Betrug auf eBay Kleinanzeigen: So perfide ist die neue Masche

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Schon wieder treiben Betrüger auf eBay Kleinanzeigen ihr Unwesen und greifen derzeit zu besonders miesen Maschen. Die Polizei warnt nun eindringlich vor diesem Trickbetrug, der aus einer überraschenden Richtung kommt.
Ein halb zugeklappter Laptop mit aktivem Bildschirm, der die Tastatur anleuchtet.
Achtung vor Betrugsmaschen bei eBay Kleinanzeigen.Bildquelle: Unsplash

Zwar können auch hinter professionell erscheinenden Kaufangeboten Betrüger stecken. Bei Privatverkäufen wie beispielsweise auf eBay Kleinanzeigen oder ähnlichen Plattformen ist es für Verbraucher aber deutlich schwieriger zu erkennen, mit welcher Person man verhandelt. Das machen sich Kriminelle immer wieder zum Vorteil. So auch momentan, wie das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) warnt. Die Betrüger greifen in der neuen Welle zu besonders hinterlistigen Maschen und geben sich nicht als Interessent aus, sondern fälschen auch Mails von Logistikunternehmen, der Bank oder geben sich als Polizei aus.

Betrug auf eBay Kleinanzeigen: Augen auf

Im Wesentlichen ist der betrügerische Schachzug, der gleiche wie es ihn schon oft gab, doch in der Ausführung ändern die Kriminellen laut LKA einige Schritte. So wollen sie das inserierte Produkt nicht mehr um jeden Preis kaufen und das Geld auf eine Treuhandbank überwiesen haben. Aktuell geben sich die Betrüger als Kaufinteressenten aus, die direkt eine Zahlung veranlassen. Wie das LKA schildert, habe der Kriminelle in einem Fall sogar mehr Geld für eine angebliche Spedition überwiesen, die das bei eBay Kleinanzeigen angebotene Möbelstück abholt.

Um die Opfer zu beruhigen, fälschten die Betrüger bislang in der Regel Mails von Paypal oder Banken. Das Perfide: Nun geben sie sich zusätzlich als Polizei aus, um den Trick abzurunden. Nach einer gefälschten Mail einer erfundenen Bank, einer darauffolgenden Nachricht eines ebenfalls nicht existierenden Logistikunternehmens, drängen die Betrüger ihr Opfer im Namen des „Bundespolizeiamt“, „Bundesamt Polizei“, „Regionales Polizeipräsidium Oberdeutschland“ und „Grenzschutzinspektion Hörsching“ in die Ecke (gekürzt):

„Von der Graßer ROYAL BANK wurden Tatsachen mit betrügerischer Absicht gemeldet. Wir tun unser Bestes, um betrügerische Online-Aktivitäten einzudämmen und zu verhindern. Aus diesem Grund überwachen wir alle internationalen und Online-Transaktionen, wenn wir ein Pishing bemerken, das wir sofort verhaften. Wir haben überprüft und bestätigt, dass die Überweisung durchgeführt und zurückgehalten wurde, bis Sie die erforderliche Zahlung (€380.00 EURO) vom Käufer an das Versandunternehmen geleistet haben. Wir werden unverzüglich gegen die Verhaftung vorgehen, sobald Sie sich nicht an die Bankregeln gehalten haben.“

Manipulierte Mails erkennen und ignorieren

Um die Echtheit der Mails zu fingieren, nutzen die Kriminellen offizielle Logos der Polizei, der Bank oder anderer Unternehmen. Wie soll man also erkennen, ob es sich um Betrüger handelt oder nicht? Das fällt zumeist an kryptischen Mail-Adressen auf oder auch an fehlerhaftem Deutsch.

Darüber hinaus solltest du stutzig werden, sobald du als Verkäufer dazu angehalten wirst, Beträge – wie in diesem Fall an die Spedition – zu überweisen. Du solltest alle Transportwege und Zahlungswege bestimmen. Zudem kannst du dich darauf verlassen, dass die Polizei bei solchen Tätigkeiten keine Mail schreiben würde.

Um sich zu schützen, solltest du unter keinen Umständen auf die Mails reagieren und keinerlei Daten übermitteln. Das LKA empfiehlt bei solchen Maschen eine Anzeige bei der örtlichen Polizei. Hast du eine Zahlung bereits angewiesen, solltest du dich außerdem mit deiner Bank in Verbindung setzen. Sie kann sie möglicherweise noch stoppen.

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