E.ON-Analyse offenbart: So viel Geld verschenken deutsche Haushalte im Jahr

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Eine aktuelle Auswertung offenbart ein überraschend großes Sparpotenzial im deutschen Stromalltag. Demnach könnten Privathaushalte jährlich spürbar entlastet werden – und das ohne größere Umstellungen im eigenen Verhalten. Welches Potenzial bisher ungenutzt bleibt, zeigt die Studie deutlich.
E.ON-Analyse offenbart: So viel Geld verschenken deutsche Haushalte im Jahr
E.ON-Analyse offenbart: So viel Geld verschenken deutsche Haushalte im JahrBildquelle: KI-generiert

Dass Strom in Deutschland teuer ist, spüren viele längst an der eigenen Rechnung. Doch wie viel günstiger die Rechnung im Jahr ausfallen könnte, zeigt jetzt eine neue Analyse besonders deutlich. Die Daten legen offen, dass deutsche Haushalte bereits heute weniger zahlen müssten – und das ohne Komfortverlust, neue Gewohnheiten oder teure Techniknachrüstungen. Vielmehr geht es um ein Potenzial, das schon jetzt in vielen Wohnungen und Häusern schlummert, aber bislang kaum ausgeschöpft wird. Die Studie zeigt erstmals, wie groß der Effekt wirklich wäre und warum die meisten Verbraucher davon bislang nichts wissen.

E.ON verrät, wie Haushalte bis zu 780 Euro im Jahr einsparen können

Der Energiekonzern E.ON hat in einer Studie untersucht, wie smart gesteuerte E-Autos, Batteriespeicher, Solaranlagen und Wärmepumpen das Stromnetz entlasten könnten. Das Ergebnis ist dabei deutlich. Der durchschnittliche Energiewendehaushalt könnte mit dieser Methode bis zu 780 Euro im Jahr einsparen. „Unsere Analyse zeigt: Intelligent gesteuerte Solaranlagen, Batteriespeicher, Elektroautos und Wärmepumpen könnten das Stromnetz in Spitzenlastzeiten um insgesamt mehr als drei Terawattstunden jährlich entlasten. Zum Vergleich: Eine Strommenge dieser Größe würde ausreichen, um fast 1,4 Millionen Haushalte ein Jahr lang zu versorgen. Möglich wird die Netzentlastung durch smarte Steuerung, die den Stromverbrauch von Batteriespeichern und Co. im Hintergrund automatisch optimiert – ohne Komforteinbuße für die Hausbesitzerinnen und -besitzer“, sagt Martin Endress, Chief Commercial Officer (CCO) in der Geschäftsführung von E.ON Deutschland. „Diese Potenziale sollte Deutschland nutzen. Dazu müssen wir den Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher mitnehmen, die auf stabile Festpreise setzen, anstatt auf schwankende dynamische Tarife“, so Martin Endress weiter.

Dabei sieht E.ON zwei Wege zur Netzentlastung: einmal die Verwendung von dynamischen Stromtarifen sowie das Angebot von Festpreistarifen mit einem Flexibilitäts-Bonus. Der Schlüssel liegt in eben einer „Flexibilität“ – denn in dem sich die Energiemengen, die benötigt werden, zeitlich in weniger kritische Phasen für das Stromnetz schieben lassen, profitieren am Ende alle Verbraucher. Der große Vorteil des Festpreistarifs mit Bonus liegt dabei darin, dass der Kilowattstundenpreis für Kunden stabil bleibt. Wenn der Haushalt jedoch das Beladen von Speicher, E-Auto und Wärmepumpe von E.ON managen lässt, winken entsprechende Boni. Das unterscheidet sich von der Nutzung eines dynamischen Stromtarifs. Dort variiert der Kilowattstundenpreis für den Verbrauch alle Viertelstunde. Wer sich danach ausrichtet, kann sparen. Allerdings werden ebenso Preisaufschläge nach oben an die Kunden weitergegeben. Die Börsenstrompreise sind für die finalen Kosten ausschlaggebend.

E.ON-Analyse offenbart - 780 Euro Ersparnis pro Jahr sind möglich
E.ON-Analyse offenbart – 780 Euro Ersparnis pro Jahr sind möglich

Digitaler Zwilling liefert Ergebnisse über Einsparpotenzial

Für die eigene Studie hat E.ON die smarte Steuerung von Solaranlage mit Speicher, E-Auto und Wärmepumpe mithilfe eines „digitalen Zwillings“ simuliert und die Wirkung auf Stromnetz und Haushalte analysiert. Dabei konzentrierte sich das Unternehmen vorrangig auf zwei Aspekte. Die Solarstromeinspeisung über den Mittag zu reduzieren und abends weniger Stromverbrauch aus dem Netz in Haushalten zu erreichen. Dafür betrachtete das Unternehmen entsprechend zwei Phasen des Tages: Mittags, wenn die Solarstromproduktion am höchsten ist sowie den Abend, wo der Verbrauch bei Privathaushalten am höchsten ausfällt. Die Ergebnisse hat das Unternehmen in einer Tabelle zusammengefasst:

Haushalte mit Solaranlage, die zusätzlich verfügen überReduktion Solarstrom-Einspeisung 11-15 Uhr/JahrReduktion Netzstrom-verbrauch 17-21 Uhr/JahrGesamt-reduktion /Jahr (GWh)
Speicher

(28 Prozent der PV-Haushalte)
569 GWh44 GWh613 GWh
Speicher und Elektroauto

(10 Prozent der PV-Haushalte)
443 GWh595 GWh1.038 GWh
Speicher und Wärmepumpe (11 Prozent der PV-Haushalte)357 GWh68 GWh

425 GWh
Speicher, Elektroauto und Wärmepumpe (11 Prozent der PV-Haushalte)561 GWh799 GWh1360 GWh
Einbezogene Solaranlagen-Haushalte

(60 Prozent der PV-Haushalte)
1.930 GWh1.506 GWh3.436 GWh

Insgesamt können private Haushalte mit Solaranlagen in den Mittagsstunden von 11 bis 15 Uhr mit dieser Methode ihre Einspeisung um jährlich 1,9 Terawattstunden (TWh) pro Jahr senken. Denn dank der smarten Steuerung strömt dieser nicht ins Netz, sondern zunächst an den Stromspeicher oder, sofern vorhanden, an Wärmepumpe oder E-Auto. Abends wiederum im Zeitfenster von 17 bis 12 Uhr könnte man 1,5 TWh Netzbezug damit vermeiden. Zusammen ergibt sich daraus ein stolzes Einsparpotenzial von 3,4 Terawattstunden. Das mag angesichts der rund 464,4 Terawattstunden, die Deutschland im Jahr 2024 verbraucht hat, gering erscheinen. Dennoch würde sich die Maßnahme finanziell lohnen. Denn sie verhindert gezielt, dass die teuersten Kraftwerke vermehrt zur Bereitstellung von Strom genutzt werden müssen. Das wiederum käme langfristig nicht nur den Haushalten mit einer PV-Anlage zugute, sondern auch allen anderen Stromkunden. Denn damit dämpfen sich die Preisspitzen für alle Verbraucher. Das Einsparpotenzial hat E.ON ebenfalls übersichtlich zusammengefasst:


Energiewende-technologien im Einfamilienhaus-Haushalt
Kostensenkung durch Steuerungs-Bonus für Festpreistarif (Modell: E.ON Home Comfort)/JahrKostensenkung durch dynamischer Stromtarif /Jahr
Solaranlage mit Speicherbis zu 140 Eurobis zu 70 Euro
Solaranlage mit Speicher und Wärmepumpebis zu 230 Eurobis zu 200 Euro
Solaranlage mit Speicher und Elektroautobis zu 680 Eurobis zu 450 Euro
Solaranlage mit Speicher, Elektroauto und Wärmepumpebis zu 780 Eurobis zu 620 Euro

Ein Blick auf Potenziale, die man nutzen sollte

Natürlich ist der individuelle Vorteil wenig überraschend dort am größten, wo auch die meisten elektrischen Verbraucher smart gesteuert werden. Eine dreiköpfige Familie, die bereits eine Solaranlage mit Stromspeicher, Wärmepumpe, E-Auto und Wallbox besitzt, könnte daher mit dem Flexibilitäts-Bonus bis zu 780 Euro jährlich einsparen. Dabei zugleich jedoch den Festpreis behalten, der sie gegenüber neuer Preisspitzen absichert. Für den marktüblichen dynamischen Stromtarif hätte sich für das Jahr 2024 hingegen eine Einsparung von bis zu 620 Euro ergeben. Dennoch gibt es keinen Grund, warum eine solche Steuerung nicht flächendeckend für Haushalte mit Solaranlagen genutzt werden sollte. Selbst Haushalte, die nur einen Stromspeicher zur Anlage besitzen, können hier bis zu 140 Euro einsparen. Das Stromnetz würde es den Menschen sicherlich danken – und der Rest der Bevölkerung die abgefederten Preisspitzen genauso begrüßen.

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