Sparkassen rüsten gegen Geldautomaten-Sprenger auf

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Mehr Schutz für Geldautomaten der Sparkasse: Ab sofort wollen die Geldinstitute damit beginnen, ihre Automaten besser gegen mögliche Sprengungen zu schützen. Dabei kommt eine Technik zum Einsatz, die in den Niederlanden schon erprobt ist.
Sparkassen-Logos an einer Filiale.
Sparkassen rüsten gegen Geldautomaten-Sprengungen auf.Bildquelle: Chris Redan / ShutterStock.com

Sprengungen von Geldautomaten sorgen in vielen Teilen Deutschlands, vornehmlich im Westen, weiter für Aufsehen. Kriminelle Banden, oft aus den Niederlanden, haben es auf das in den Automaten gelagerte Bargeld abgesehen und gehen bei ihren radikalen Diebeszügen zunehmend rücksichtslos und ungehemmt vor. Immer häufiger entwickeln die herbeigeführten Sprengungen eine derart massive Sprengkraft, dass auch das Gebäude, in dem der Geldautomat eingebaut ist, massiv in Mitleidenschaft gezogen wird; teilweise nach einer Sprengung sogar unbewohnbar ist. Jetzt rüsten die Sparkassen auf.

Sparkassen setzen auf Verklebetechnik gegen Sprengungen von Geldautomaten

Wie das „Handelsblatt“ berichtet, setzen die deutschen Sparkassen zum Schutz vor Angriffen auf ihre Geldautomaten künftig auch auf Klebesysteme. Joachim Schmalzl, Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) sagte der Wirtschaftszeitung: „Es ist ganz klar, dass wir diese Möglichkeit zum Schutz vor Sprengungen anwenden müssen.“ Die Geldinstitute aus dem Sparkassen-Verbund wären die Ersten in Deutschland, die diese auch in den Niederlanden schon erprobte Technik zum Einsatz bringen. Erst kürzlich hatte die Bundesbank grünes Licht dafür gegeben.

In Geldautomaten, die mit der Verklebetechnik ausgestattet sind, werden Geldscheine nach einer Explosion zu einem Klumpen und lassen sich weitgehend nicht mehr zählen. Damit ist auch das Wiedereinzahlen bei einer anderen Bank oder das Bezahlen mit dem Geld nicht mehr möglich. Trotzdem sei der Mechanismus kein Allheilmittel, ist Schmalzl überzeugt. Potenziell noch radikalere Angriffe durch die organisierten Banden könnten die Folge sein. Ein anderer Schutzmechanismus, das Verfärben von Geldscheinen, schreckt Geldautomatensprenger offenbar nicht in ausreichendem Maße ab. Im Jahr 2022 gab es mit knapp 500 Sprengungen in Deutschland so viele Fälle wie noch nie. Und auch 2023 ebbt die Anzahl der Angriffe nicht ab.

Schutz per Gesetz wird von Sparkassen abgelehnt

Zur Diskussion stehen auch gesetzliche Vorgaben zum Schutz von Geldautomaten. Das lehnen die Sparkassen aber ab. „Ein Gesetz führt nicht automatisch zu mehr Sicherheit„, argumentiert DSGV-Vorstand Schmalzl. Auch so seien die Geldinstitute in eigenem Interesse und im Interesse der eigenen Kunden sehr motiviert, die Angriffe auf Geldautomaten zu begrenzen. Zudem sei zu berücksichtigen, dass die Täter ihre Angriffsmethoden ständig anpassen.

Die Sparkassen selbst versuchen auch auf baulicher Ebene den kriminellen Sprengkommandos entgegenzutreten. „Viele Sparkassen prüfen die Nutzung von Stahlpavillons für ihre Geldautomaten“, erklärt Schmalzl. Die Konstruktionen sollen selbst Sprengungen standhalten. Allerdings ist unklar, in welchem Umfang ein Einsatz derartiger Hilfsmittel in Deutschland möglich wäre.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Bolli

    Was für ein Irrsinn, Geldautomaten nach 22°° Uhr zu öffnen.
    Es gibt genügend Möglichkeiten sich Zahlungsmittel am Tage zu beschaffen.
    Spätestens bei der 3. Sprengung hätten CEOs handeln müssen.
    Warum wachen die erst jetzt auf?
    Oh, – richtig wir befinden uns in Deutschland!
    Da sitzen sicherlich Leute, die komplizierte Integralrechnung beherrschen, aber das kleine Einmaleins aus ihren Synapsen getilgt haben.
    😎😎😇😇

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