Hat Huawei Russland geholfen? Jetzt spricht der Konzern Klartext

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Russland ist in der Ukraine einmarschiert und hat einen Krieg begonnen. Nachdem russische Regierungs- und Nachrichtenseiten lahmgelegt wurden, soll Huawei Wladimir Putin Hilfe angeboten haben. Erste Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten.
Hat Huawei Russland geholfen? Jetzt spricht der Konzern Klartext
Hat Huawei Russland geholfen? Jetzt spricht der Konzern KlartextBildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital mit Material von Victoria_Borodinova / Unsplash

Es ist noch gar nicht so lange her, da sorgte Huawei für Empörung und einen weltweiten Skandal. So soll der chinesische Handy-Hersteller eine Software entwickelt haben, die der chinesischen Regierung dabei half, Minderheiten zu verfolgen. Wie die „Washington Post“ Ende 2020 berichtete, sollte eine in Handys installierte KI dabei geholfen haben, einen „uigurischen Alarm“ auszulösen. Erkennt die Software das Gesicht eines Uiguren, kann sie die Polizei alarmieren, hieß es. Huawei widersprach dem Bericht. Eine Sprecherin betonte gegenüber inside digital: „Der Bericht der Washington Post bezieht sich auf einen Test, der in der kommerziellen Praxis keine Anwendung gefunden hat.“ Nun folgt der nächste Hammer.

Hat Huawei Wladimir Putin geholfen?

Vergangene Woche wurden russische Regierungs- und Medienseiten von Hackergruppen wie Anonymous angegriffen, gehackt und abgeschaltet. Berichten zufolge soll Huawei nach diesen Cyberangriffen Wladimir Putin zu Hilfe geeilt sein, um Russlands Internetnetzwerk zu stabilisieren. Ein Bericht, der auf einer chinesischen Nachrichtenseite erschien, behauptete, dass Huawei seine fünf Forschungszentren in Russland dazu nutzen würde, um „50.000 technische Experten in Russland“ auszubilden. Inzwischen ist der Bericht verschwunden, so die Daily Mail.

Huawei-Chef aggressiv: „Drängt vor und tötet dabei, hinterlasst eine Blutspur“

Ein Sprecher des chinesischen Konzerns sagte gegenüber der britischen Zeitung: „Diese Geschichte ist unwahr und basiert auf ungenauen und falschen Informationen aus einem Artikel, der inzwischen korrigiert wurde.“ Ferner bezeichnet die polnische Zweigstelle von Huawei den Bericht als „Fake News“. Wir haben die deutsche Huawei-Niederlassung um eine Stellungnahme gebeten. Die Antwort folgte anderthalb Tage später. „Diese Geschichte ist unwahr und basiert auf ungenauen und falschen Informationen, die aus einem Artikel stammen, der inzwischen korrigiert wurde“, sagt uns eine Huawei-Sprecherin. „Die weitere Verwendung dieser Informationen aus nicht vertrauenswürdigen Quellen, die entfernt/gelöscht wurden, haben indes zu unkorrekten Berichten geführt.“

Die Konsequenzen für das chinesische Unternehmen

Dennoch muss Huawei die ersten Konsequenzen tragen. „Wir haben heute die Entscheidung getroffen, die Marketingkooperation zwischen Robert Lewandowski und der Marke Huawei zu beenden“, teilte Lewandowskis Berater Tomasz Zawiślak der Nachrichtenagentur AFP mit. Seitens der britischen Politik heißt es zudem: Es müsse jetzt eine vollständige Untersuchung des Vorfalls geben. Denn wenn man Oligarchen sanktioniere, die Putin geholfen haben, sollte man sich auch Unternehmen ansehen, die Putin geholfen haben.

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6 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Ist schon krass, wie die westliche Doppelmoral zur Schau gestellt wird.
    Selbst Völkerrecht andauernd brechen und sich am lautesten aufregen, wenn die andere das gleiche Recht für sich beanspruchen.
    Wir sind alle nicht besser, als Putin. Wo blieben unsere Solidarität und Aufregung, als USA in Irak oder Afghanistan einmarschiert haben?
    Der Putin ist nur ein Lehrling, der Meister sind wir alle.

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    • Nutzerbild Leon A.

      In Form der größten Demonstration aller Zeiten zeigte sich unsere Solidarität und Aufregung, als die USA im Irak einmarschiert sind: https://www.faz.net/aktuell/politik/irak-krise-die-groesste-demo-aller-zeiten-189450.html

      Was du du hier machst ist typisches Whataboutism.

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  2. Nutzerbild Vlad der Schlächter

    Bist doch a blöder Quatscher! Pfui, Schäm dich in anbetracht der tapferen Menschen und Kämpfer in der Ukraine.
    Slava Ukraini

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    • Nutzerbild Karsten Frei

      Na dann sollen wir vielleicht auch ein Lob auf die tapferen „Taliban“-Kämpfer singen oder doch lieber nicht? Die haben doch auch in ihrem und für ihren Land gekämpft.
      In wie weit sind Ukrainer bessere Menschen, als Iraker oder Afghanen?
      Kein Mensch ist besser, als der andere.
      Nur die manche verhalten sich schlechter, und leider leiden darunter meistens die unschuldige, Frauen und Kinder in erster Linie.
      Wegen in paar Idioten mit Fackeln, die wir entscheiden verurteilen sollten, sterben jetzt Frauen und Kinder.
      Irgend etwas sagt mir, wir werden noch bereuen, all die radikale „Vlad der Schlächter“ & „Slava Ukraini“ nach Deutschland rein gelassen zu haben.

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  3. Nutzerbild Martin Holzner

    Verrückte Welt. Bis vor kurzem haben die USA noch Erdöl aus Russland importiert (Wohlgemerkt auch während des Krieges). Europa importiert noch immer Gas… Tja und Huawei? Macht halt seinen Job. Nicht zu vergessen, dass Huawei auch in der Ukraine tätig ist. Also worum geht es hier? Jeder verfolgt seine eigenen Interessen. Mal wieder Huawei eins drauf zu hauen hilft da auch nicht weiter, wenn wir den anderen „westlichen“ Firmen nicht auch eins drauf hauen. Wir sind die Guten 🙂

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  4. Nutzerbild Michael T.

    Mal wieder ein Beweis dafür, dass es völlig unsinnig ist, sich an Diskussionen in Internet-Foren zu beteiligen. Einfach nur hanebüchener Schwachsinn, der hier verbreitet wird!

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