Es passiert so oft und es ist immer wieder das Gleiche. Man hat ein paar neue Kopfhörer und der Klang ist nicht so, wie man ihn gerne hätte. Vielleicht ist das Gehör noch den guten alten Sound der aussortierten Kopfhörer gewohnt oder es fehlt einfach irgendwo an Bässen oder Höhen. Schnell greifen viele hier zum Equalizer und schieben an den Reglern hin und her. Wenn der Klang hier und da besser wird, ist es meist Zufall. Wäre es nicht absolut kolossal, wenn die Kopfhörer das eigene Gehör testen und ein individuelles Klangprofil erstellen, das einem sofort zusagt? Diesen personalisierten Klang verspricht Mimi. Eine Software, die manche Hersteller bei ihren Kopfhörern nutzen. Die Creative Aurvana Ace Mimi gehören dazu. Doch ist Mimi wirklich der klangliche Heilsbringer und macht Equalizer obsolet? Und was können die Kopfhörer sonst noch?
Passen gut ins Ohr, aber die Reaktionszeit …
Bevor wir zum Klang kommen: Es gibt ja noch zwei, drei andere Dinge, die bei Kopfhörern passen müssen, damit man als Musikhörer zufrieden ist. Neben dem Sound ist das – insbesondere bei In-Ear-Kopfhörern – die Passform. Dafür hat der Hersteller Ohrpolster aus Silikon dazugelegt – in fünf unterschiedlichen Größen. Hier dürfte jeder Ohrentyp fündig werden. Und anschließend passen die Kopfhörer ideal rein ins Ohr und man merkt kaum, dass man welche trägt.
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Während die Passform also gut ist, hakt die Bedienung. Per Berührung soll man Musik pausieren, Lieder überspringen und die Lautstärke verändern. Das funktioniert zwar, aber man braucht Geduld. Bis die Eingabe nach einer Berührung verarbeitet ist und man darauf wartet, bis die Musik pausiert, denkt man, das mit dem Antippen hat mal wieder nicht funktioniert. Man tippt nochmal und merkt: Es hat doch funktioniert. Da man aber den Kopfhörer aber nochmal berührt hat, läuft die Musik wieder weiter. Ein Teufelskreis, aus dem man nur mit Geduld herauskommt.
Der individuelle Klang wird zum Hörerlebnis
Doch kommen wir zum Klang. Der ist, steckt man sich Kopfhörer in die Ohren und drückt auf Play, zunächst einmal nicht überwältigend. Das Klangbild ist damit recht ausgewogen. Und bevor wir jetzt zum Equalizer greifen und den Ton feinjustieren, lassen wir Mimi den Vortritt.

Wer nicht weiß, was Mimi ist und was es macht: Mimi ist eine Technologie zur Klangpersonalisierung, die von der Berliner Firma Mimi Hearing Technologies entwickelt wurde. Sie basiert auf wissenschaftlicher Forschung im Bereich Audiologie und Psychoakustik und hat das Ziel, das Hörerlebnis individuell an das persönliche Hörvermögen jedes Nutzers anzupassen. Dazu wird zunächst das Hörprofil des Nutzers ermittelt – etwa über einen digitalen Hörtest per App – und anschließend der Klang so verarbeitet, dass Frequenzbereiche, in denen das Gehör nachgelassen hat, gezielt ausgeglichen werden.
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Bei den Aurvana Ace Mimi sorgt die Mimi-Technologie dafür, dass der Klang nicht nach dem Einheitsprinzip wiedergegeben wird. Stattdessen wird das Audiosignal so angepasst, dass es optimal zu deinem persönlichen Hörprofil passt. Das bedeutet: Frequenzen, die du schlechter hörst, werden verstärkt, während andere Bereiche unverändert bleiben. Dadurch werden Details und Nuancen hörbar, die sonst möglicherweise verloren gehen würden.

Hat man über die Creative-App einen Mimi-Hörtest gemacht, was unbedingt in einer sehr stillen Umgebung passieren sollte, bekommt man ein individuelles Hörprofil. Das Hörerlebnis wird insgesamt persönlicher und immersiver, da der Klang individuell auf das eigene Gehör zugeschnitten ist. Und in der Praxis bedeutet das: Der Klang ist natürlich und irgendwie gut so, wie er ist. Die Software leistet hier also enorm gute Arbeit.
ANC und Co.
Garniert wird der gute Klang mit einer aktiven Geräuschunterdrückung, dem Active Noise Cancelling, kurz ANC, das Außengeräusche davon abhält, in den Gehörgang einzudringen und für ungestörteren Musikgenuss sorgt. Das ANC funktioniert dabei recht effektiv und filtert insbesondere konstante, eher tiefe Frequenzen heraus. So ist ein Tippen auf der Tastatur mit eingeschaltem ANC zwar noch hörbar, ein lauter Staubsauger aber etwa wird deutlich leiser. Aber: Das ANC windanfällig. Pfeift einem der Wind um die Ohren, empfiehlt es sich, die Geräuschunterdrückung auszuschalten. Dann verschwindet auch das Rauschen.
Akkulaufzeit der Kopfhörer
Sieben Stunden sollen die Aurvana Ace Mimi laut Hersteller durchhalten, ehe sie zum Aufladen zurück ins Case müssen. Diese Laufzeit lässt sich zwar bei mittlerer Lautstärke erreichen. Schaltet man aber das ANC in der Maximaleinstellung dazu, sinkt die Akkulaufzeit auf gut fünf Stunden. Zwar kein überragender Wert, aber wer lässt In-Ears auch schon länger als fünf Stunden ununterbrochen in den Ohren? Und dank Schnellladung langt den Kopfhörern eine Verschnaufpause von nur zehn Minuten, damit sie wieder für anderthalb Stunden bereit sind. Aufladen lässt sich das Case samt Kopfhörern nicht nur über das mitgelieferte USB-C-Kabel, sondern auch per Qi-Ladestation.

Creative Aurvana Ace Mimi im Test: Das Fazit
Optisch ganz schick, kompaktes Case, fünf Ohrpolster in unterschiedlichen Größen, kabelloses Aufladen: Die Aurvana Ace Mimi versprechen bereits auf den ersten Blick eine gute Wahl zu sein. Und auch beim zweiten Hinsehen entpuppen sie sich als gute Kopfhörer. Alle voran der personalisierte Klang per Mimi-Technologie sorgt für eine hervorragende Klangqualität.
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Das ANC ist mit kleinen Abstrichen ebenso gut wie die Akkulaufzeit. In beiden Kategorien spielen die Aurvana Ace Mimi zwar nicht in der Königsklasse. Aber im Alltag muss man auch nicht immer König sein. Dafür ist der Tragekomfort aufgrund des geringen Gewichts recht hoch. Die etwas zu träge Bedienung, die uns am Ende so sehr gestört hat, dass wir die Musik lieber über das verbundene Handy gesteuert haben, sorgt aber für Punktabzug. Zudem sind die Kopfhörer mit 130 Euro nicht ganz günstig.

Pro der Kopfhörer
- Personalisierter Klang
- Hoher Tragekomfort
Contra der Kopfhörer
- Bedienung träge und unpräzise
- Mit 130 Euro nicht gerade günstig

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