Der USB-C-Port deiner Switch 2 spinnt? Warum das kein Zufall ist

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Die Nintendo Switch 2 ist ein voller Erfolg. Dennoch gibt es einige Probleme, die Nutzer unglücklich machen. Immer mehr Spieler bemerken, dass der USB-C-Port ihrer Konsole nicht so funktioniert, wie er sollte. Was steckt dahinter?
Nintendo Switch 2 USB-C-Port ohne Verbindung
Nintendo Switch 2 USB-C-Port DramaBildquelle: inside digital // Sora

Nintendo hat mit der Veröffentlichung der Switch 2 einen echten Volltreffer gelandet. Die Konsole verkauft sich rasant, obwohl die Spielepreise gestiegen sind und das Startangebot an exklusiven Titeln eher mager ausfällt. Doch während die Verkaufszahlen stimmen, sorgt die Hardware für hitzige Diskussionen. Im Mittelpunkt steht dabei der USB-C-Anschluss. Ein Thema, das zwar schon länger bekannt war, aber durch ein aktuelles Video von Linus Tech Tips wieder ordentlich Wellen schlägt.

Warum dein USB-C-Anschluss Probleme macht

Die Switch 2 besitzt gleich zwei USB-C-Ports: Unten an der Konsole sitzt der Anschluss, der auch für die Docking-Station genutzt wird, oben gibt es zusätzlich einen Port für Zubehör. Beide können zum Laden verwendet werden, theoretisch eine praktische Lösung.

In der Praxis berichten viele Nutzer aber davon, dass bestimmte Kabel und Geräte von Drittanbietern einfach nicht funktionieren. Normalerweise wäre das bei USB-C nichts Ungewöhnliches, da es eine Vielzahl von Standards gibt, was manchmal zu Problemen führt. Doch im Fall der Switch 2 scheint mehr dahinterzustecken.

Wie The Verge und das Video von Linus Tech Tips nahelegen, könnte Nintendo die Anschlüsse bewusst einschränken. Angeblich wird eine Art Verschlüsselung genutzt, die überprüft, ob das Gerät am anderen Ende ebenfalls ein offizielles Nintendo-Produkt ist. Falls nicht, verweigert die Konsole schlicht die Zusammenarbeit. Das Ergebnis: Fremdzubehör wird entweder gar nicht erkannt oder funktioniert nur eingeschränkt. Ob Absicht oder Nachlässigkeit, die Wirkung bleibt die gleiche.

Zurück in die Zeit der Eigenlösungen

Gerade erst hatten wir uns daran gewöhnt, dass USB-C alles erleichtert. Egal ob iPhone oder Android: Ein Kabel passt für alle. Für Verbraucher war das ein Segen, weil man nicht mehr gezwungen war, teure Spezialkabel vom Hersteller zu kaufen.

Nintendo geht nun scheinbar wieder den entgegengesetzten Weg. Mit einem abgeschotteten Anschluss wird Zubehör von Drittanbietern ausgebremst, und das bedeutet höhere Preise und weniger Auswahl für die Spieler. Manche Hersteller haben laut The Verge ihre Projekte für die Switch 2 schon ganz eingestellt. Andere versuchen zwar, über Updates kompatibel zu bleiben, riskieren aber jederzeit, dass Nintendo per Software-Update wieder einen Riegel vorschiebt.

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Was wäre, wenn…?

Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass Nintendo diese Einschränkungen absichtlich eingebaut hat, was bislang nicht bewiesen ist, könnte das gravierende Folgen haben. Denkbar wäre ein teures Lizenzprogramm, das Dritthersteller zwingt, sich Nintendos Bedingungen zu beugen. Für Spieler würde das heißen: Zubehör nur noch direkt von Nintendo, ohne Konkurrenz, zu Preisen, die allein Nintendo festlegt.

Noch düsterer wäre das Szenario, wenn andere Tech-Unternehmen sich daran ein Beispiel nehmen. Stell dir vor, jedes Gerät verlangt nicht nur einen USB-C-Anschluss, sondern auch das „richtige“ Kabel vom gleichen Hersteller. Universelle Kompatibilität wäre passé, und wir wären zurück in einer Zeit voller proprietärer Standards.

Ob dieser Worst Case Realität wird oder nicht, bleibt abzuwarten. Doch schon die Richtung, die Nintendo einschlägt, bereitet Sorgen. Ein Unternehmen, das einst für Kreativität und Spielerfreundlichkeit stand, wirkt zunehmend wie ein Konzern, der Verbraucherinteressen ignoriert und stattdessen auf maximale Kontrolle setzt. Für viele Fans ist das ein bitterer Beigeschmack, den selbst ein erfolgreicher Konsolenstart kaum überdecken kann.

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