Ohne Girocard und Handy: Neue Bezahloption immer beliebter

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In Europa hängt kaum ein anderes Land so sehr an Bargeld wie Deutschland. Obwohl die COVID-19-Pandemie kontaktloses Bezahlen spürbar voranbrachte, ist Bargeld nach wie vor weitverbreitet. Eine neue Zahlungsart könnte nun sowohl die Geldkarte als auch das Smartphone ersetzen.
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Bezahlringe werden zur neuen ZahlungsmethodeBildquelle: Mastercard

Wenn es um das Thema „Bezahlmethode“ geht, sind die Fronten in Deutschland verhärtet. Während einige die Barzahlung nicht missen wollen und Transparenz fürchten, schätzen andere die Bequemlichkeit kontaktlosen Zahlens. Neben Geldkarten kommen mittlerweile des Öfteren auch Smartphones und sogar Smartwatches an den Bezahlterminals zum Einsatz. Doch nun scheint eine neue Zahlungsart ihren Siegeszug zu feiern. Eine, die laut einer aktuellen Studie von Mastercard das Potenzial mitbringt, sich zur hauptsächlichen Bezahlmethode zu entwickeln.

So könnte Bezahlen in Zukunft aussehen

Die Hand heben, einen Finger zum Auslesegerät führen, fertig. Wer einen sogenannten Bezahlring sein Eigen nennt, muss nichts weiter tun, um seine Einkäufe zu bezahlen. Eine Zahlungsart, die Anwender zu überzeugen vermag. Das geht jedenfalls aus einer Mitte 2023 durchgeführten Studie von Mastercard hervor. Demnach würden 89 Prozent der Anwender den Bezahlring als ihre bevorzugte kontaktlose Zahlungsmethode ansehen. Mastercard spricht in diesem Zusammenhang von einem „hohen Wachstumspotenzial“ – und das nicht ausschließlich bei jungen Verbrauchern. So sind fast drei Viertel (73 Prozent) der Nutzer von Bezahlringen in Deutschland über 45 Jahre alt.

Auch die Vorteile des Bargeldes scheinen der Bequemlichkeit von smarten Ringen zu unterliegen. So gaben zwei Drittel der Anwender an, seit der Anschaffung weniger Bargeld zu verwenden. Den Kauf selbst begründeten 82 Prozent der Befragten indes mit einer schnellen und reibungslosen Zahlung. Gefolgt von einer besonders fortschrittlichen Art zu bezahlen (69 Prozent) und den Qualitäten des Rings als modisches Accessoire (31 Prozent).

„Das kontaktlose Bezahlen mit dem Ring ist sehr einfach und bequem, während ich Geldbörse, Karte und Smartphone zu Hause lassen kann“, so Peter Robejsek, Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland. „Die Einkäufe werden einfach durch kurzes Hinhalten des Rings an das Kassenterminal bezahlt. Dabei bietet unsere Tokenisierungstechnologie Nutzer:innen die Sicherheit, dass während der Transaktion keine vertraulichen Karteninformationen übertragen werden.“

Bei der erwähnten Token-Technologie werden Kartendaten verschlüsselt und durch Tokens ersetzt. Zahlt man nun kontaktlos per NFC, werden lediglich die Tokens und ihr Ablaufdatum von dem Ring zum Kassenterminal übermittelt. Und zwar in verschlüsselter Form. Auf diese Weise sollen vertrauliche Informationen sicher bleiben. Vor den sonstigen Gefahren der NFC-Technologie schützt dieses Verfahren hingegen nur bedingt. Daher ist bei Beträgen über 50 Euro die Eingabe einer PIN erforderlich.

Smarte Ringe auf dem Vormarsch

Eine weitere Erkenntnis, die aus der Studie hervorgeht: Nutzer wünschen sich weitere Funktionen. Wie etwa die Möglichkeit einer digitalen Identifizierung oder eine Funktion als Autoschlüssel. Zu dem gleichen Schluss kamen auch wir im Rahmen unseres Tests des RingConn Smart Ring. Der Fokus von RingConn lag allerdings nicht auf digitalem Bezahlen, sondern auf dem Gesundheitsmanagement. In diesem Rahmen bot der das Gadget zahlreiche nützliche Funktionen. Sollten smarte Ringe künftig sowohl diese als auch Bezahlfunktionen in einem Gerät vereinen, könnte dies zusätzlichen Mehrwert bieten und die Verbreitung intelligenter Ringe weiter fördern. Spannend in diesem Kontext ist auch, dass Samsung mit dem sogenannten Galaxy Ring Gerüchten zufolge bereits 2024 oder spätestens 2025 in das Rennen um das nächste Trend-Wearable einsteigen möchte. Eine weitere Produktvorstellung, die dem Bargeld einen schweren Schlag versetzen könnte.

Die Studie wurde von Evalueserve durchgeführt und von Mastercard beauftragt. Dabei wurden in Zusammenarbeit mit den beiden Wearable-Technologieunternehmen Pagopace und Tapster 2.792 Personen ab 18 Jahren in Deutschland befragt.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Und eines Tages ist Konto gesperrt und dann steht man da, ohne Geld und mit Finger.
    Ob man dann in der Nase bohrt?
    Als Ergänzung zu Bargeld-ja, als Ersatz-nein.
    Kontaktloses oder bargeldloses Bezahlen ist schön und bequeme, aber Bargeld ist Freiheit und Sicherheit.
    Keiner kann mir Saft abdrehen und keiner überwacht was, wo und wann ich kaufe, ich bin FREI.

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  2. Nutzerbild Karin Grabarczyk

    Stimme ich zu

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