Samsung Galaxy Watch Active 2 im Test: Die Tops und Flops der Smartwatch

8 Minuten
Im August dieses Jahres lieferte Samsung Nachschub in der Wearables-Riege. Die Galaxy Watch Active 2 löste ihren Vorgänger, die Galaxy Watch Active, ab. Und das nur knapp ein halbes Jahr später. Ob es hier deutliche Veränderungen geben kann?
Samsung Galaxy Watch Active 2 in einer Hand

Die Antwort ist ja. Im Vergleich zur ersten Version, der Galaxy Watch Active, bietet die Galaxy Watch Active 2 mehr Sensoren, wodurch du beispielsweise nun auch deinen Blutdruck messen oder die Herzfrequenz aufzeichnen kannst. Doch der Reihe nach.

Samsung Galaxy Watch Active 2: Schlichtes Äußeres

Samsung bietet seine neue Smartwatch in zwei Größen an: Die Samsung Galaxy Watch Active 2 gibt es mit einem Durchmesser von 40 und 44 Millimetern. Je nach Größe variiert auch die Display-Diagonale: Sind es bei der 44-Millimeter-Version 1,4 Zoll, schrumpft der Bildschirm beim kleinen Exemplar auf 1,2 Zoll.

Die kleinere Variante der smarten Uhr kam in diesem Test zum Einsatz. Obwohl die Uhr im Verhältnis zu analogen Uhren recht dick ist, lässt sie sich angenehm tragen und ist mit 26 Gramm nicht besonders schwer. Das ist dem leichten Aluminium-Gehäuse zu verdanken, das mit einem Silikonarmband kombiniert wird.

Technische Daten im Überblick:

Einrichtung der Galaxy Watch Active 2: Unkompliziert und schnell

Samsung liefert die Galaxy Watch Active 2 in einer kleinen, quadratischen Verpackung samt Uhr, Kurzanleitung und Aufladekabel – Schnickschnack Fehlanzeige. Ebenso fehlt ein Netzteil, mit dem man die Galaxy Watch Active 2 an die Steckdose anschließen kann. Du musst dementsprechend auf ein anderes Netzteil zurückgreifen, etwa auf das deines Smartphones.Samsung Galaxy Watch Active 2 App-Screenshot

Unkompliziert funktioniert ebenfalls die Einrichtung des smarten Begleiters: Liegt die Uhr einmal auf der Aufladestation, kannst du dich um die Smartphone-Apps kümmern, die Samsung für die Kopplung mit der Uhr für nötig hält.

Ein wenig verwirrend ist hingegen die Einrichtung auf dem Smartphone: Denn die herunterzuladende App „Galaxy Wearable“ verweist in Klammern auf die Samsung Gear. Trotz des falschen Namens passt sie aber auch zur Galaxy Watch Active 2. Und zum Zweiten: Um die Kopplung zwischen Uhr und Smartphone zu vollenden, benötigst du eine weitere App – die Komponente „Watch Active Plugin“. Nur wenn beide Apps auf deinem Smartphone installiert sind, kannst du beispielsweise Nachrichten empfangen.

Die Qual der Wahl bei den Ziffernblättern

Die Berechtigungen, dass die Galaxy Watch Active 2 auf Nachrichten, Anrufe und Co. zugreifen darf, müssen indes in der App erteilt werden. Daneben kannst du an dieser Stelle auch verschiedene Ziffernblätter auswählen – von einer normalen Digitaluhr bis hin zu einem sehr männlich anmutenden Ziffernblatt im metallenen Look ist alles dabei. Alternativ lassen sich die Designs aber auch direkt auf der Uhr anzeigen.

So lässt sich die Galaxy Watch Active 2 bedienen

Tippen, drücken, drehen und rufen: Je nachdem, in welcher Situation du dich gerade befindest, kannst du Samsungs Smartwatch auf verschiedene Arten aktivieren. Am rechten Gehäuserand befinden sich zwei Knöpfe, von denen der obere die Zurück-Taste und Home-Button in einem ist. Möchtest du also einen Schritt zurückgehen oder auf den Startbildschirm gelangen, musst du einfach diese Taste betätigen.

Im Unterschied zur ersten Generation der Watch Active hat Samsung einen Sprachassistenten integriert. Das bedeutet, dass sich die Galaxy Watch Active 2 mittels Bixby auch per Sprachbefehl bedienen lässt. Apropos: Einen eigenen Lautsprecher hat die Smartwatch auch, sodass du auch ohne das Smartphone Musik hören kannst.

Die Bedienung gestaltet sich sehr intuitiv. Die Galaxy Watch Active 2 bietet zwar keine echte Lünette, dafür aber eine digitale. Ist sie aktiviert, kannst du recht simpel durchs Menü scrollen oder die Lautstärke verändern. Dazu musst du mit einem Finger einfach am Rand der Uhr entlang fahren.

Samsung Galaxy Watch Active 2 und der Sport

Samsung richtet sich mit der Galaxy Watch Active 2 an Sportbegeisterte. Die Uhr will dabei den Spagat zwischen Fitness- und Smartwatch-Funktionen schaffen: Bietet sie mehr Tracking-Optionen für Sportler als noch ihr Vorgänger, können Nutzer zeitgleich von vielen Vorteilen der klassischen Smartwatch profitieren.

Samsung Galaxy Watch Active 2 Sportmodi

Dennoch: Sportler können verschiedene Bewegungsarten und somit die erbrachte Leistung erfassen lassen. Gehen beziehungsweise Laufen, Rudern, Radfahren oder Schwimmen sind mit an Bord. Die Auswertung kannst du dir dann in der App anschauen. Die Galaxy Watch Active 2 nimmt dabei – sofern GPS aktiviert ist – Daten zum Ort auf. Ein integriertes Barometer misst die zurückgelegten Höhenmetern. Auch die Herzfrequenz lässt sich fortlaufend tracken. Das musst du jedoch vorher in den Einstellungen festlegen. Wie Samsung anmerkt, können die Daten auch direkt in der Uhr lagern, das allerdings nur für einen kurzen Zeitraum. Möchtest du deine sportlichen Erfolge also über einen längeren Zeitraum beobachten, empfiehlt sich die Auswertung über die Handy-App.

Samsung Galaxy Watch Active 2 Pulsmessung

Um bei waghalsigeren Sportarten oder unter Wasser nicht kaputtzugehen, ist das Gehäuse der Galaxy Watch Active 2 gegen Wasser bis 5 ATM geschützt und IP68-Zertifiziert. Der MIL-STD-810G attestiert dem Korpus Schutz vor Staub, Stößen oder extremen Temperaturen. Abstriche müssen Sportler allerdings bei der Orientierung über die Uhr machen: Samsung baut keinen Kompass in die Galaxy Watch Active 2 ein.

Praktisch, aber auch nervig: „Es ist Zeit, sich zu bewegen!“

Schlussendlich zählt zur sportlichen Seite der Galaxy Watch Active 2 die permanente Erinnerung an Bewegung. Mindestens einmal pro Stunde brummt die Uhr am Handgelenk und lässt dich auf das Display gucken. Anstelle einer Nachricht befindet sich dort jedoch lediglich die Aufforderung, sich kurz zu dehnen, eine Runde zu gehen oder Kniebeugen zu machen.

Samsung Galaxy Watch Active 2 Sport

Leistet man ihrem Befehl folge, ist die Galaxy Watch Active 2 nicht nur zufrieden, sondern geradezu begeistert – was sie einem auch prompt auf dem Display anzeigt.

Sensibles Display und smarte Funktionen

Und was unterscheidet die Galaxy Watch Active 2 nun von einem Fitness-Tracker? Sie ergänzt das Smartphone, zumindest das des Android-Nutzers. Anders sieht es bei iPhones aus: Koppelst du die Galaxy Watch Active 2 mit deinem Apple-Smartphone, spiegelt die Uhr lediglich die Nachrichten und Co. Es ist dir aber nicht möglich, über die Uhr zu antworten.

Das Beantworten von Nachrichten ist zu Beginn aufgrund der winzigen Tastatur ein wenig schwierig, nach einer Weile aber leicht und praktisch. Schnell macht sich an dieser Stelle auch das sensible Super-AMOLED-Display bemerkbar: Es reagiert prompt. Erwähnenswert ist an dieser Stelle die Helligkeit, die auch Sonnenschein oder direkter Lichteinstrahlung standhält. Inhalte bleiben gut lesbar.

Möchtest du beispielsweise, dass das Display postwendend ausgeht, musst du das Panel einfach mit deiner Handfläche bedecken. Wie auch von Smartphones bekannt, kannst du bei der Galaxy Watch Active 2 ein Always-On-Display einstellen, sodass du permanent die Uhrzeit auf dem Display angezeigt bekommst. Ein Gute-Nacht-Modus schaltet das aktive Display hingegen aus, sobald die Uhr bemerkt, dass du eingeschlafen bist.

Galaxy Watch Active 2 eröffnet neue Multimedia-Optionen

Die Galaxy Watch Active 2 verfügt über einen eigenen Lautsprecher, sodass nicht nur Musik – beispielsweise über Spotify – oder Videos direkt über die Uhr gehört werden können. Auch Anrufe sind möglich. Dank Bluetooth 5 kannst du dich so nicht nur im Zimmer bewegen, sondern auch den Raum verlassen und weiter telefonieren, ohne das Smartphone mitnehmen zu müssen. Die Verbindung bleibt im nächsten Raum deutlich bestehen, bevor sie dann abbricht. Der Lautsprecher ist laut genug, wenn auch recht blechern im Klang.

Samsung Galaxy Watch Active 2 Telefonansicht

Übrigens: Tief in ihrem Korpus verbaut ist auch ein 768 MB großer Arbeits- und ein 4 GB großer interner Speicher. Da Samsung das hauseigene Wearable-Betriebssystem Tizen OS auf die Galaxy Watch Active 2 gespielt hat, ist es somit unabhängig vom Smartphone möglich, Apps auf die Uhr zu laden. Voraussetzung ist allerdings ein Samsung-Konto, um auf den Galaxy-Store zugreifen zu können.

In puncto Akku …

Die 40-Millimeter-Variante der Galaxy Watch Active 2 kann einen 274 mAh großen Akku ihr Eigen nennen. Saugt die Smartwatch überraschend wenig Energie aus dem gekoppelten Smartphone – in diesem Fall das Huawei P30 – trotz bestehende Bluetooth-Verbindung, macht die Uhr selbst recht schnell schlapp.

Geht man morgens mit einer voll aufgeladenen Uhr aus dem Haus, ist die Ladung am Ende des Tages teilweise um bis zu 70 Prozent gesunken. Und das auch, wenn die Galaxy Watch Active 2 nur für Nachrichten oder Anrufe genutzt wurde. Wer die Smartwatch also jeden Tag ausgiebig nutzen will, sollte sich auf tägliche Ladezeiten einstellen. Aufgeladen wird die Uhr über den mitgelieferten Qi-Charger.

Fazit: An wen richtet sich die Samsung Galaxy Watch Active 2?

Wie eingangs erwähnt, richtet sich die Galaxy Watch Active 2 an Sportbegeisterte, die neben Fitness-Funktionen auch von Smartwatch-Features profitieren wollen. Sie punktet vor allem durch den Einsatz von mehr Sensoren, wodurch Sportler ihren Puls besser beobachten können. Auch die Integration von Bixby ist praktisch – auch wenn der Sprachassistent nicht immer sofort versteht, was man will. Tizen OS entpuppt sich indes als übersichtliches und unkompliziertes Betriebssystem, das sich ohne Komplikationen mit einem Android-Smartphone verbindet.

Samsung Galaxy Watch Active 2 analoges Ziffernblatt

Kritikpunkte gibt es jedoch gleichermaßen. Der Akku der Galaxy Watch Active 2 hält zwar einen Tag, muss aber bei intensiver Nutzung mindestens jeden Tag aufgeladen werden. Hier gibt es bessere Exemplare, beispielsweise die Huawei Watch GT 2. Darüber hinaus unterstützt die Smartwatch kein kontaktloses Bezahlen und bietet keinen Kompass. Tiefgreifende Sportanalysen sind mit Samsungs Wearable ebenfalls nur begrenzt möglich.

Die Galaxy Watch Active 2 bietet Samsung in verschiedenen Ausführungen an: Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Größen und LTE-Unterstützung. Der Preis beginnt bei 299 Euro und erstreckt sich bis zu einem Kostenpunkt von rund 470 Euro. Ein Schnäppchen ist die Smartwatch demnach nicht.

Das spricht für die Samsung Galaxy Watch Active 2

  • leichtes Gehäuse
  • intuitive Bedienung
  • gutes und helles Display
  • integrierter Sprachassistent

Das spricht gegen die Samsung Galaxy Watch Active 2

  • kurze Akkulaufzeit
  • hoher Preis
  • kein Kompass und kontaktloses Bezahlen

Deine Technik. Deine Meinung.

4 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild restless

    Kontaktloses Zahlen wird über Samsung Pay unterstützt.

    Antwort
  2. Nutzerbild Max MUSTERMANN

    Kontaktloses Zahlen wird unterstützt, aber es sind NOCH keine Zahlungsdienste für die Uhr verfügbar! Vielleicht ist Samsung Pay schon in Planung auf der Smartwatch.

    Antwort
  3. Nutzerbild Rainer

    Klasse Uhr, nur bei der Handy Software klemmt es; hätte gedacht, dass Samsung bessere Software schreibt 🙁
    Wenn alles funktioniert eine tolle Uhr. Nach einem Update kann aber auch schnell mal „der Ofen aus sein“.

    Antwort
  4. Nutzerbild Junghanns

    ich hab vor ca einem jahr eine galaxy watch 722 d gekauft.
    derzeit wurde die betriebstätigkeit des akkus mit 10 bis14 tagen angegeben. das war der hauptgrund ,dass ich dieses modell von samsung kaufte.
    das geld hab ich in den sand gesetzt,denn nichts ist wie angegeben.
    die uhr hält meist nicht mal 24 stunden durch. Ich kann nur jeden raten, die
    hände von so „MIESEN“gerät zu lassen.

    Antwort

Und was sagst du?

Bitte gib Dein Kommentar ein!
Bitte gibt deinen Namen hier ein