Wer sagt eigentlich, dass Elektromobilität immer ernst, effizient und perfekt gedämmt sein muss? Der Citroën AMI Buggy beweist das Gegenteil. Und das ist gut so! Dieses Mini-Mobil ist nämlich ein rollendes Lächeln auf vier Rädern – puristisch, charmant und zum Teil verrückt. Wir haben den kleinen Franzosen im Rahmen der Präsentation des Citroën e-C5 Aircross (Test) auf Mallorca im wahrsten Sinne des Wortes erfahren dürfen und uns gefragt: Wie viel Auto steckt wirklich in diesem frechen Stadtflitzer ohne echte Türen, der aussieht wie ein Design-Experiment?
Fahrbericht Citroën Ami Buggy – kleiner Stromer, großer Spaß
Schon auf den ersten Blick ist klar: Der Citroën Ami Buggy möchte auffallen. Mit seiner offenen Bauweise, der matten Färbung, den gelben Akzenten und den auffälligen Felgen sieht er aus, als wäre er direkt aus einem futuristischen Strandresort entkommen. Türen Fehlanzeige. Stattdessen gibt’s robuste, aufklappbare Metallrohre, ein aufrollbares Stoffdach und ein Interieur, das sich konsequent auf das Wesentliche beschränkt. Um die Rohre zu öffnen, musst du Zughebel im Inneren des Autos ziehen.
Und genau das macht seinen Reiz aus. Während moderne Autos mit Displays, Ambientelicht und Assistenzsystemen protzen, will der Ami Buggy einfach nur fahren. Du steigst ein, drückst den kleinen Schalter mit der Aufschrift "D" – und los geht’s. Kein Startknopf, keine Menüs, keine Komplexität.
Mit nur 2,41 Metern Länge und 1,39 Metern Breite ist der Ami Buggy ein echtes Stadtwesen. Er passt in fast jede Parklücke, lässt sich mühelos wenden und wirkt dabei wie ein überdimensionierter Roller auf vier Rädern – nur sicherer, stabiler und (meist) trockener. Und zudem mit einer Spur Sportlichkeit: Dachkantenspoiler sei Dank.
Innenraum – Minimalismus mit Charme
Im Inneren erinnert vieles eher an ein cleveres Konzept als an klassische Autotechnik. Kunststoffflächen dominieren, Ablagen sind clever in die Struktur integriert, und die Sitze wirken eher wie Campingmöbel – robust, aber funktional. Citroën verzichtet konsequent auf überflüssigen Ballast: keine Klimaanlage, kein Infotainment-System, kein Tacho im klassischen Sinn. Die Geschwindigkeit wird von einem 3,9 Zoll kleinen Monochrom-Display hinter dem Lenkrad abgelesen. Unter der Sonne Mallorcas hätten wir uns etwas mehr Displayhelligkeit gewünscht, im Großen und Ganzen ist der kleine Bildschirm aber ausreichend.
Im Kern gibt’s mit dem Citroën AMI Buggy etwas, was viele moderne Fahrzeuge längst verloren haben – Charakter. Die offene Bauweise sorgt für ein Gefühl von Freiheit, das ihr schon auf den ersten Metern spürt. Ihr hört den Wind, riecht die Stadt, fühlt die Sonne. Im Sommer ein Traum, im Herbst eher sportlich – wer den Ami Buggy fährt, weiß: Hier zählt der Moment, nicht die Perfektion. Ganzwahl-Tasten, Warnblinkanlage, USB-Anschluss zum Aufladen deines Smartphones – das war's! Nicht einmal ein Rückspiegel ist vorhanden, die runden Seitenspiegel sind extrem klein.
Praktisch ist das kleine Fahrzeug trotzdem: Getränkehalter, Smartphone-Halterung, USB-Anschluss – alles an Bord. Auch die Sitzposition überrascht: aufrecht, übersichtlich und mit genügend Platz für zwei. Der Stauraum hinter den Sitzen reicht locker für Rucksack, Einkaufstasche oder einen kleinen Koffer. Wenn auf dem Beifahrersitz niemand Platz nimmt, lässt sich im Fußraum auch eine größere Tasche oder ein Reisetrolley verstauen. Teil der Wahrheit ist aber auch: Einen Kofferraum gibt es nicht! Manuell verstellbar ist zudem nur der Fahrersitz.
Antrieb und Fahrgefühl – 8 PS, die Laune machen
Unter dem minimalistischen Kunststoffkleid steckt ein kleiner Elektromotor mit rund 6 kW (8 PS). Klingt nach wenig – reicht aber völlig, um das 476 Kilogramm leichte Gefährt flink durch die Stadt mit immer eingeschaltetem Licht zu bewegen. Der Ami Buggy beschleunigt nicht, er gleitet sanft beschleunigend los. Ohne Vibration, ohne Lärm, aber mit einem Gefühl, das man sonst nur von elektrischen City-Scootern kennt.
Bis zu 45 km/h sind möglich – gesetzlich begrenzt, da der Ami in vielen Ländern als Leichtfahrzeug eingestuft ist. Im Stadtverkehr reicht das völlig, auch wenn man auf Schnellstraßen schnell an seine Grenzen kommt. Beschleunigung? Sagen wir es so: gelassen. Von 0 auf 45 km/h dauert’s rund zehn Sekunden – genug, um Ampelstarts souverän zu meistern. Sportliche Gefühle kommen natürlich wenig bis gar nicht auf, aber das ist auch nicht der Ansatz dieses Fahrzeugs.
Die Lenkung ist direkt, das Fahrwerk einfach, aber erstaunlich robust. Auf nicht glattgeteerten Straßen rappelt’s zwar etwas, weil praktisch keine Federung an den 14-Zoll-Stahlrädern vorhanden ist, aber ganz ehrlich: Das gehört zum Buggy-Charme. Und wer den Ami durch enge Gassen oder über Promenaden steuert, merkt schnell: Hier geht es nicht um Leistung, sondern um Leichtigkeit.
Im Stadtverkehr – zu Hause auf engem Raum
In der Stadt ist der Citroën Ami Buggy in seinem Element. Er huscht mit seinem Frontantrieb durch die Straßen, schlüpft in Parklücken, an denen selbst Smart-Fahrer verzweifeln, und zieht Blicke auf sich, wo immer er auftaucht.
Das Fahrgefühl ist erstaunlich intuitiv: Gas, Bremse, Lenken – mehr braucht es nicht. Die Sicht nach außen ist perfekt, die Sitzposition ausreichend hoch, und das kompakte Format vermittelt ein Gefühl von Kontrolle. Wer oft in der Stadt unterwegs ist, wird den Ami schnell lieben.
Einziger Wermutstropfen: Bei Wind, Regen oder Kälte dürfte es schnell ungemütlich werden. Ohne klassische Türen oder Seitenfenster zieht’s kräftig, und wer keinen wetterfesten Mantel trägt, bekommt schnell eine kostenlose Erfrischung. Hier zeigt sich die Grenze zwischen Spaßmobil und Alltagsauto. In Südeuropa weniger ein Problem, in hiesigen Landesbreiten aber etwas, das man vor einem Kauf berücksichtigen sollte. Tipp: Als optionales Zubehör bietet Citroën Türverkleidungen mit Reißverschluss an, die Passagiere vor den Witterungsverhältnissen schützen.
Außerorts – Spaß mit Einschränkungen
Raus aufs Land? Geht natürlich auch – aber mit Geduld. Auf Landstraßen macht der Ami Buggy ebenfalls Spaß, solange der Verkehr überschaubar bleibt. Seine 45 km/h wirken dort eher etwas hinderlich, und Steigungen bringen den kleinen Motor schnell ans Limit.
Das Fahrwerk schlägt sich aber tapfer: Trotz kurzer Federwege bleibt der Ami überraschend stabil, selbst wenn Unebenheiten die Karosserie zum Wippen bringen. Die Bremsen packen ordentlich zu, das Handling bleibt leichtgängig. Man fühlt sich eher wie in einem elektrischen Kart als in einem Auto – ein Gefühl, das süchtig machen kann, solange die Strecke passt. Wichtig: Auf der Autobahn darfst du mit diesem Auto nicht fahren.
Reichweite und Laden – klein, aber alltagstauglich
Die Batterie hat eine Kapazität von rund 5,5 kWh, was laut Citroën für eine Reichweite von bis zu 75 Kilometern reicht. In der Praxis halten wir aber eher 50 Kilometer für einen realistischen Wert – je nach Fahrweise, Wetter und Zuladung. Für den täglichen Weg zur Arbeit, den Einkauf oder kurze Ausflüge reicht das locker aus.
Aufgeladen wird der Ami Buggy an einer normalen Haushaltssteckdose (220 V). Nach rund vier Stunden ist der Akku nach Angaben des Herstellers wieder voll – ganz ohne spezielle Wallbox oder App-Steuerung. Denn das notwendige Ladekabel, immerhin drei Meter lang, ist praktischerweise in der Beifahrertür integriert. Stecker für die Haushaltssteckdose inklusive.
Die Betriebskosten fallen überschaubar aus: Strom statt Sprit, kein Ölwechsel, kaum Wartung – der Ami ist ein Minimalist, auch im Unterhalt. Versicherung und Steuer liegen weit unter klassischen PKWs, was ihn auch finanziell zu einer charmanten Zweitfahrzeug-Option macht.
Alltag & Nutzen – klein, aber clever
Klar, der Citroën Ami Buggy ist kein Auto für jede Situation – aber für viele die perfekte Ergänzung. Wer in der Stadt lebt, wenig Platz hat und meist kurze Strecken fährt, findet hier ein echtes Spaßmobil. Der Einstieg ist einfach, das Parken kinderleicht, und die Umwelt freut sich über null Emissionen.
Komfort-Fans müssen natürlich viele Abstriche machen. Keine Heizung, kein Rundum-Wetterschutz, einfache Materialien – das ist mehr Roller als Auto. Aber genau das ist Teil seiner Anziehungskraft. Statt Hightech bietet der Ami Buggy unmittelbare Nähe zur Straße, direktes Feedback, unverzügliches Erleben.
Besonders spannend wird’s, wenn du das Dach öffnest und dich mit offenem Verdeck durch die Stadt treiben lässt. Der Fahrtwind, die Geräusche, der freie Blick – das ist Sommer pur. Der Ami ist kein Fahrzeug, um irgendwo schnell anzukommen. Er ist das Ziel selbst.
Kritikpunkte – wo der Spaß endet
Natürlich ist nicht alles perfekt. Wer den Ami Buggy als vollwertiges Auto erwartet, wird enttäuscht. Die Leistung reicht gerade so für den Stadtverkehr, über Land wird’s hingegen zäh. Das offene Konzept ist charmant, aber bei schlechtem Wetter – wie erwähnt – eher unpraktisch.
Auch der Preis sorgt für Diskussionen: Mit einem Einstiegspreis von 9.590 Euro ist der Buggy kein Schnäppchen. Dafür bekommt man zwar Exklusivität und Design, aber technisch bleibt’s ein minimalistisches Leichtfahrzeug. Citroën verkauft hier Emotion – kein Nutzfahrzeug.
Hinzu kommen Kleinigkeiten: Das Geräuschniveau ist hoch, die recht harten Sitze könnten bequemer sein, und bei zu viel Wind wird’s ungemütlich. Wer das akzeptiert, wird belohnt – mit puristischem Fahrspaß, der in der heutigen Autowelt selten geworden ist.
Mehr farbliche Akzente gibt’s mit der Version Ami Buggy Palmeira, die 400 Euro Aufpreis kostet. Dann gibt's unter anderem bunte Ablageboxen und Fußmatten, zwei bunte Türnetze und die My Connect Box mit My Ami Play für die Verbindung des Smartphones mit dem Auto. Außerdem ist bei der Palmeira-Edition der kleine Roboter "Andy" an Bord. Die Wackelfigur ist als Maskottchen auf dem Armaturenbrett zu finden und wippt im Rhythmus des Untergrunds, auf dem der Ami Buggy gerade unterwegs ist.
Fazit zum Citroën AMI Buggy: Spaß garantiert!
Der Citroën Ami Buggy ist kein gewöhnliches Auto. Er ist ein Statement gegen die Übertechnisierung, gegen Leistungswahn und gegen graue Alltagsroutine. Wer ihn fährt, nimmt das Leben leichter – im wahrsten Sinne des Wortes.
Für dich heißt das: Wenn du ein zweites Fahrzeug suchst, das Emotion statt Effizienz bietet, das auffällt und richtig Spaß macht, dann ist der Ami Buggy genau das richtige Spielzeug. Für den täglichen Arbeitsweg oder die Wochenendfahrt ans Wasser reicht die Reichweite locker, und das Lächeln im Gesicht gibt’s gratis dazu. Und weil er in Deutschland ab 15 Jahren gefahren werden darf, ist er für den eigenen Nachwuchs auch die perfekte Alternative zu einem Roller oder Mofa.
Klar – wer Komfort, Geschwindigkeit oder Hightech erwartet, ist hier falsch. Aber wer Freiheit, Stil und Freude an der Simplizität sucht, wird den kleinen Citroën lieben. Der Ami Buggy ist kein Auto für alle – aber für die, die ihn verstehen, ist er genau richtig. Ich als Tester hatte selten mit einem fahrbaren Untersatz so viel Freude wie mit diesem kleinen Flitzer. Angucken!
Du möchtest nicht kaufen, sondern leasen? Geht auch! Bei 36 Monaten Laufzeit und maximal 5.000 Kilometern pro Jahr werden über den Hersteller selbst monatlich 64,86 Euro fällig – zuzüglich 1.100 Euro Leasing-Sonderzahlung. Beim Palmeira-Modell liegt die monatliche Leasing-Rate bei 77,01 Euro.
Ich durfte schon so einige E-Autos fahren, aber nie hatte ich so viel Spaß in einem Fahrzeug, wie im Citroën Ami Buggy. In diesem Fahrzeug erlebt man das Gefühl von Freiheit auf eine ganz besondere Art und Weise. Spaß pur! Klar, der Wagen ist nicht für alle Gelegenheiten das perfekte Auto und doch habe ich mich etwas verliebt. Einfach weil der kleine Buggy etwas ganz Besonderes ist.