VR ist zwar nach wie vor eher ein Nischenthema, aber Headsets werden besser und gleichzeitig günstiger. Die nächsten Jahre könnten hier einiges verändern. Und genau da setzt Deadpool VR an: Das Spiel zeigt eindrucksvoll, wie weit VR mittlerweile ist und welches Potenzial noch in der Zukunft steckt.
Marvel’s Deadpool VR: Action Pur
Das Beste an Deadpool VR ist ganz klar das Tempo. Es fühlt sich nicht an wie ein Film, bei dem hin und wieder Action-Sequenzen eingestreut sind; die Geschichte läuft direkt während des Gameplays. Dadurch wirst du komplett ins Spiel hineingezogen und bekommst kaum Zeit zum Durchatmen.
Und natürlich ist Deadpool selbst das Herzstück des Ganzen. Mit cleveren Sprüchen, bissigen Kommentaren und jeder Menge Meta-Humor wirst du nicht nur in seine Rolle gesteckt, sondern auch voll mit seiner Persönlichkeit konfrontiert. Verhaust du einen Kampf oder übersiehst etwas, dann wird er dich gnadenlos darauf hinweisen, ganz im klassischen Deadpool-Stil.
Gameplay: Action ohne Übelkeit
Ein großes Problem vieler schneller VR-Spiele ist die Motion Sickness. Ich selbst habe mit einigen älteren Titeln so meine Schwierigkeiten, deswegen war ich zunächst eher zaghaft. Aber erstaunlicherweise hat Deadpool VR dieses Problem bei mir komplett ausgeschaltet.
Laut den Entwicklern liegt das unter anderem daran, dass der Horizont im Blickfeld bleibt, selbst beim Wallrun oder wenn du die Greifhaken nutzt. Klingt nach einer Kleinigkeit, macht aber einen riesigen Unterschied.
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Das Spiel ist rasant, du rennst, slidest, drehst dich ständig und das macht Spaß, statt dich aus der Bahn zu werfen. Nach ein paar Minuten Eingewöhnung ging es bei mir schon flüssig, und die Steuerung wirkt extrem intuitiv. Die Schwerter über der Schulter greifen? Du musst nicht den exakten Punkt treffen, die grobe Bewegung reicht.

Und das Beste: Nach den 30 Minuten fühlte ich mich nicht wie sonst nach VR-Sessions benebelt oder schwindelig. Für die Zukunft sind sogar noch weitere Accessibility-Optionen geplant, die unter anderem auch bequemes Spielen im Sitzen ermöglichen.
Grafik: Schön brutal
Deadpool VR wird ziemlich sicher ein 18+ Rating bekommen und das ist auch nachvollziehbar. Der Stil ist zwar comicartig und passt perfekt zur Deadpool-Atmosphäre, aber an Brutalität mangelt es nicht.
Egal, ob du Gegner mitten im Sprung zerhackst, sie von oben bis unten durchschneidest oder selbst aufgespießt wirst, Gewalt gehört hier einfach dazu. Durch den Humor und den Cartoon-Stil wirkt das Ganze zwar weniger drastisch, aber kindertauglich ist es definitiv nicht. Für mich passt es allerdings perfekt: Die Brutalität ist nicht Selbstzweck, sondern Teil des Gameplays.
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Eine originelle Deadpool-Geschichte
In meiner kurzen Anspielzeit konnte ich noch nicht viel von der Story sehen. Laut Entwicklern erzählt das Spiel aber eine eigene Geschichte, die sich am Original orientiert, ohne in Widersprüche zu geraten.
Das Grundprinzip: Du bist mitten in einer TV-Show. Je mehr du kämpfst, desto brutaler und kreativer du dabei bist, desto höher steigt die Zuschauerzahl. Wer Filme wie Running Man kennt, hat sofort ein gutes Bild davon, was hier passiert.

Fazit zu Marvel’s Deadpool VR
Falls du dir unsicher bist, ob sich das Spiel lohnt, hier mein Fazit: Ich will unbedingt mehr davon sehen. Allerdings gibt es einen Haken: Marvel’s Deadpool VR erscheint exklusiv für Meta Quest 3 und 3S. Wer wie ich ein anderes Headset nutzt, das über SteamVR läuft, schaut leider in die Röhre.
Die Entwickler schließen nicht aus, dass das Spiel irgendwann für andere Plattformen kommt, aber aktuell gibt es keine Pläne. Wenn überhaupt, wird es wohl noch mindestens ein Jahr dauern. Also: Wenn du keine Quest 3 besitzt, heißt es erstmal warten.
