Samsung Galaxy Book S im Test: Akkuriese mit LTE-Anbindung

8 Minuten
Mit dem Galaxy Book S nimmt Samsung ein Laptop ins Programm, das insbesondere als ständiger Begleiter im schicken Outfit überzeugen soll. Die Alternative zu Microsofts Surface X und Apples Macbook 12 bietet aber nicht nur ein stylisches Äußeres.
Seite des Samsung Galaxy Book S im Test
Seite des Samsung Galaxy Book S im TestBildquelle:

Samsung zählte auch unter den Notebook-Hersteller über viele Jahre zu den Größen der Branche. Doch geringe Margen und ein harter Wettbewerb ließen den Hersteller vom europäischen Markt Abstand nehmen. Mit leistungsstarken Tablets und kompakten Edel-Notebooks lässt sich jedoch Geld verdienen, wie nicht zuletzt Apple und Microsoft zeigen. Also überdachten die Koreaner ihre Entscheidung und präsentierten mit Galaxy Book-Serie zunächst leistungsstarke Windows-Tablets, die dank ihrer Tastatur-Lösungen bei Geschäftskunden Anklang finden sollten. Im Test des Galaxy Book S muss der Samsung-Laptop nun zeigen, was er kann.

Galaxy Book S im Hands-On

Bei dem neuen Modell, dem Galaxy Book S, verabschiedet sich Samsung nun sogar vollends von der Tablet-Tastaturkombination und setzt auf ein klassisches Notebook-Design (auch wenn das Gerät im Samsung-Portfolio als Tablet gelistet wird). Die Grundfläche von 305 x 203 mm entspricht etwa dem Format eines DIN-A4-Blatts gepaart mit einer Höhe von 11,8 mm im zusammengeklappten Zustand sowie einem Gewicht von nicht mal einem Kilo beeindrucken nicht nur auf dem Papier.

Um im harten Arbeitsalltag des mobilen Arbeiters bestehen zu können, verpasst Samsung dem Notebook eine aus dem vollen Metall gefräste Unibody-Hülle. Sie bietet der darin untergebrachten Hardware einen stabilen Halt, dies gilt insbesondere für den Display-Deckel. Der 13,3 Zoll große Bildschirm reicht bis zum Rand und lässt sich dennoch kaum verbiegen. Auch die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben.

Samsung Galaxy Book S im Test
Samsung Galaxy Book S im Test

Lobenswert ist die Gestaltung an sich. Einen edlen Eindruck mit hochwertigen Materialien können viele. Auch das Galaxy Book S weiß auf die Art zu gefallen. Allerdings wirkt das Design eigenständig. Der dunkelgraue Deckel mit einem unauffällig eingearbeiteten Firmenlogo wird mit sanftem Schwung über den Rand des Unterbaus hinweg gezogen. Das sieht nicht nur schnittig aus, sondern bietet den Scharnieren des Deckels zusätzlichen Schutz bei Stürzen. Und wenn dir der mercury-graue Business-Anzug zu streng ist, kannst auf einen Rosa-Farbton – earthy gold – genannt, zurückgreifen.

Display: Full-HD muss reichen

Schmale Ränder halten ein 13,3 Zoll großes Display, bei dem Samsung den einen oder anderen aktuellen Trend ignoriert. Dies beginnt schon bei der Auflösung. Full HD und die daraus resultierende – magere – Pixeldichte von 165 ppi gehört bei den Konkurrenzmodellen von Apple, Microsoft oder auch Hersteller wie Huawei schon länger der Vergangenheit an.

Dennoch zeigen sich beim Display auch die Kompetenzen des Elektronikgiganten. Vertraut wird – Samsung typisch – auf ein TFT- bzw. ein AMOLED-Panel. Insbesondere die matte Bildwiedergabe gefällt mit seiner Gleichmäßigkeit beim Arbeiten.

Front des Samsung Galaxy Book S im Test
Front des Samsung Galaxy Book S im Test

Ein besonderer Prozessor

Das geringe Gewicht und die niedrige Gesamthöhe lassen sich nicht zuletzt auf den verbauten Prozessor zurückführen. Im Galaxy Book S verbaut Samsung den Snapdragon 8CX, ein ARM-SoC von Qualcomm. Der Prozessor verfügt über acht Kerne, die sich auf zwei Vierkern-Einheiten aufteilen. Diese arbeiten zum einen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 2,84 GHz und zum anderen mit einem Takt von 1,8 GHz. Auf diese Weise soll Energie gespart werden, denn die schnellen Kerne werden nur dann in Anspruch in genommen, wenn ihre Rechenleistung tatsächlich benötigt wird.

Der Prozessor bringt im Vergleich zu den Pendants von Intel oder AMD eine Reihe von Vorteilen: Das SoC muss nicht gekühlt werden, das Notebook ist also völlig lautlos im Betrieb. Mit der Adreno 680 bringt der Chip eine leistungsfähige GPU mit, gegen die insbesondere die Intel-Modelle kaum anstinken können. Und obendrein steht von Haus aus ein LTE-Modem zur Verfügung.

Samsung geizt beim Speicher

Das Galaxy Book S wird nur in einer Hardware-Konfiguration angeboten. Und die fällt insbesondere beim Speicher mager aus. Dies beginnt schon beim Arbeitsspeicher, der mit 8 GB nicht gerade üppige Reserven bereithält. Wenn du eine schicke Alternative zu einem Macbook suchst, die du mit professioneller Grafik- oder Videoschnittsoftware quälen willst, dann ist das Samsung-Notebook nichts für dich.

Noch ärgerlicher ist der Geiz beim Datenspeicher. Die SSD ist mit 256 GB (190 GB stehen zur freien Nutzung zur Verfügung) alles andere als groß und nicht nur von Platzverschwendern schnell ausgereizt. Speicherlaufwerke mit vergleichbaren Kapazitäten sind bereits bei 500-Euro-Notebooks Standard.

Die Hardware begrenzt die Software-Möglichkeiten

Im Alltag bemerkst du den Unterschied zu „klassischen“ Prozessoren nicht. Das Samsung-Notebook bietet stets hohe Geschwindigkeiten. Doch ein erheblicher Nachteil ergibt sich dennoch: Software für Windows-Betriebssyteme, beim Galaxy Book S ist Windows 10 Home installiert, werden zumeist für x86-Prozessoren entwickelt, die von Intel und AMD angeboten werden. Hier musst du Kompromissbereitschaft zeigen.

Eine Reihe von Anwendungen vor allem die von Microsoft können nativ ausgeführt werden. Viele andere Programme können nur Dank eines im Betriebssystem versteckten Emulators genutzt werden. Und der versteht sich nur auf Software im veralteten und langsameren 32-Bit-Format. Zudem kostet die Emulation selbst zusätzliche Performance.

Der Akku des Galaxy Book S läuft und läuft und läuft…

Im Vergleich zu der von Intel für ihre Prozessoren genutzten x86-Architektur erweist sich das Pendant von ARM als deutlich Energie-effizienter. Im Battery Mark 2.0.3 erreicht das Notebook etwa die doppelte Laufzeit wie ein ähnliches Gerät mit einem Intel Core i5.

Ein Arbeitstag ohne Nachladen, ist kein Problem. Viele dürften auch noch am folgenden Tag keine Lademöglichkeit suchen.

Gute Tasten, die gleich wieder dunkel werden

Die Tastatur des Samsung gefällt mit dem Drücken des ersten Buchstabens, der Anschlag ist präzise, der Hub ist spürbar. Auch längeren Schreibeinheiten steht somit nichts im Weg. Nur die Beleuchtung der Tasten trübt den Eindruck. Ein Bug sorgt dafür, dass sie direkt nach dem Anschalten wieder abschaltet.

Auch das Touchpad lässt an Genauigkeit nichts vermissen. Manchmal ist es schon fast zu viel des Guten: Gerade, wenn du zwei Finger zum Scrollen auf Webseiten über das Eingabefeld bewegst, kann es passieren, dass du beim Stoppen der Bewegung versehentlich Links öffnest. Die Fläche ist mit 115 x 61 mm insbesondere in der Höhe recht kompakt geraten, im Test reichte sie jedoch aus.

Samsung-Laptop mit LTE, USB-C und einem Adapter

Ein kompakter Begleiter bietet für Schnittstellen nur begrenzten Platz. Das gilt auch im Falle des Samsung-Notebooks. Auf der rechten Seite findet sich ein USB-Typ-C-Anschluss, links stehen ein USB-Steckplatz gleichen Formats sowie ein Kopfhöreranschluss zur Verfügung. Ohne zusätzliche Gerätschaften wie einen USB-Hub wird es für die Peripherie schnell knapp.

Immerhin liegt ein Adapter auf USB-Typ-A bei, sodass das Anschließen einer Maus beim ersten Nutzen kein Problem ist. Ideal ist aber anders. Denn gerade, wenn du viel unterwegs bist, ist die Gefahr groß, dass sich die kleine Weiche auf ihre eigene Reise begibt.
Bei den Drahtlos-Möglichkeiten begeistert das Galaxy Book S nicht nur mit ac-WLAN und Bluetooth 5, sondern bietet darüber hinaus einen Einschub für eine Nano-SIM, sodass du unterwegs in LTE-Netzen surfen kannst.

Fazit: Ein Zweit-Notebook für unterwegs

Das Galaxy Book S ist mehr als nur ein Hingucker. Im Vergleich zu anderen Notebooks dieser Klasse scheint es mindestens eine Generation weiter zu sein, und dass nicht nur wegen seiner flachen Form und dem geringen Gewicht. Das Galaxy Book S kostet bei Samsung selbst 1.099,00 Euro und ist dort derzeit am günstigsten zu ergattern.

Auch technisch begeistert das Samsung-Notebook. Der verbaute Qualcomm-Prozessor kann hinsichtlich der Performance mit der aktuellen i5-Serie von Intel mithalten und ist im Betrieb zudem lautlos. Die Akku-Laufzeit ist im Vergleich zu anderen Notebooks dieser Klasse mit x86-Chips nahezu doppelt so hoch. Hinzukommt das integrierte LTE-Modem, das an praktisch jedem Ort eine Verbindung ins Netz gewährleistet.

Einen gewaltigen Nachteil hat die Zusammenstellung des Galaxy Book S jedoch: Der Großteil der für Windows zur Verfügung stehenden Programme steht für die x86-Architektur zur Verfügung. Das Book S emuliert andere Anwendungen im Hintergrund, was Leitung kostet. Wenn du dich aber zumeist im Windows-Universum und im Internet bewegst, wirst du dich an den Einschränkungen kaum stören. Zudem bleibt die Hoffnung, dass dieses an sich überzeugende Konzept bei weiteren Herstellern Anklang findet und sich damit letztlich die Verfügbarkeit von Apps weiter verbessert. Es bleibt aber ein Zweitgerät.

Pro

  • Niedriges Gewicht, flaches Gehäuse
  • Lautlos im Betrieb
  • Enorme Akku-Laufzeit
  • Integriertes LTE-Modem

Kontra

  • Nicht jede Software läuft
  • Tastaturbeleuchtung mit Fehler

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Marco Gothe

    Ich habe selbst ein Galaxy book s . Ja der Speicher ist nur 256 GB aber dafür kann man ihn mit einer Micro SD Karte bis 1 TB aufrüsten . Der Bildschirm ist ein Touchscreen und auch das sehr selten . Die Tastaturbeleuchtung ist kein Bug, man stellt die Helligkeit ein .wenn es dunkel wird schaltet sie automatisch ein .

    Antwort
  2. Nutzerbild mh

    Hallo Danke für Deinen Kommentar ich hätte 2 Fragen:
    Habe gerade mal seit 10 Tagen das Galaxy book S.
    1) Wie rüstet man mit der Micro-SD Karte den Speicher auf? An der li. Seite ist ein Einschub für eine SIM-Karte aber keine Micro-SD.
    2) Der Akku hält bei nicht super lang (3-5 Std Arbeitszeit) nach 100 % Aufladung. Nicht mitgerechnet ist aber die Zeit wenn es über Nacht zugeklappt ist… Ist das normal?

    Antwort

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