Bald Werbung bei Paypal? Nutzerdaten werden ausgewertet

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Einer der weltweit größten Bezahldienstleister will künftig Kundendaten analysieren, um diesen zielgerichtete Kaufempfehlungen zu präsentieren. Mit Paypal Ads soll dazu eine eigene Plattform aufgebaut werden.
Auf einem Handy wird die PayPal-App geöffnet.
PayPal: Von dieser drastischen Änderung sind alle Nutzer betroffen Bildquelle: PayPal

Bisher wurden die Daten der Kunden bei einem der weltweit größten Online-Bezahldienste lediglich im Rahmen der jeweiligen Transaktionen genutzt. Künftig will Paypal diese Daten zu Werbezwecken nutzen.

Zu den Details hält sich der Paypal bedeckt. Das Potenzial für zielgerichtete Werbung ist jedoch groß. Allein in Deutschland wurden im letzten Jahr die Dienste des Konzerns bei 27,7% aller Umsätze genutzt, die im Online-Handel generiert wurden. Dementsprechend umfassend sind die Informationen zu individuellen Präferenzen und den dahinterstehenden Kaufentscheidungen. Künftig will Paypal diese Daten verwenden, um Nutzern der Zahlungsabwicklungen auf sie angepasste Kaufempfehlungen zu präsentieren.

Die Auswertung und Vermarktung der Daten soll über eine eigenständige Plattform mit dem Namen Paypal Ads erfolgen. Für deren Erfolg setzt Paypal auf prominente Unterstützung. Marc Grether war zuvor bei Uber für die Entwicklung des Werbegeschäfts zuständig und sorgte dort mit 500.000 Werbetreibenden für einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar. 

Paypal sucht neue Wachstumsmöglichkeiten

Der Schritt die Konzernumsätze mithilfe von Werbung zu steigern, kommt dabei nicht gänzlich überraschend. Bereits im Januar kündigte Paypal die Advanced-Offers-Plattform an, die ebenfalls Kunden zielgenau Angebote vorschlagen soll. Als Grundlage dienen hier jedoch die Daten von Händlern, die mithilfe einer Künstlichen Intelligenz (KI) ausgewertet werden.

Paypal steht zunehmend unter Druck und muss neue Wachstumsmöglichkeiten finden, denn das eigentliche Kerngeschäft stößt an Grenzen. Zwar wurde im vergangenen Jahr ein Rekordumsatz von 29,77 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, doch die Anzahl der Accounts stagniert auf hohem Niveau: Im vierten Quartal 2022 kam der Bezahldienst 435 Millionen aktive Nutzer. Im Vergleichszeitraum des letzten Jahres waren es nur noch 427 Millionen Nutzerkonten.

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