AirPods Pro 2 im Test: Das Maß aller Dinge?

6 Minuten
Nach drei Jahren auf dem Markt bekommen Apples AirPods Pro einen Nachfolger. Die AirPods Pro 2 wollen mit besserer Audioqualität, längerer Akkulaufzeit und besserer Touch-Steuerung glänzen. Wir haben die Kopfhörer ausprobiert und zeigen, ob sich der Kauf lohnt.
AirPods Pro 2 im Test: Das Maß aller Dinge?
AirPods Pro 2 im Test: Das Maß aller Dinge?Bildquelle: Timo Brauer / inside digital

„If it isn’t broke don’t fix it“ – dürfte Apple sich bei den AirPods Pro gedacht haben. So war die erste Generation der Kopfhörer für drei Jahre nahezu unverändert im Verkauf und wurde lediglich mit ein paar Magneten im Case MagSafe-fähig gemacht. Doch drei Jahre sind in der Technikbranche eine extrem lange Zeit. Daher finden sich zahlreiche Neuerungen in den AirPods Pro 2.

Bewährte Form

Äußerlich sind die neuen AirPods Pro 2 jedoch nicht von der ersten Generation zu unterscheiden. Passen dir die alten Stecker, dann trifft das auch auf die Neuen zu. Apple setzt weiterhin auf eine Bauweise mit einem Ohrstecker aus hartem Kunststoff und zusätzlicher Silikon-Spitze. Von diesen liegen bei der zweiten Generation gleich vier Größen bei: S, M, L und erstmals auch XS. Das Wechseln der Spitzen ist im Vergleich zu anderen Kopfhörern sehr einfach, da Apple auf einen selbst entwickelten Klick-Verschluss setzt.

Auch das Case ist von der Form her unverändert, jedoch einige Gramm schwerer. Beim genaueren Hinsehen finden sich hier jedoch die ersten Unterschiede: So geht das Case nicht mehr vollständig aus, wenn man es zuklappt. Dadurch kannst du am iPhone dauerhaft den Akkustand nachschauen und das Case mit der „wo ist“ App orten, es im Raum lokalisieren oder einen lauten Ton abspielen lassen. Dafür ist ein kleiner Lautsprecher verbaut. Außerdem gibt es eine Tragebandschlaufe.

AirPods Pro 2 (links) vs AirPods 3 (rechts)
AirPods Pro 2 (links) vs AirPods 3 (rechts)

„Magisch“ einrichten

Das Einrichten der AirPods Pro 2 könnte nicht einfacherer sein. Sobald man die AirPods in der Nähe seines iPhones zum ersten Mal öffnet, taucht automatisch ein Splashscreen auf. Mit einmal tippen, verbinden sich die AirPods automatisch mit deinem iPhone und allen anderen Geräten in deiner Apple ID. Auf der Rückseite des Cases findet sich zusätzlich auch ein Button, falls du die Kopfhörer mit einem Android- oder Windows-Gerät verwenden möchtest.

Da die AirPods mit der Apple ID verknüpft sind, verbinden sie sich automatisch mit dem Gerät, das aktuell Audio abspielt. Das funktioniert größtenteils gut. Nur wenn du etwa am Computer Musik hörst und parallel das Handy verwendest, kann die Technik an ihre Grenzen stoßen. Jedoch lässt sich das automatische Wechseln auch abschalten.

Soundqualität

Auch wenn die erste Generation bereits auf einem hohen Niveau war, hat Apple die Soundqualität der AirPods Pro 2 massiv verbessert. Insbesondere beim Bass legen die neuen Kopfhörer noch einmal eine Stufe zu, ohne dabei zu übertreiben. Höhen und Tiefen werden klar wiedergegeben und auch gesprochene Inhalte klingen ausgezeichnet.

Die Lautstärke lässt sich feinstufig einstellen und geht sehr hoch. Nie mussten wir die Kopfhörer im Test auf über 60 Prozent Lautstärke hochdrehen. Ein adaptiver Equalizer und Spatial-Audio runden das Sounderlebnis ab.

Aktive Geräuschunterdrückung

Apple verspricht bei den AirPods Pro 2 eine doppelt so gute Geräuschunterdrückung wie bei den Vorgängern. Diese Steigerung können wir so nicht bestätigen. Jedoch war bereits die erste Generation auf einem erstklassigen Niveau. Auch die neuen AirPods Pro 2 machen einen großartigen Job und sorgen unterwegs im Zug oder im Großraumbüro für Ruhe.

Transparenz

Das ANC der AirPods Pro 2 ist großartig, jedoch bekommt das die Konkurrenz im selben Preisbereich ebenfalls gut hin. Seit jeher ungeschlagen ist hingegen der Transparenz-Modus. Hier legt die zweite Generation noch einmal eine Schippe darauf und baut den Vorsprung weiter aus. Der Transparenz-Modus ist quasi das Gegenteil von ANC und spielt Außengeräusche über die Kopfhörer ab. Bei keinem anderen Kopfhörer funktioniert dies so gut wie bei den AirPods. Neu bei der zweiten Generation ist die adaptive Transparenz. Laute und unangenehme Geräusche wie von einer Baustelle werden dabei ausgeblendet, während alles andere klar zu hören ist. Das funktionierte im Test gut und ist ein echter Vorteil gegenüber der ersten Generation.

Bedienung

Statt wie die meisten True-Wireless-Kopfhörer auf eine Touch-Steuerung zu setzen, bedient man die AirPods Pro 2 durch Zusammendrücken der Stiele. Das ist nicht nur angenehmer, als sich mit jedem Tippen die Ohrstecker weiter ins Ohr zu befördern, sondern sorgt auch für weniger Fehleingaben. Das Vorgängermodell setzte bereits auf dieselbe Steuerung und mir sind in den drei Jahren keine falsch erkannten Interaktionen aufgefallen. Bei den AirPods Pro 2 hat man eine zusätzliche Geste hinzugefügt: Durch Streichen über den Sensor lässt sich die Lautstärke verstellen. Dadurch muss man nun gar nicht mehr zur Apple Watch oder dem iPhone greifen, um die Wiedergabe zu steuern.

Apple AirPods Pro 2 im Ohr
Die Druck-Bedienung ist clever gelöst

Eine weitere praktische Neuheit der AirPods Pro 2 ist der verbaute Hautkontaktsensor. Damit bemerken die Kopfhörer, wenn du sie aus dem Ohr nimmst und pausieren die Wiedergabe. Doch machen das nicht auch andere Kopfhörer? Richtig, doch diese setzen dafür meist auf einen Näherungssensor und gehen dadurch auch in der Hosentasche wieder an. Die neuen AirPods Pro 2 bemerken hingegen, ob sie im Ohr stecken oder nicht.

Akkulaufzeit

Einmal ins Ohr gesteckt, sollen die Kopfhörer laut Apple sechs Stunden durchhalten – wohlgemerkt mit aktivem ANC. Das ist eine Stunde mehr, als bei der ersten Generation. In unserem Test kommen wir mit einer gemischten Nutzung von ANC, Transparenz-Modus und einem Telefonat auf eine Laufzeit von 6 Stunden und 17 Minuten. Das ist ein ausgezeichneter Wert. Mit der ersten Generation vergleichen können wir nicht, da unsere Kopfhörer nach drei Jahren Dauernutzung schon Akkukapazität eingebüßt haben.

Beim Aufladen zeigen sich die Apple-Kopfhörer kooperativ und laden kabellos per Apple Watch Lader, MagSafe vom iPhone oder normalem QI-Lader. Kabelgebundenes Laden ist auch möglich – leider jedoch noch per Lightning. Vermutlich wird Apple noch in diesem Jahr ein überarbeitetes Case mit USB-C Port auf den Markt bringen.

Grandiose Kopfhörer mit gelungenen Verbesserungen

Apple AirPods Pro 2 Testsiegel mit 92 Prozent Testwertung

Apples AirPods Pro 2 sind grandiose True-Wireless-Kopfhörer. Im Test überzeugen sie mit einem guten Klang, zuverlässigem ANC und dem besten Transparenz-Modus auf dem Markt. Auf den ersten Blick unscheinbare Details wie die Druck-Steuerung, ein Hautkontaktsensor oder die Möglichkeit, das Case zu orten, werten die Kopfhörer zusätzlich auf. Mit 299 Euro sind die AirPods Pro 2 jedoch nicht gerade günstig.

Da die Software stark auf Apple-Geräte optimiert ist und es unter Android Einschränkungen gibt, würden wir den Kauf jedoch nur für Apple-Nutzer uneingeschränkt empfehlen. So kann man unter Android nicht den Google Assistant nutzen oder Softwareupdates der Kopfhörer einspielen. Hier würden wir dir zu den Bose QuietComfort Earbuds II (zum Test) raten.

→ AirPods Pro 2 bei MediaMarkt kaufen

glyph-sponsored-shopping-venture glyph-sponsored-eye Über unsere Links

Mit diesen Symbolen kennzeichnen wir Partner-Links. Wenn du so einen Link oder Button anklickst oder darüber einkaufst, erhalten wir eine kleine Vergütung vom jeweiligen Website-Betreiber. Auf den Preis eines Kaufs hat das keine Auswirkung. Du hilfst uns aber, inside digital weiterhin kostenlos anbieten zu können. Vielen Dank!

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein