Kabel-TV: Vorsicht vor diesen fiesen Tricks der Kabelanbieter

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Die Kabelanbieter in Deutschland versuchen aktuell verzweifelt, Millionen Kunden in ihrem Bestand zu halten. Der Grund: Das Sammelinkasso für Kabel-TV fällt im Sommer und den Anbietern droht ein Millionenverlust. Das versuchen sie auch mit Tricks zu kompensieren.
Eine TV-Fernbedienung
Kabelanbieter verssuchen die Kunden auszutricksenBildquelle: Renate Köppel / Pixabay

Werden die Kabelanbieter nicht von sich aus tätig, so besteht die Gefahr, dass sie Millionen bisherigen Kunden zumindest erst einmal ihr TV-Signal weiter liefern, ohne dafür Geld zu bekommen. Denn das Abschalten nicht zahlender Kunden ist nicht trivial möglich. Daher setzen die Kabelnetzbetreiber schon jetzt alles daran, die Kunden zu neuen Verträgen zu drängen, damit diese gar nicht in die Versuchung kommen, sich die Leistung zu erschleichen. Dazu gehört ganz klar auch der Haustürvertrieb.

Mediaberater verkaufen im Auftrag der Kabelanbieter – auf Provision

Michael Gundall, Fachbereich Digitales & Verbraucherrecht in der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, blickt aus Sicht der Verbraucher auf das Ende des Nebenkostenprivilegs. Er berichtete, dass sich zunehmen Verbraucher an die Verbraucherzentrale wenden. „Was wir durch Verbraucher leider wahrnehmen, ist dass der Vertrieb schon ordentlich angekurbelt wird.“ Da werde dann auch mal zu fragwürdigen Mitteln gegriffen: „Uns sind Fälle bekannt, in denen Medienberater durch die Wohnungen gehen und schon mal Verträge auf Vorrat verkaufen – obwohl der Sammelvertrag noch gar nicht gekündigt ist.“ Die Kabelnetzbetreiber betonen aber unisono, dass die Kosten erst zum Tragen kommen, wenn der Sammelvertrag nicht mehr greift.

Die Verbraucherschützer betonen auch, dass du (noch) niemanden in deine Wohnung lassen musst. Es handele sich bei diesen sogenannten Medienberatern um freiberufliche Verkäufer. Sie seien im Auftrag der Kabelanbieter unterwegs sind und werden auf Provisionsbasis bezahlt. Entsprechend hoch ist auch ihr Druck, unterschriebene Verträge zu liefern. Eine unangekündigte „Überprüfung“ des Kabelanschlusses werde meist nur als Vorwand zum Abschluss neuer Verträge genutzt, so die Verbraucherschützer. Allerdings: Ist das Sammelinkasso abgelaufen und du hast keinen neuen Kabelvertrag, musst du einmalig einen Techniker zum Setzen einer Sperrdose in die Wohnung lassen, sofern man dich nicht anders vom Netz trennen kann.

Vorsicht vor unnötigen Upgrades und Pay-TV-Optionen

Bei der Branchenveranstaltung Media-Tasting berichtete Gundall auch, dass die Netzbetreiber und ihre Berater durchaus mehr verkaufen, als nötig sei. Oftmals würden den Kunden die Premium-TV-Lösungen wie etwa Giga TV verkauft, die zum einfachen Fernsehen gar nicht nötig seien, aber mehr kosten. Auch Pay-TV-Pakete der Kabelnetzbetreiber werden den Kunden demnach gerne untergejubelt. Das erhöht für den Verkäufer die Provision und für den Anbieter den Umsatz. Eine Win-Win-Situation, bei der der unbedarfte Kunde im Zweifel der Dumme ist.

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