Instant Messenger sind aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken. Das gilt insbesondere für WhatsApp. Der zum Meta-Konzern gehörende Social-Media-Dienst wurde im letzten Jahr allein in Deutschland von rund 58 Millionen Nutzern verwendet. Das entspricht nahezu drei Vierteln der Einwohner des Landes. Der Erfolg von WhatsApp basiert zum einen auf seiner Offenheit gegenüber den existierenden Betriebssystemen. Der Dienst wurde von Anfang an für die mobilen Betriebssysteme Android und iOS angeboten. Auch für BlackBerry OS und Windows Phone 8 gab es eigene Versionen. Schließlich wurde die Option nachgereicht, den mit einem Smartphone verbundenen Dienst auch am Desktop-PC zu nutzen.
Anzeigen im Status, beworbene Kanäle und Abos
Hinzu kommt, dass Messenger wie Signal, Telegram oder WhatsApp längst keine einfachen Chat-Programme mehr sind. In den Kanälen können sich zahlreiche Nutzer tummeln, die nicht nur kommunizieren, sondern sich immer häufiger über für sie relevante Themen informieren. Und davon will der Meta-Konzern künftig stärker profitieren und in größerem Umfang Werbeanzeigen auf WhatsApp ausspielen, wie in einem Blog-Eintrag verkündet wird. Der Meta-Konzern will mit dem Messenger auf drei Wegen neue Einnahmen generieren.
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Das beginnt mit Anzeigen im Status der Nutzer. Diese sollen künftig neben den Status-Meldungen der eigenen Kontakte ausgegeben werden. Daneben können schon bald eigene Kanäle beworben werden, um mehr Aufmerksamkeit auf diese zu lenken und damit neue Follower zu generieren. Vor allem Unternehmen sollen sich für diese Form des Channel-Marketings begeistern.
Darüber hinaus sollen künftig auch die Follower direkt zur Kasse gebeten werden können. Der hinter dem Messenger stehende Meta-Konzern will Betreibern erfolgreicher WhatsApp-Kanäle die Möglichkeit einräumen, ihren Followern kostenpflichtige Abonnements zu verkaufen. Dabei dürften einige Prozent des Umsatzes bei dem Social-Media-Dienst verbleiben.
Begrenzter Datenzugriff, Verknüpfungen nur auf Wunsch
Trotz der neuen Möglichkeiten für Werbetreibende müssen Nutzer nach Angaben des Konzerns nicht um die Sicherheit ihrer Daten fürchten. Meta unterstreicht, dass die in dem Messenger stattfindende Kommunikation verschlüsselt ist und dementsprechend kein Zugriff auf die Daten besteht.
Für die personalisiert ausgespielten Anzeigen soll lediglich auf die allgemeinen Informationen zurückgegriffen werden, die im Rahmen der Kontoeinrichtung mitgeteilt wurden. Dazu zählen etwa geografische Informationen wie die Stadt oder Region, die im Profil angegeben wurden. Darüber hinaus sollen aber auch Informationen zu den Kanälen ausgewertet werden, denen der jeweilige Nutzer folgt. Gleiches gilt, wenn auf Anzeigen reagiert wird.
Allerdings soll den Nutzern die Option angeboten werden, bestehende Meta-Konten, etwa für Facebook und Instagram, mit WhatsApp zu verknüpfen. Die damit gewonnenen Daten werden dann auch für die Auswahl von passenden Werbeanzeigen herangezogen. Private Nachrichten, Anrufe und Gruppen-Chats sollen jedoch auch dann nicht für das Anzeigengeschäft ausgewertet werden.
