Störung bei Vodafone, Telekom, Unitymedia & Co.: Das steckt wirklich dahinter

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Das war für viele Internetkunden heute ein böses Aufwachen: Weder Internet noch Telefon funktionierte. In den Medien war von Störungen bei vielen Providern zu lesen. Doch was steckt wirklich dahinter? Wo gab es Störungen und warum? Wir haben nachgefragt.
Netzwerkkabel auf einer Tastatur
Bildquelle: Pixabay

Unbestritten ist: Bei Vodafone waren heute morgen zahlreiche Anschlüsse gestört. Dabei handelte es sich nach Aussagen des Anbieters aber ausschließlich um Anschlüsse, die per DSL realisiert werden. Kabel-Anschlüsse waren demnach genauso wenig betroffen wie das Handynetz – sehr wohl aber Smartphones, die sich in einem WLAN mit DSL-Anschluss bewegt haben.

Das sind die Störungsgründe bei Unitymedia & Vodafone

Ursache der Störung waren nach Angaben von Vodafone geplante Wartungsarbeiten an DNS-Servern. Dabei handelt es sich um Server, die eine Adresse wie www.inside-digital.de übersetzen in für Computer verständliche Adressen. Diese geplanten Wartungsarbeiten, die bei jedem Anbieter routinemäßig nachts stattfinden, seien ungeplant bis in die frühen Morgenstunden gegangen. Dadurch habe weniger Kapazität für den zunehmenden Datenverkehr im Netz zur Verfügung gestanden. In der Folge sei es zu den Störungen gekommen.

Auch Unitymedia bestätigte uns gegenüber, dass es eine Störung gegeben habe. Diese lässt sich auch auf Störungs-Barometern wie allestoerungen.de ablesen. Allerdings habe es – ebenfalls im Rahmen geplanter Arbeiten – hier lediglich ein Problem mit einem Kabel in Mannheim gegeben. Bei Arbeiten sei ein falsches Kabel durchtrennt worden, die Auswirkungen seien lediglich lokal spürbar gewesen. Obwohl Unitymedia zu Vodafone gehört, habe der Ausfall nichts mit den DNS-Problemen zu tun.

Vodafone-Störung färbt ab

Eine Störungsspitze ist auch bei der Telekom zu erkennen. Auf Facebook heißt es von der Telekom jedoch: „Das Telekom Netz funktioniert einwandfrei“. Dass Nutzer dennoch bei der Telekom, aber auch bei anderen Providern Störungen melden, ist dem Telekom-Posting zufolge darauf zurückzuführen, dass Vodafone-Kunden für Telekom-Nutzer nicht erreichbar waren. Diese hätten ihre Störung dann aber der Telekom zugeordnet, da sie bei ihr Kunde sind.

Diese Begründung scheint angesichts der absoluten Zahlen in den Störungs-Barometern plausibel. Zudem ist es bei nahezu jeder Großstörung so, dass diese sich auch auf die scheinbare Störungsquote anderer Provider abfärbt. Der Grund: Die Social-Media-basierten Störungsbarometer arbeiten hier nicht genau und die Nutzer geben zum Teil falsche Daten an. Hinzu kommen dann Fehlinformationen durch Massenmedien. So vermeldete heute Morgen beispielsweise ein Berliner Radiosender auch einen DSL-Ausfall bei Arcor. Das ist eine ehemalige Vodafone-Marke, die seit Jahren nicht mehr für DSL-Leitungen genutzt wird.

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