Ukraine-Krieg: Volkswagen vollzieht drastischen Schritt

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Jetzt vollzieht auch Volkswagen drastische Schritte aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine. Die VW-Werke in Russland stehen still und auch der Export von Fahrzeugen nach Russland kommt zum Erliegen.
VW Logo an der Front eines Pkw
Volkswagen macht mit Russland Schluss.Bildquelle: Volkswagen AG

Immer mehr Unternehmen aus Deutschland stehen aufgrund des von Russland ausgelösten Krieges mit der Ukraine vor herausfordernden Aufgaben. Jetzt betrifft es auch den größten deutschen Automobilbauer Volkswagen. Der Konzern aus Wolfsburg hat in gleich doppelter Hinsicht Konsequenzen aus dem eskalierten Konflikt in Osteuropa gezogen.

Volkswagen macht zwei Werke in Russland dicht

Denn wie das Unternehmen jetzt mitteilte, habe der Konzernvorstand entschieden, die Produktion von Fahrzeugen in Russland bis auf Weiteres einzustellen. Diese Entscheidung gilt für die russischen Produktionsstandorte Kaluga und Nischni Nowgorod. Allein das Werk in Kaluga produzierte im Jahr 2021 rund 118.000 Fahrzeuge der Modelle Tiguan und Polo. Außerdem läuft dort das Modell Rapid der Volkswagen-Tochter Skoda vom Band. Überdies werden in Kaluga die Audi-Modelle Q7 und Q8 auf Semi-Knocked-Down-Basis (SKD), also nur teils vormontiert, produziert. In Nischni Nowgorod laufen hauptsächlich verschiedene Skoda-Modelle vom Band.

Ebenfalls mit sofortiger Wirkung beendet Volkswagen mit sofortiger Wirkung den Fahrzeugexport auf russisches Staatsgebiet. In den Jahren 2019 und 2020 lieferte Volkswagen rund 220.000 Fahrzeuge nach Russland. Wie viele es im Jahr 2021 waren, wird Mitte März im Rahmen der Jahrespressekonferenz verraten. In Summe ist das Russlandgeschäft für VW vergleichsweise klein. Dennoch gehört Russland zu den Top-10-Ländern in der Exportstatistik und ein Stopp der Auslieferungen ist für Volkswagen ein ziemlich drastischer Schritt.

Produktion im Volkswagen-Werk in Kaluga, Russland.
Die Fertigung im VW-Werk in Kaluga, Russland, ist unterbrochen.

Teil der Wahrheit ist aber auch, dass das Ende der Produktion nicht ganz freiwillig erfolgt. Denn laut eines Berichts des „Handelsblatts“ wurde in den vergangenen Tagen die Zulieferung von wichtigen Fahrzeugteilen immer schwieriger. Und wenn wichtige Bauteile fehlen, kann ein Fahrzeug selbstverständlich nicht fertig produziert werden. Auch deswegen stehen die Bänder in den russischen VW-Werken ab sofort still.

Auch andere Hersteller beenden Beziehungen zu Russland

Mit der weitgehenden Unterbrechung der Geschäftstätigkeit in Russland ziehe der Konzernvorstand die Konsequenzen aus der von starker Unsicherheit und den aktuellen Verwerfungen geprägten Gesamtsituation, heißt es in einer Mitteilung von Volkswagen. Auch Porsche, Sport-Marke der Volkswagen-Gruppe, hat sich dazu entschieden, vorerst keine weiteren Fahrzeuge mehr nach Russland auszuliefern. BMW und Mercedes hatten bereits Konsequenzen aus dem russischen Angriff auf die Ukraine gezogen und die Produktionen vor Ort gleichermaßen gestoppt. Ebenso wurden von BMW und Mercedes die Exporte nach Russland unterbrochen.

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