation hatten wir bereits vor zwei Jahren getestet, jetzt geht es mit dem Facelift des E-Autos in der Basisvariante weiter. Mit einer Kombination aus modernisiertem Design, verbesserter Effizienz und praktischer Alltagstauglichkeit richtet sich der Enyaq an Familien und Pendler, die Wert auf Reichweite, Komfort und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen. Wir haben uns den Komfort-SUV für diesen Test in der leistungsstarken Variante des Skoda Enyaq 85 im Detail angesehen.
Exterieur: Modernes Design trifft auf praktische Dimensionen
Der Enyaq 85 zeigt sich mit einer neu gestalteten Frontpartie, die dem Fahrzeug ein frisches und noch dynamischeres Erscheinungsbild verleiht. Die schmaleren Scheinwerfer und die markante Kühlergrillgestaltung unterstreichen den modernen Charakter des SUV. Mit einer Länge von 4,66 Metern, einer Breite von 1,88 Metern und einer Höhe von 1,62 Metern bietet der Enyaq großzügige Platzverhältnisse, ohne dabei übermäßig groß oder zu bullig zu wirken.
Interieur: geräumig, hochwertig und digital vernetzt
Im Innenraum setzt Škoda auf ein minimalistisches Design mit klar strukturierten Bedienelementen. Das digitale Cockpit hinter dem Lenkrad und das zentrale Infotainment-Display (13 Zoll) fügen sich harmonisch in das Armaturenbrett ein und bieten eine benutzerfreundliche Bedienung. Ein praktisches Augmented Reality Head-up-Display kostet extra, zwei USB-C-Anschlüsse sind Teil der Serienausstattung.
Die verwendeten Materialien wirken hochwertig, und die Verarbeitung ist auf einem hohen Niveau. Besonders hervorzuheben ist das großzügige Platzangebot sowohl für die Passagiere als auch für das Gepäck. Der Kofferraum fasst zwischen 585 und 1.710 Litern, je nach Stellung der Rücksitze. Mehrere Getränkekisten darin zu transportieren? Kein Problem! Und für das Be- und Entladen musst du auch keine hohe Laderampe überwinden. Der Unterboden des Kofferraums schließt fast eben mit dem Rahmen der Karosserie ab – auf einer angenehmen Höhe von rund 70 Zentimetern.
Schade: Zusätzliche Staufächer im Unterboden gibt es nicht und auch einen Frunk unter der Motorhaube sucht man vergeblich. Umso erfreulicher ist es, dass Škoda die Seiten des Kofferraums mit zusätzlichen Fächern versehen hat, um dort etwa ein AC-Ladekabel verstauen zu können. Praktische Gepäckraumnetze kosten aber extra – über das Ausstattungspaket Transport stattliche 320 Euro.
Extratipp: Auch für Hundehalter ist der Škoda Enyaq ein interessantes Auto. Denn eine große Hundebox (91 x 58 x 61 Zentimeter), passend für einen Vierbeiner der Größe eines Golden Retrievers oder Labradors, fügt sich längs aufgestellt problemlos in den Kofferraum, ohne auch nur einen Teil der Rückbank dafür umlegen zu müssen. So kann problemlos die ganze Familie auf einen Ausflug gehen.
Antrieb und Fahrverhalten: Effizient und komfortabel
Der Enyaq 85 wird von einem Elektromotor an der Hinterachse mit einer Leistung von 210 kW (286 PS) angetrieben. Das maximale Drehmoment liegt bei 545 Nm. Sportlich! Wünschst du dir einen Allradantrieb mit gleicher Leistung, musst du dich für den Skoda Enyaq 85x entscheiden. Eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ist laut Hersteller mit dem von uns getesteten E-SUV in 6,7 Sekunden möglich. In der Spitze konnten wir 184 km/h vom digitalen Tacho ablesen.
Das aktuell größte E-Auto von Skoda überzeugt im Alltag durch seinen hohen Fahrkomfort und die gelungene Balance zwischen Souveränität und Leichtigkeit. Selbst auf Kopfsteinpflaster oder unebenen Landstraßen absorbiert die Federung Unebenheiten zuverlässig, sodass Fahrer und Passagiere kaum etwas von holprigen Straßen spüren. Die Lenkung ist präzise, aber angenehm leichtgängig, wodurch Rangieren in der Stadt oder das Einparken zum Kinderspiel wird. Teil der Wahrheit ist aber auch, dass unser Testwagen mit dem Maxx-Paket für 6.810 Euro Aufpreis ausgestattet war. Unter anderem also ausgestattet mit adaptivem Fahrwerk (DCC) und Progressivlenkung. Das sorgt natürlich für besonders angenehme Fahreigenschaften.
Zusammen mit dem geräumigen Innenraum, der selbst bei starkem Regen ruhigen Kabine und dem nahezu lautlosen Elektroantrieb entsteht ein entspannendes Fahrerlebnis, das den Enyaq 85 zu einem idealen Begleiter für tägliche Pendelstrecken und längere Reisen gleichermaßen macht. Sportliche Fahrweise ist dank der gebotenen Leistung aber auch möglich. Trittst du zum Beispiel bei Überholvorgängen das Strompedal, ist ein beeindruckendes Ansprechverhalten zu spüren. Der Wagen liegt stabil auf der Straße und bietet gerade auf der Langstrecke – auch wegen des hervorragenden Autobahn- und Spurwechselassistenten – ein fast schon perfektes Fahrgefühl.
Gutes Navi, gute Sitze
Ebenfalls gut: das Navigationssystem mit klaren Kommandos. Ansagen wie "An der nächsten Ampel links abbiegen", "Am Stoppschild rechts abbiegen" oder vor einem Kreisverkehr "Jetzt dritte links abbiegen" lassen kaum noch falsche Fahrmanöver zu. Kleinere Abstriche musst du durch die Mittelkonsole in Kauf nehmen. Zwar haben sich die Skoda-Designer bemüht, sie recht tief anzuordnen, die Beinfreiheit ist trotzdem etwas eingeschränkt.
Der Sitzkomfort auf den Ledersitzen? Gut! Mit einem angenehmen Seitenhalt in Kurven. Schade nur, dass sie in der von uns getesteten Variante ("Design Selection ecoSuite") fast 2.500 Euro Aufpreis kosten. Die Kopffreiheit vorn ist ebenso gut wie auf den hinteren Plätzen. Dort gibt es – etwas überraschend – auch bei einer Größe von 1,95 Metern noch etwas Platz zum Dachhimmel. Die Beinfreiheit hinten ist dank knapp 2,77 Metern Radstand sehr ordentlich.
Der Gangwahlschalter ist im Skoda Enyaq (2025) an der Mittelkonsole zu finden und du kannst für den Vortrieb zwischen einem D- und einem B-Modus wählen. Im B-Modus greift eine deutlich stärkere Rekuperation. Schaltwippen hinter dem Lenkrad dienen zur Steuerung der verfügbaren Rekuperationsstufen.
Das Multifunktionslenkrad ist gut zu bedienen, verzichtet aber auf Tempomat-Einstellungen. Für die Bedienung der Geschwindigkeitsregelanlage steht nämlich ein Extra-Schalter links unten hinter dem Lenkrad zur Verfügung. Gut zu gefallen wissen physische Schnellstarttasten unter dem Touchscreen, um Einstellungen an Assistenzsystemen vorzunehmen zu können, den Fahrmodus zu wechseln, den Parkassistenten zu starten oder die wichtigsten Funktionen der Klimaanlage zu regeln.
Ladeleistung: Durchschnittlich, aber ausreichend
Die Batterie des Enyaq 85 hat eine Netto-Kapazität von 77 kWh (82 kWh brutto) und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 582 Kilometern nach WLTP. An Schnellladesäulen kann die Batterie der 85er Variante mit bis zu 135 kW über den Ladeanschluss hinten rechts geladen werden. Und diesen auf dem Papier stehenden Wert haben wir bei zwei Testladungen an Schnellladesäulen auch erreichen können. Aber um ehrlich zu sein: Wir hätten uns etwas mehr Ladepower gewünscht.
- HPC Ladung 1: 12 Grad Außentemperatur nach Vorkonditionierung des Akkus --> 20 auf 80 Prozent in 26 Minuten mit bis zu 134 kW; weiter auf 100 Prozent in 53 Minuten
- HPC Ladung 2: 13 Grad Außentemperatur ohne Vorkonditionierung nach Autobahnfahrt --> 7 auf 80 Prozent in 30 Minuten mit bis zu 136 kW
Hat der Akku eine Aufladung von 80 Prozent erreicht, liegt die Ladeleistung noch bei rund 70 kW und fällt dann kontinuierlich weiter ab. Die AC-Ladeleistung an Normalladesäulen oder an der heimischen Wallbox liegt bei maximal 11 kW.
Verbrauch und Reichweite: absolut alltagstauglich
Der Verbrauch bei Stadtfahrten lag während unseres zweiwöchigen Tests bei herbstlichen Temperaturen bei durchschnittlich 17,2 kWh pro 100 Kilometer. Unter anderem das Gewicht von rund 2,2 Tonnen sorgt dafür, dass an dieser Stelle keine Spitzenwerte zu erreichen sind. Nur marginal höher: der Verbrauch auf der Landstraße. Hier haben wir im Schnitt 17,3 kWh pro 100 Kilometer gemessen.
Anders sieht es mit dem Verbrauch auf der Autobahn aus. Fährt man den Skoda Enyaq (2025) weitgehend unter Einhaltung der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h musst du mit einem Verbrauch von 22,1 kWh pro 100 Kilometern rechnen. Klingt nach viel, ist im Vergleich mit anderen SUV-Modellen dieser Klasse aber absolut konkurrenzfähig. Das kleinere Schwestermodell Skoda Elroq kam im Test übrigens auf einen Verbrauch von 20,8 kWh / 100 km. Erfreulich ist, dass eine Wärmepumpe beim Enyaq für mehr Effizienz im Winter zur Serienausstattung gehört.
Die von uns ermittelte Autobahn-Reichweite lag im Test im Übrigen bei etwas mehr als 400 Kilometern. Dabei waren wir auf meist flachen Autobahn-Abschnitten zwischen Münsterland, Ostwestfalen und dem Ruhrgebiet unterwegs. Andere topografische Begebenheiten könnten die zu erzielende Reichweite verändern.
Was kostet der Skoda Enyaq 85 (2025)?
Der Einstiegspreis für den Škoda Enyaq 85 liegt bei 48.900 Euro. In Anbetracht der gebotenen Ausstattung, der Reichweite und der Fahrleistungen positioniert sich der Enyaq 85 als attraktive Alternative zu anderen vollelektrischen SUVs im Segment. Allerdings lässt sich der Basispreis noch deutlich in die Höhe schrauben. Metallic-Lackierung (+660 Euro / neun Farben stehen zur Wahl), verschiedene Ausstattungspakete oder auch ein Panoramaschiebedach (+1.100 Euro) sorgen ebenso für Extrakosten wie 20- oder 21-Zoll-Felgen (bis zu +1.240 Euro). Der Endpreis unseres Testwagens lag unter dem Strich bei rund 62.000 Euro.
Du interessierst dich für eine andere Variante des Skoda Enyaq (2025) als das von uns getestete Modell? Dann haben wir gute Nachrichten für dich. Das Angebot ist ziemlich vielfältig. Und das sind die Einstiegspreise:
- Skoda Enyaq 60 (204 PS): 44.400 Euro
- Skoda Enyaq 85x (286 PS): 51.500 Euro
- Skoda Enyaq RS (340 PS): 58.600 Euro
In der noch dynamischeren Sportline-Ausführung ist dieses E-Auto zu Preisen ab 50.400 Euro zu haben. Wer sich für die dynamischere Coupé-Variante entscheidet, muss mindestens 46.850 Euro auf den Tisch legen.
Fazit: Ein rundum gelungener Elektro-SUV
Der Škoda Enyaq 85 überzeugt durch sein ausgewogenes Gesamtpaket aus modernem Design, großzügigem Platzangebot, effizientem Antrieb und attraktiver Preisgestaltung. Für Familien und Pendler, die einen praktischen und alltagstauglichen Elektro-SUV suchen, stellt der Enyaq 85 eine empfehlenswerte Option dar. Auf der Langstrecke wissen besonders die ausgesprochen komfortablen Fahreigenschaften zu überzeugen. Möchtest du einen Anhänger mit dem Skoda Enyaq (2025) ziehen? Bis zu 1.000 Kilogramm gebremste und 750 Kilogramm ungebremste Anhängelast sind drin.
Vorteile Skoda Enyaq (2025)
- komfortable Fahreigenschaften
- gutes Navigationssystem
- gutes Platzangebot
- ordentliche Serienausstattung
Nachteile Skoda Enyaq (2025)
- Schnellladeleistung könnte höher ausfallen
- kein Schnäppchen
- maue Zugkraft
