Diese Autos sind Geschichte: EU verbietet Verbrenner

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Der Kampf zwischen Verbrennern und E-Autos ist aktuell wie nie. Autobauer hängen zwischen den Stühlen, die Politik zeigt keine klare Kante. Bis jetzt. Die EU-Kommission will nun mit Siebenmeilenstiefeln voranschreiten und hat einen neuen Gesetzesentwurf gegen Verbrenner vorgelegt.
Viele Verbrenner in einer Schlange vor einer roten Ampel auf der Straße, bei Nacht.
EU sagt Verbrennern den Kampf an.Bildquelle: Jacek Dylag/Unsplash

Immer wieder vernimmt man: Dieser Autobauer gibt Verbrenner auf, jener Hersteller hält an Dieseln und Benzinern fest – andere fahren zweigleisig. Auf politischer Ebene ist jedoch klar, dass man aufgrund des Klimawandels den CO₂-Ausstoß minimieren will. Die EU geht einen Schritt nach vorn, sodass nun Konsens darüber herrscht, wie die Zukunft der Verbrenner aussehen soll.

Zukunft der Verbrenner: Das entschied die EU

Aus Brüssel vernimmt man derzeit klare Stimmen. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms „Fit for 55“ beschloss die EU-Kommission drastische Maßnahmen, um der CO₂-Reduktion näherzukommen. Das Ziel: Europa bis 2050 zum ersten Kontinent zu machen, der klimaneutral ist und verbleibende Emissionen auszugleichen. In Hinsicht darauf plant man soeben, bis 2035 den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid 100 Prozent einzudämmen.

Denn bis dahin, genauer gesagt ab 2035, sollen neue Verbrenner dann verboten sein. Ebenso beabsichtigt die EU den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor alsdann für Autobauer abzustrafen. Stattdessen sollen ab 2035 nur noch neue Autos auf den Markt gebracht werden dürfen, die keine schädlichen Treibhausgase verbreiten oder synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) nutzen. Das heißt, dass Benziner und Diesel mit dem Beschluss faktisch vor dem Aus stehen. Die Elektromobilität wird indes als Zukunftslösung angedacht.

Diesel und Benziner todgeweiht?

Dass die EU den Beschluss verabschiedet, gilt als wahrscheinlich. Jüngst legte der niederländische Liberale Jan Huitema dem EU-Parlament den Gesetzesentwurf vor. 249 stimmten für Nein, 339 Abgeordnete für Ja – ein eindeutiges Ergebnis. Im weiteren Verlauf muss sich nun der Umweltausschuss mit etwaigen Änderungen beschäftigen sowie EU-Kommission und EU-Staaten auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen.

Realistisches Vorhaben?

Dass E-Autos die Heilsbringer für den Klimawandel respektive dessen Stopp sein sollen, ist schon lange klar. Dennoch fehlt es gerade in Deutschland noch deutlich an Infrastruktur. Ende 2020 ermittelte die Bundesregierung, dass in der Republik noch 440.000 öffentliche Ladepunkte gibt. Und auch auf den Straßen selbst sind Verbrenner nach wie vor vorherrschend, was auch eine aktuelle Statistik aus dem Jahr 2022 zeigt. Laut dem Marktforschungsinstitut Statista gab es in Deutschland Anfang 2022 knapp 620.000 zugelassene E-Autos. Dem entgegen stehen mehr als 31 Millionen Benziner und rund 15 Millionen Diesel.

Unklar ist, was etwa mit gebrauchten Verbrennern nach 2035 geschieht – ob etwa Privatleute ihren Wagen weiterhin verkaufen dürfen oder dann ebenfalls hohe Strafen winken.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Frei

    Die Verbrenner werden exportiert, und in Afrika / Indien / Südamerika & Co weiter die Luft verpessten.
    Co2 wird sich Oben weltweit gleichmässig verteilen, und global keine / kaum Besserung bringen!
    Kostet aber sehr viel Geld, das deutsche Opfer wie du und ich erarbeiten müssen!

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  2. Nutzerbild Ben 934

    Das E Auto ist eben kein Heilsbringer. Aktuell gibt es wieviele Mio KFZ, 50Mio? Wenn wir 50Mio E Autos haben, bin ich gespannt wie wir die ans Laufe bringen. Obwohl, bis dahin könnte man wieder so 15 bis 20 KKW bauen…

    Dann könnte das was werden. Aber, wir werden dann eh schon im Abgrund liegen. Der erste Klimaneutrale Kontinent, schönes Kind, aber Tot 🙂 Wird so kommen…

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  3. Nutzerbild Premiumbernd

    620.000 E-Büchsen vs. 41 Mio Verbrenner. Und Verbrenner werden ja noch über 10 Jahre weiter verkauft. Die E-Büchsen können sich Normalverdiener, trotz exorbitanten Subventionen, kaum leisten. Es werden meist Gebrauchtwagen gekauft. Aber wer will ein gebrauchtes E-Auto kaufen? Und glaubt wirklich jemand, dass eine Regierung die wiedergewählt werden möchte, den Spritpreis in solche Höhe treibt, dass keiner mehr tanken kann? Die aktuelle Politik, unter Beteiligung der Grünen, sagt deutlich was anderes.
    Strafen für den Weiterverkauf eines gebrauchten Fahrzeuges werden auch schwierig, kommt es ja einer Enteignung gleich. und wiederum, der Wähler wäre echt nicht davon angetan. Und die Politiker wollen wiedergewählt werden. Ohne Wiederwahl müssten die sich einen Job suchen. Beispielsweise bei Grünen, ohne Ausbildung und Berufserfahrung, ein eher schwieriges Unterfangen.
    Also, warten wir mal bis 2035 ab.

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  4. Nutzerbild Ronald Bach

    Der Kupferdieb wartet schon.für ein Kilo Ladekabel 11 Euro

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  5. Nutzerbild Helmut Haagner

    Probleme der E Mobile sind doch : Reichweite{Sommer/Winter Klima/Heizung} Anhängelast max 700-900kg bei Wohnanhänger 1500kg/überhaupt möglich und Geschwindigkeit/max160wenn schneller ist die Batterie schon nach 200km platt.E-tanksäuken im Ausland, wo, wieviel muss ich ständig irgendwo über achte und dann laden? Mir kommt kein EAuto ins Haus. Verbrenner optimieren noch besser Brennstoffzelle!

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