Wie Bloomberg berichtet, wird Amazon sein Satelliten-Internet „Project Kuiper“ Anfang 2026 auch hierzulande anbieten. Damit gehört Deutschland zu den fünf Startmärkten neben den USA, Kanada, Frankreich und Großbritannien. Möglich machen soll das eine wachsende Flotte von Satelliten, die Amazon Schritt für Schritt in eine niedrige Erdumlaufbahn bringt. Bereits bis Ende 2025 sollen mehr als 200 Satelliten einsatzbereit sein.
Start mit 200 Satelliten, 3.200 Satelliten geplant
Das Ganze klingt nach einer Kopie von Starlink – und das ist es letztlich auch. Denn langfristig verfolgt auch Amazon ambitionierte Pläne: Bis Ende 2026 will der Konzern bis zu 26 Länder versorgen, 2027 den Äquator erreichen und 2028 mit über 3.200 Satelliten in bis zu 100 Staaten präsent sein. Ziel ist ein weltumspannendes Netz, das Haushalte ebenso wie Unternehmen mit schnellem Internet versorgt. Das bietet bisher in dieser Form nur Starlink an und ermöglicht so schnelles Internet dort, wo Glasfaser oder Mobilfunk bis heute nicht angekommen sind.
Für den Aufbau greift Amazon sogar auch auf die Dienste seiner Konkurrenten zurück: Ein Teil der bisherigen Starts erfolgte mit Raketen von SpaceX, dem Betreiber von Starlink. In diesem Jahr sollen zudem noch vier weitere Raketenstarts stattfinden, unter anderem mit der neuen europäischen Ariane 6.
400 Mbit/s für Endkunden zu erwarten
Technisch will Amazon Kuiper den direkten Vergleich mit Starlink nicht scheuen. Während Nutzer im Alltag mit Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 400 MBit/s rechnen können – ein Niveau, das auch Starlink bietet –, wurden in Tests bereits mehr als 1 GBit/s erreicht. Damit positioniert sich Kuiper als ernst zu nehmende Alternative für Regionen ohne zuverlässige Breitbandanbindung. Zu den Preisen ist indes noch nichts bekannt. Amazon ist allerdings dafür bekannt, vor allem durch einen Verdrängungswettbewerb Marktanteile zu gewinnen. Das wiederum würde bedeuten, man müsste Starlink unterbieten. Dabei ist Starlink schon mit Kampfpreisen auf den Markt. Das Internet per Satellit gibt es in einer Low-Budget-Version in Deutschland schon für 29 Euro monatlich.
Übrigens arbeitet auch Europa an einer Satelliten-Lösung für Kommunikation. Alles zu IRIS² haben wir dir in unserem Magazin zusammengefasst.