Fiat E-Ulysse kommt: Elektroauto mal anders

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Elektroautos für größere Familien oder für den Shuttle-Verkehr sind noch eine Seltenheit. Jetzt kündigt sich mit dem Fiat E-Ulysse eine neue Alternative an - in zwei Längen und verschiedenen Konfigurationen verfügbar. Ein Problem aber bleibt.
Fiat E-Ulysse steht auf einem Hof.
Der Fiat E-Ulysse kommt nach Deutschland.Bildquelle: Fiat

Das zweite Elektroauto des italienischen Autoherstellers Fiat ist da: der Fiat E-Ulysse. Nach dem Fiat 500, der im Kleinwagen-Segment um Kundschaft wirbt, setzt sich der E-Ulysse an die andere Seite der Extreme. Es handelt sich nämlich um eine Großraumlimousine, die in erster Linie Familien ansprechen dürfte. Überdies ist das Gefährt auch für den Shuttleverkehr interessant. Allerdings ist die Reichweite wieder einmal ein Problem – zumindest auf der Langstrecke.

Fiat E-Ulysse in zwei Batterievarianten erhältlich

Denn Fiat gibt an, dass der E-Ulysse nach WLTP-Norm bis zu 329 Kilometer weit fahren kann. Und das nur unter optimalen Bedingungen. Zwischen 250 und 300 Kilometer dürften die realistischere Reichweite sein. Zwar verbaut der Hersteller auf Wunsch eine 75 kWh große Batterie, das hohe Gewicht des Fahrzeugs und die zu berücksichtigende Zuladung sorgen aber dafür, dass die Reichweite ziemlich überschaubar bleibt.

Eine Wiederaufladung an DC- und HPC-Ladesäulen ist mit bis zu 100 kW möglich. Dadurch dauert das „Strom tanken“ auf 80 Prozent der maximal möglichen Akkukapazität etwa 45 Minuten. An AC-Ladesäulen sind 11 kW Ladeleistung drin, ein passendes Mode-3-Ladekabel aber nicht Teil der Serienausstattung. Optional ist der Fiat E-Ulysse übrigens auch mit einer 50 kWh großen Batterie erhältlich. Dann fällt die Reichweite natürlich (noch) geringer aus.

Innenraum lässt sich variabel konfigurieren

Der Antrieb des Fiat E-Ulysse leistet 100 kW (136 PS) und stellt ein maximales Drehmoment von 260 Nm zur Verfügung. Ein Rennpferd ist der Transporter aber nicht. In der Spitze ist schon bei 130 km/h Schluss. Viel schneller sollte man mit seinen Insassen an Bord aber ohnehin nicht unterwegs sein. Erhältlich ist das E-Mobil sowohl als Sieben- als auch als Achtsitzer. Die siebensitzige Variante ermöglicht 16 verschiedene Konfigurationen des Innenraums. Bei der Achtsitzer-Variante sind zwölf Konfigurationen möglich.

Fiat E-Ulysse Front- und Seitenansicht.
Der Fiat E-Ulysse kommt in zwei Längen in den Handel.

Als besonderen Teil der Ausstattung hebt Fiat ein innovatives Luftreinigungssystem heraus, das mit Ultraviolettlicht (UV-C) arbeitet. Es verbessert die Hygiene im Innenraum und beseitigt mithilfe von UV-C-Licht fast alle Bakterien aus der Atemluft. Das Desinfektionsmodul verfügt dank der integrierten Batterie über eine Autonomie von etwa vier Stunden. Das einfach zu bedienende Gerät ist transportabel und kann so bequem auch außerhalb des Fahrzeugs eingesetzt werden. Ebenfalls an Bord: eine Zwei-Zonen-Klimaanlage mit Umwälzer und separatem Bedienelement für Fahrer, Beifahrer und die Passagiere im Fond.

Wer sich für die Ausstattungsvariante Lounge entscheidet, bekommt den Fiat E-Ulysse serienmäßig mit einem Panorama-Glasdach, das fast einen Quadratmeter groß ist. Die beiden Glasflächen lassen sich auf Wunsch mit einem Schiebevorhang abdunkeln. Zwischen den beiden Glas-Paneelen lässt sich die Klimaanlage mit sechs individuell einstellbaren Belüftungsdüsen nutzen. Zwei LED-Leisten stellen eine angenehme und entspannte Ambientebeleuchtung im gesamten Farhzeug sicher.

Fiat E-Ulysse Glas-Panoramadach
Auf Wunsch ist der Fiat E-Ulysse auch mit Glas-Panoramadach erhältlich.

Kurz- und Langversion verfügbar

Sonderlich lang ist der Fiat E-Ulysse in der Standardvariante nicht. Knapp fünf Meter müssen reichen. In der Langversion kommt der Wagen mit 5,30 Metern Länge zum Kunden. Das Kofferraumvolumen beträgt bis zu 4.200 Liter beziehungsweise 4.900 Liter in der Langversion. Bei belegten Sitzen verbleibt ein Gepäckraum von 900 respektive 1.500 Litern. Der Laderaum fasst Gegenstände bis zu einer Länge von 3,1 Metern – sogar bis zu 3,5 Metern in der Langversion.

Serienmäßig ist die Verkehrszeichenerkennung (Traffic Sign Recognition) an Bord, die mithilfe der Bordkamera Verkehrsschilder erkennt, sie auf dem zentralen Instrumentendisplay anzeigt und bei Bedarf auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung hinweist. Der Spurhalteassistent (Lane Departure Warning) warnt, wenn das Fahrzeug offenbar unabsichtlich die Spur wechselt. Der Totwinkel-Assistent (Side Blind-Spot Alert) überwacht den sogenannten toten Winkel in den Außenspiegeln. Sollte sich dort ein anderes Fahrzeug befinden, weist ein Lichtsignal an den Außenspiegel auf diese mögliche Gefahr hin.

Die Kollisionswarnung (Forward Collision Warning) analysiert mithilfe der Bordkamera das Fahrzeugumfeld und warnt vor möglichen Kollisionen mit anderen Fahrzeugen oder Fußgängern. Als Ergänzung löst der Aktive Notbremsassistent (Active Emergency Brake Control) eine Vollbremsung aus, sollte der Fahrer bei einer entsprechenden Gefahr nicht oder falsch reagieren. Auch eine Rückfahrkamera (180 Grad) ist verfügbar. Ebenso ein 7 Zoll großer Farb-Touchscreen mit Kompatibilität zu Android Auto und Apple CarPlay.

Fiat E-Ulysse Interieur
Der Fiat E-Ulysse präsentiert sich im Innenraum sehr aufgeräumt.

Preis noch unbekannt

Gebaut wird der Fiat E-Ulysse im Stellantis-Werk im französischen Hordain. Bestellungen sollen schon in Kürze möglich sein. Der Preis dürfte bei etwa 50.000 Euro beginnen. Den Umweltbonus kannst du aber noch abziehen.

Bildquellen

  • Fiat E-Ulysse Front- und Seitenansicht.: Fiat
  • Fiat E-Ulysse Glas-Panoramadach: Fiat
  • Fiat E-Ulysse Innenraum: Fiat
  • Ladestrom Vergleich: So teuer sind Autostrom und Ladetarife in Deutschland: Volkswagen
  • Fiat E-Ulysse kommt: Elektroauto mal anders: Fiat

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