So teuer ist das Heizen in deinem Zuhause wirklich

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Die Heizkosten in Deutschland sind unüberschaubar geworden. Zwar haben sich die Preise nach der Energiekrise wieder normalisiert. Künftig werden weitere Faktoren, wie der CO₂-Preis, die Kosten hochtreiben. Schon jetzt solltest du dir Gedanken darüber machen, wie teuer das Heizen für dich wird.
So teuer ist das Heizen in deinem Zuhause wirklich
So teuer ist das Heizen in deinem Zuhause wirklichBildquelle: Foto von Isaac Quesada auf Unsplash

Den Energieausweis kann man als einen Steckbrief einer Immobilie betrachten. Er verrät dir dank mehreren Angaben, wie effizient eine Wohnimmobilie ist. Zusätzlich liefert er dir erste Hinweise darauf, welche kostengünstigen Modernisierungsmaßnahmen den Zustand verbessern würden. In den meisten Fällen schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor, dass eine Immobilie einen Energieausweis benötigt. Der häufigste Grund, warum eine solche Beurteilung erstellt werden muss, liegt in einem geplanten Verkauf des Objekts. Ähnlich wie bei Elektrogeräten finden sich in neueren Energieausweisen für Wohngebäude die Energieeffizienzklassen von A+ bis H.

Zwei Arten von Energieausweisen

Was bei Energieausweisen häufig zu Missverständnissen in der Interpretation führen kann, sind die zwei unterschiedlichen Arten von Energieausweisen. Zum einen kann ein Gebäude einen Energieverbrauchsausweis erhalten oder einen Energiebedarfsausweis. Üblicherweise sind die Energieausweise dabei zehn Jahre lang gültig. Seit dem Mai 2014 besitzt jeder Ausweis eine Registriernummer, die Aussteller beim Deutschen Institut für Bautechnik beantragen. Behörden nutzen diese Kennzeichnung für stichprobenartige Kontrollen der Energieausweise.

Verwendet man den Energiebedarf des Gebäudes, handelt es sich um einen „Bedarfsausweis“. Die Kennwerte hierfür werden auf Seite 2 des Energieausweises ausgewiesen, die dritte Seite hingegen bleibt dabei frei. Misst man hingegen den gemessenen Energieverbrauch, handelt es sich um einen „Verbrauchsausweis“. Angaben hierfür werden auf Seite 3 des Energieausweises dargestellt, während die zweite Seite keinerlei Daten enthält. Beide Varianten haben ihre Vorzüge und Nachteile. Ein Energiebedarfsausweis ermittelt, wie viel Heizenergie notwendig wäre, um alle Wohnräume auf entsprechend zu beheizen. Diese Angaben sind daher unabhängiger von der tatsächlichen Anzahl an Personen, die zum Zeitpunkt in der Wohnung oder dem Haus gewohnt haben. Dennoch unterscheidet sich die Art des Heizens von Haushalt zu Haushalt. Während sparsame Verbraucher sich eher an die 20 Grad für Wohnräume, 18 Grad für Schlafzimmer und 21 Grad für Badezimmer halten, bevorzugen andere Menschen wärmere Wohnräume. Zudem heizt du womöglich gar nicht alle vorhandenen Räume.

Umgekehrt kann der Verbrauchsausweis tückisch sein, wenn du dir nicht im Klaren bist, unter welchen Bedingungen der Verbrauch zustande kam. So kann selbst ein schlecht isoliertes Gebäude einen Verbrauchsausweis von E aufweisen – etwa, wenn trotz der großen Größe der Wohnung oder des Hauses nur noch eine einzelne Person darin gelebt hat. Das Heizen weniger Räume kostet selbstverständlich weniger Energie. Ziehst du nun jedoch mit einer vierköpfigen Familie in das gleiche Objekt, könnten die Kosten vergleichsweise hoch ausfallen. Die Verbraucherzentrale hat eine Übersicht zusammengestellt, mit welchen ungefähren jährlichen Energiekosten du pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen kannst:

EnergieeffizienzklasseEnergiebedarf – oder verbrauchUngefähre jährliche Energiekosten pro Quadratmeter Wohnfläche
A+unter 30 kWh/(m2a)etwa 3 Euro
A30 bis unter 50 kWh/(m2a)7 Euro
B50 bis unter 75 kWh/(m2a)12 Euro
C75 bis unter 100 kWh/(m2a)16 Euro
D100 bis unter 130 kWh/(m2a)21 Euro
E130 bis unter 160 kWh/(m2a)27 Euro
F160 bis unter 200 kWh/(m2a)34 Euro
G200 bis unter 250 kWh/(m2a)42 Euro
Hüber 250 kWh/(m2a)50 Euro und mehr

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