O2 Telefónica hat neue Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Jahres vorgelegt. Und die lesen sich auf den ersten Blick gar nicht schlecht. Von 157.000 neuen Mobilfunkverträgen zwischen Juli und September ist in der zugehörigen Unternehmensmitteilung die Rede. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn man muss auch berücksichtigen, dass derzeit viele Mobilfunknutzer das Telefónica-Netz verlassen (müssen). Grund ist ein Netzwechsel von 1&1. Der Provider aus dem Westerwald migriert derzeit seine Mobilfunk-Kunden aus dem Telefónica-Netz in das eigene. Und ergänzend dazu in das Netz von Vodafone, wo 1&1-Kunden untergebracht werden, wenn sie in Regionen unterwegs sind, wo das neue 5G-Netz von 1&1 bisher nicht verfügbar ist.
O2 verliert mehr als 3 Millionen Mobilfunkkunden
Und wenn man diese, nach Angaben von O2 Telefónica weitgehend abgeschlossene Sachlage einberechnet, hat der Konzern im dritten Quartal satte 3,26 Millionen Vertragskunden verloren. So viele wie noch nie in der Vergangenheit. Hinzu kommt im dritten Quartal des laufenden Jahres der Verlust von rund 60.000 Prepaid-Kunden. In Summe konnte Telefónica Deutschland zum Stichtag Ende September noch auf 21,10 Millionen Vertrags- und 14,48 Millionen Prepaid-Kunden blicken. Dazu kommen 2,76 Millionen M2M-Verträge, die im Internet der Dinge funken. In diesem Wachstumsmarkt war eine Steigerung um 202.000 SIM-Karten zu verzeichnen.
Nur marginal konnte Telefónica Deutschland unterdessen die Zahl seiner Festnetzkunden steigern – um 4.000 auf 2,28 Millionen. Bei den Breitbandkunden war ein Wachstum um 3.000 auf 2,36 Millionen zu verzeichnen. In Summe lag die Zahl der betreuten Kundenanschlüsse zum Ende des dritten Quartals bei rund 42,98 Millionen. Das waren knapp 3,1 Millionen weniger, als noch Ende Juni in den Bilanzen des Konzerns zu finden waren.
Auch der Umsatz geht zurück
Und die rückläufige Kundenbasis hatte auch Auswirkungen auf den Umsatz. Er ging um 6,6 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro zurück. Im Mobilfunksegment war ein Rückgang um 7,8 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro zu verzeichnen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verschlechterte sich um 9,5 Prozent auf 628 Millionen Euro und auch die Investitionen in die eigene Netzinfrastruktur gingen um 22,5 Prozent auf 257 Millionen Euro zurück. Immerhin: Gegenüber dem zweiten Quartal investierte Telefónica Deutschland wieder mehr Geld. Zwischen April und Juni flossen nur 204 Millionen Euro in die Netze, im ersten Quartal sogar nur 203 Millionen Euro. Die 5G-Bevölkerungsabdeckung liegt im O2-Netz bei inzwischen mehr als 98 Prozent.
