Heizstab und Wärmepumpe: Hier liegen die Unterschiede der Systeme

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Sowohl Heizstäbe als auch Wärmepumpen nutzen für die Erzeugung von Wärme Strom. Beide Systeme können dafür auch Strom aus einer PV-Anlage auf dem Hausdach verwenden, um so kostengünstiger ihrer Heizaufgabe nachzukommen. Dennoch gibt es große Unterschiede zwischen beiden Heizvarianten.
Heizstab und Wärmepumpe: Hier liegen die Unterschiede der Systeme
Heizstab und Wärmepumpe: Hier liegen die Unterschiede der SystemeBildquelle: alpha innotec

Wer auf seinem Haus bereits eine PV-Anlage besitzt oder sich eine installieren möchte, will diesen Strom auch möglichst sinnvoll nutzen. Neben den klassischen elektrischen Geräten, die man über den Tag hinweg mit Strom versorgt, bietet sich auch ein strombasiertes Heizsystem an, um PV-Überschüsse gut zu verwerten. Sowohl ein Heizstab als auch eine Wärmepumpe eignen sich hervorragend, um diesen Strom in Wärmeenergie umzuwandeln.

Heizstab und Wärmepumpe – welches System lohnt sich kurzfristig?

Heizstäbe sind wesentlich günstiger erhältlich als Wärmepumpen. Ein einzelnes Modell kostet lediglich um die 350 Euro. Möchtest du den Heizstab jedoch gezielt mit dem Strom aus deiner PV-Anlage speisen, benötigst du ein passendes Energiemanagement-System. Gemeinsam mit der Integration eines solchen Systems musst du bei deinem Heizstab insgesamt mit bis zu 800 Euro an Kosten rechnen. Ohne ein solches System ist die Anschaffung deines Heizstabs nicht empfehlenswert, denn in diesem Fall würde er für seinen Betrieb Strom aus dem öffentlichen Netz ziehen. Bei den aktuellen Stromkosten könnte das schnell teuer werden. Sinnvoller ist die Kombination deines Heizstabs mit einem anderen Heizsystem, wie beispielsweise einer Gas- oder Ölheizung.

Ein zweiphasiger Heizstab liefert eine Heizleistung zwischen 500 und 3.500 Watt. Er funktioniert im Prinzip wie ein Tauschsieder und wandelt die elektrische Energie direkt in Wärmeenergie um. Dabei entspricht die Umwandlung einer Einheit Strom ungefähr einer Einheit an Wärme. Ideal ist der Heizstab darum gerade für Besitzer von PV-Anlagen, die günstig Heizkosten einsparen möchten und bisher viel ihres erzeugten Stroms in das öffentliche Netz einspeisen. Anstatt diesen Strom gegen wenige Cent an Einspeisevergütung zu tauschen, kann der Heizstab deinen Verbrauch an teuren, fossilen Brennstoffen senken. Da die Anschaffungskosten im Verhältnis gering ausfallen, rentiert sich die Anschaffung häufig schon innerhalb weniger Jahre. Wer mit einer geringen Investition möglichst viel einsparen möchte, für den ist der Heizstab kurzfristig die bessere Alternative. Wenn du deine Heizkosten jedoch langfristig stark senken möchtest, solltest du in eine Wärmepumpe investieren. Diese arbeitet um ein Vielfaches effizienter als ein Heizstab.

Wärmepumpe bis zu sechsmal so effizient wie ein Heizstab

Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist für dich deutlich teurer. Selbst die günstigsten Luft-Wasser-Wärmepumpen summieren sich schnell auf 2.000 bis 3.500 Euro – und das ohne Berücksichtigung der zum Einbau deiner Wärmepumpe und deren Leitungen benötigten Kosten. Je nach Wärmepumpen-Art kann dich ein komplettes System schnell bis 35.000 Euro kosten. Die besonders effizienten Variationen wie Solewärmepumpen sind dabei in der Anschaffung besonders teuer, da für sie aufwendige Bohrarbeiten im Erdreich notwendig sind. Die Luftwärmepumpe ist unter allen Wärmepumpen-Variationen die günstigste. Doch auch sie summieren sich mit allen notwendigen Gesamtkosten schnell auf einen fünfstelligen Betrag. Dafür kann eine Wärmepumpe im Gegensatz zu einem Heizstab jedoch eine konstante Wärmeleistung bereitstellen – und Strom wesentlich effizienter in Wärmeenergie umwandeln. Im Schnitt gewinnt deine Wärmepumpe je nach Effizienz des Modells aus einer Einheit Strom drei bis sechs Einheiten an Wärme. Eine Wärmepumpe arbeitet also drei- bis sechsmal so effizient wie ein Heizstab.

Auch bei einem über hundert Jahre alten Haus kannst du in der Kombination einer Wärmepumpe und einer PV-Anlage deine jährlichen Energiekosten auf lediglich 500 Euro drosseln, wie Erfahrungsberichte zeigen. Auf lange Sicht macht sich die Investition in eine Wärmepumpe daher bezahlt. Da die ursprünglichen Förderprogramme der Bundesregierung zurzeit jedoch nicht genutzt werden können, sind die Investitionskosten für viele Interessenten zu hoch. Eine Alternative zum Kauf einer Wärmepumpe kann das Mieten von Wärmepumpen sein. Da Wärmepumpen weniger Strom für die gleiche Wärmegewinnung benötigen, können sie auch mit kleineren PV-Anlagen betrieben werden. Große Systeme, die du nicht nur für das Warmwasser nutzt, sondern auch zum Heizen, können über das Jahr hinweg nicht vollständig mit dem Strom einer PV-Anlage versorgt werden. Du kannst jedoch vergünstigte Stromtarife speziell für Wärmepumpen für diese Modelle abschließen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Es würde immer noch günstiger für Verbraucher kosten, wenn der überschüssige Strom aus erneuerbaren nicht ins Ausland für negativen Preis fliesen würde, sondern wenn die Verbraucher in Deutschland diesen Strom zum Nulltarif kriegen.
    Die hohen Energiekosten und daraus entstandene Inflation, haben finanzielle Reserven aufgebraucht und die Menschen in Deutschland sind einfach stumpf für derartige Aufrufe.
    Die Energiewende führt Deutschland ins Verderben.
    Die Großkonzerne und Investoren spielen nach eigenen Regeln, ein paar ideologiegetriebene Politiker werden dabei einfach ausgelacht und ignoriert.

    https://twitter.com/spectator/status/1721588499445346560?

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