Tausende Nutzer wurden ausgetrickst – Meta verklagt Überwachungsfirma

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Die Überwachungsfirma Voyager Labs habe gefälschte Facebook-Accounts erstellt, um öffentlich einsehbare Daten massenweise abzuschöpfen. Selbst die US-amerikanischen Polizeibehörden sollen den Dienst genutzt haben.
Soziale Netzwerke
Facebook, WhatsApp und InstagramBildquelle: Primakov / shutterstock.com

Die in Großbritannien registrierte Firma soll etwa 40.000 gefälschte Facebook-Accounts unterhalten habe. Mit diesen sollen sie die Daten von 600.000 Facebook-Accounts abgeschöpft haben. Der Mutterkonzern Meta legt am Donnerstag eine Klage ein, damit wollen sie das Geschäft der sogenannten Scraper bekämpfen. Diese sammeln öffentlich einsehbare Informationen in sozialen Netzwerken wie Likes, Freundeslisten oder Fotos und versuchen darin Verdachtsmomente gegen Nutzer zu finden. „Unternehmen wie Voyager sind Teil einer Branche, die Scraping-Dienste für jedermann anbietet“, so Meta in einem Blogeintrag. Jegliche Accounts auf Facebook und Instagram der Überwachungsfirma Voyager Labs hat Meta bereits identifiziert und verbannt. Unter anderem will das Tech-Unternehmen erreichen, dass sich Voyager Labs, welche über mehrere internationale Niederlassungen besitzen, von der Plattform fernhalten muss.

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Behörden nutzen spezielle Software für Ermittlungen

Voyager Labs bezeichnet sich selbst als „einen weltweit führenden Anbieter fortschrittlicher Ermittlungslösungen“, welche auf Künstlicher Intelligenz basiert. Das Brennan Center For Justice enthüllt mit einer Reihe von Anfragen an die US-amerikanischen Behörden, dass das Los Angeles Police Department (LAPD) über Monate die Dienste von Voyager Labs beanspruchte. Es stellte sich heraus: Für die Überwachung und Suche von kriminellen Aktivitäten soll das LAPD spezielle Software von Drittanbietern Voyager Labs, Palantir und Datamir einsetzen. Jedoch sei die Überwachung spurlos, so die Firma. „Diese Branche sammelt im Verborgenen Informationen, die Menschen mit ihrer Gemeinschaft, ihrer Familie und ihren Freunden teilen, ohne Aufsicht oder Rechenschaftspflicht und auf eine Weise, die die Bürgerrechte der Menschen beeinträchtigen kann“, erläuterte Meta-Managerin Jessica Romero in der Klageerhebung.

Meta: Wie gehen sie weiter vor?

Abschließend erklärte Meta in einem Blog: „Diese Dienste funktionieren über viele Plattformen und nationale Grenzen hinweg und erfordern kollektive Anstrengung von Plattformen, politischen Entscheidungsträgern und der Zivilgesellschaft, um den Missbrauch dieser Fähigkeiten abzuschrecken. Meta wird weiterhin Maßnahmen gegen diese Art von Entitäten ergreifen.“ Da der Gesetzgeber und die Aufsichtsbehörden den ungezügelten Datenverkehr nicht mehr dulden, liegt das weitere Vorgehen in Metas Interesse.

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