Fast 11.000 Fahrzeuge konnte der chinesische Autohersteller Nio im September ausliefern – ein neuer Rekord. Mit Wettbewerbern wie Tesla oder Volkswagen kann es Nio mit Blick auf diese Stückzahlen zwar noch nicht aufnehmen, in Zukunft möchte das erst 2014 gegründete Unternehmen aber auch hierzulande und in ganz Europa wachsen. Und zwar in einem ersten Schritt mit den Modellen ET7, ET5 und EL7. Sie werden nämlich schon bald in Deutschland, in den Niederlanden, in Dänemark und Schweden erhältlich sein.
Nio bringt erste Elektroautos nach Deutschland
Los geht es mit dem Nio ET7. Die leistungsstarke „Premium-Flaggschiff-Limousine“ (Zitat Nio) ist ab sofort bestellbar und wird bereits in den kommenden Tagen in Deutschland ausgeliefert. Angepeilt ist, dass die Auslieferungen ab dem 20. Oktober starten. Die Fahrzeuge wurden also bereits exportiert und warten nun darauf, zu ihren Käufern transportiert zu werden.
Ebenfalls sind ab sofort Vorbestellungen des Nio ET5 (mittelgroße Limousine) und des Nio EL7 (mittelgroßer SUV) möglich. Bis diese beiden Elektroautos zu den ersten Kunden in Europa rollen, müssen aber noch ein paar Wochen vergehen. Der ET5 wird ab Januar, der EL7 ab März kommenden Jahres ausgeliefert.
Nio: Elektroautos im Auto-Abo
Attraktiv ist auch das Abo-Modell, das Nio interessierten Fahrern des Nio ET7 anbietet. Der Wagen lässt sich nämlich mit einer 75 kWh großen Batterie für bis zu 450 Kilometer Reichweite in Verbindung mit einem Abonnement bestellen; unter anderem mit 1.250 monatlichen Inklusivkilometern und passender Versicherung.
Dafür werden abhängig von der Laufzeit (12 bis 60 Monate) zwischen 1.122,81 Euro und 1.295,36 Euro monatlich fällig. Wer sich einen Flex-Vertrag mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit wünscht, muss im ersten Monat 1.549,40 Euro bezahlen, danach wird es Monat für Monat etwa 10 Euro günstiger. Zu etwas höheren Konditionen ist auch ein Modell des Nio ET7 mit 100 kWh großer Batterie (bis zu 580 Kilometer Reichweite) erhältlich; zu Preisen zwischen 1.242,81 und 1.415,36 Euro monatlich. Der Flex-Vertrag startet bei 1.669,40 Euro.
Nios Deutschland-Chef, Ralph Kranz, ist es besonders wichtig, zu betonen, dass in Deutschland bereits ein flächendeckendes Servicenetzwerk aufgebaut worden sei. „Außerdem wird das bestellte Fahrzeug direkt an eine deutsche Wunschadresse geliefert. Bei Bestellungen bis zum 31. Dezember 2022 sogar kostenlos. Wir kommen zum Nutzer“, sagt Kranz.
Akku tauschen statt aufladen
Innovativ ist das vom Hersteller entwickelte Konzept Nio Power. Ergänzend zu der Möglichkeit, Elektroautos zu Hause an einer Wallbox oder unterwegs an öffentlichen Ladesäulen mit neuer Energie zu versorgen, bietet Nio auch die Möglichkeit des vollautomatischen Akkutauschs an sogenannten Power-Swap-Stations (PSS) – während des vorübergehenden Testbetriebs sogar kostenlos.
Im Laufe des kommenden Jahres will Nio europaweit 120 dieser Akku-Tauschstationen eröffnen. In Deutschland ist die erste PSS in Zusmarshausen bei Augsburg in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A8 zwischen München und Stuttgart bereits in Betrieb gegangen. Sie soll künftig bis zu 312 Akku-Tauschvorgänge – sogenannte Swaps – pro Tag realisieren können.
Eine weitere PSS in Berlin steht zudem kurz vor der Fertigstellung, heißt es von der aufstrebenden Pkw-Marke weiter. Eine dritte ist für einen noch nicht näher konkretisierten Standort in Nordrhein-Westfalen nahe der A3 vorgesehen. Bis 2025 soll die Zahl der PSS auf mehr als 1.000 außerhalb Chinas wachsen. Die meisten davon sollen in Europa nutzbar sein. Ein Tauschvorgang dauert nach Angaben von Nio übrigens nicht länger als fünf Minuten.