Manipulationsvorwurf: Facebook-App soll Handy-Akkus absichtlich leersaugen

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Facebook stand in den vergangenen Jahren oftmals in der Kritik. Meistens im Zusammenhang mit einem Datenschutzskandal, doch diesmal ist es anders. Diesmal soll der US-Entwickler die Handy-Akkus seiner Nutzer wissentlich und absichtlich manipuliert haben.
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FacebookBildquelle: AlexandraPopova / Shutterstock

Ist die Prozentanzeige deines Handy-Akkus schon einmal erstaunlich schnell Richtung 0 Prozent gerutscht? Als hätte man die Batterie geradezu leergesaugt? Falls der Facebook Messenger auf deinem Smartphone installiert ist, könnte genau das passiert sein. Und zwar absichtlich. Das geht zumindest aus der Klage eines ehemaligen Facebook-Mitarbeiters gegen seinen früheren Arbeitgeber hervor. Der Vorwurf: Mutwillige Manipulation der Mobiltelefone.

Negativtests: So soll Facebook vorgegangen sein

Der Datenwissenschaftler George Hayward soll entlassen worden sein, weil er sich weigerte, sogenannte Negativtests durchzuführen. Wie der ehemalige Facebook-Mitarbeiter gegenüber der New York Post verriet, hätte eine Facebook-Managerin auf seine geäußerten Zweifel bezüglich der umstrittenen Praxis erwidert: „Indem wir einigen wenigen Schaden zufügen, können wir den Massen helfen.“

Bei Negativtests versorgen die Entwickler Anwendungen mit falschen Datenwerten, welche etwa eine fehlerhafte Eingabe simulieren. Anschließend prüft der Entwickler, wie die Anwendung reagiert. Bei Meta sollen solche Tests direkt auf den Nutzerhandys durchgeführt worden sein. Dabei soll Meta die Akkus von Telefonen entladen haben, in dem Bestreben, unterschiedliche Funktionen oder etwa die Ladegeschwindigkeit von Bildern zu prüfen.

Wie viele Handys respektive Facebook-Nutzer von den Negativtests beeinflusst wurden, ist nicht bekannt. Hayward vermutet allerdings, dass diese regelmäßig durchgeführt werden. Zumal er ein Trainings-Paper ausgehändigt bekam, mit dem Titel: „Wie man durchdacht Negativtests durchführt“. Unklar ist ferner, ob ausschließlich Nutzer des Facebook Messengers betroffen sind. Da unter anderem die beiden sozialen Netzwerke Instagram und WhatsApp ebenfalls zu Meta gehören. Ein Meta-Sprecher sagte uns auf Anfrage indes, dass die Behauptungen von Hayward unbegründet seien.

Klage gegen Meta zurückgezogen

Haywards klagte gegen Meta vor einem Gericht in Manhattan. Laut seines Anwalts, Dan Kaiser, wurde die Klage mittlerweile allerdings wider zurückgezogen. Demnach müsse der Ex-Facebook-Mitarbeiter sein Anliegen zunächst in einem Schiedsverfahren vortragen.

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