Regierung hebt Verbot auf: Das dürfen Radfahrer jetzt tun

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Das war längst überfällig. Die Regierung hebt ein uraltes Verbot für Radfahrer auf. Wer mit seinem Fahrrad oder E-Bike auf der Straße unterwegs ist, bekommt mehr Rechte. Experten sind sich sicher, dass das neue Gesetz zu weniger Unfällen im Straßenverkehr führen wird.
Regierung hebt Verbot auf: Das dürfen Radfahrer jetzt tun
Regierung hebt Verbot auf: Das dürfen Radfahrer jetzt tunBildquelle: Jonny Kennaugh / Unsplash

Es gibt Gesetze, die für Radfahrer gelten und sinnvoll sind. So ist es etwa verboten, freihändig Fahrrad zu fahren. Wer es trotzdem macht, muss mit dieser Strafe rechnen. Auch betrunken oder bekifft sollte man sich lieber nichts aufs Rad setzen. Und wer am Bahnübergang fährt, statt zu warten, während die Schranken unten sind, muss mit einer Strafe von 350 Euro rechnen. Ein Gesetz will die Regierung jetzt aber ändern. Und da sind sich Experten einig: Es war höchste Zeit dafür.

Radfahrer müssen nicht mehr mit Bußgeld rechnen

Es ist nicht nur ein Gefühl, sondern die Realität. Die Aggression im Straßenverkehr steigt, wie aktuelle Zahlen belegen. Ob Drängeln, den Sicherheitsabstand nicht einhalten oder bei Rot über die Ampel fahren: Diese Dinge gehören längst zum Alltag. An die Verkehrsregeln halten sich viele Autofahrer nicht mehr. Und auch Radfahrer sind immer wieder rücksichtslos unterwegs – auch wenn das für sie selbst lebensgefährlich sein kann. Eine Umfrage des ADAC zeigt: Autofahrer hassen Radfahrer, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Doch die Regierung hat nun eine Idee, wie alles besser werden kann.

Musik hören auf dem Fahrrad: Erlaubt oder verboten?

Nach Informationen, die der Rheinischen Post vorliegen, will die Ampel Blinker für alle Radfahrer einführen. „Die Bundesregierung beabsichtigt, Vorgaben für optionale Fahrtrichtungsanzeiger an allen Fahrrädern mit der geplanten Neufassung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung einzuführen“, heißt es in der Antwort auf eine jüngst gestellte, parlamentarische Anfrage. Verpflichtend werden die Blinker zwar nicht, doch die Regierung hebt das bestehende Verbot auf. Das bedeutet: Wer Blinker an sein Fahrrad schraubt, muss nicht weiter mit einem Bußgeld rechnen.

Weniger Unfälle?

Experten gehen davon aus, dass Radfahrer Blinker öfter nutzen dürften als das Handzeichen beim Abbiegen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßt das Vorhaben, so die Rheinische Post. Und auch Mathias Stein, Experte für Fahrradpolitik bei der SPD spricht sich für Blinker für Radfahrer aus. „Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, dass Fahrradfahrende künftig auch elektrische Fahrtrichtungsanzeiger an ihren Rädern nutzen dürfen.“ Ob Fahrradblinker künftig dafür sorgen, dass die Unfallzahlen zurückgehen, wird sich aber erst zeigen müssen. Ein Sprecher der Grünen hingegen hält ebenso wenig von dem veralteten Verbot, zeigt sich aber skeptisch: „Blinker an normalen Straßenrädern werden die Verkehrssicherheit nicht erhöhen.“ Dafür seien sie meist zu schmal, um die Richtungsanzeige wahrnehmen zu können. Sinnvoll sei eher eine gute Radverkehrsinfrastruktur und innerorts ein Tempo 30.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Und ich bin zu 100 % sicher, es wird mehr Unfälle geben.
    Fahrräder, ohne Licht auf Schnellstraßen sind eine Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer.

    Antwort

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