Die nächste Stufe des Heizungsgesetzes: Jetzt sind Holzöfen dran

3 Minuten
Für den Betrieb von Holzheizungen gibt es strenge Regelungen, um die Luft vor einer zu großen Belastung mit Feinstaub zu schützen. Ab 2024 tritt die nächste Stufe des Bundesimmissionsschutzgesetzes in Kraft. Öfen, die bestimmte Grenzwerte überschreiten, dürfen dann nicht mehr betrieben werden.
Die nächste Stufe des Heizungsgesetzes - Jetzt sind Holzöfen dran
Die nächste Stufe des Heizungsgesetzes - Jetzt sind Holzöfen dranBildquelle: Foto von Vidar Nordli-Mathisen auf Unsplash

Das Bundesimmissionsschutzgesetz (1. BImSchV) sieht bereits seit Langem eine weitere Verschärfung der Regelungen für Holzheizungen ab 2024 vor. Ältere Öfen müssen ausgetauscht oder nachgerüstet werden, wenn sie bestimmte Emissionswerte überschreiten. Beim Verbrennen von Holz wird in Öfen Feinstaub freigesetzt, der über die Atemwege von Menschen aufgenommen wird und als höchst gesundheitsgefährdend gilt. Diese nächste Stufe des Heizungsgesetzes soll die Konzentration von Feinstaub in der Atemluft daher gering halten.

Nächste Stufe des Heizungsgesetzes: Verbote für Holzöfen greifen

Die Verordnung trifft aktuell alle Holz- und Kaminöfen, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 in Betrieb genommen worden sind. Besitzer haben noch bis zum 31. Dezember 2024 Zeit, ihre Öfen nachzurüsten oder stattdessen stillzulegen. Ab 2025 dürfen Öfen, die die neuen Grenzwerte nicht leisten können, nicht mehr betrieben werden. Wer unsicher ist, ob der eigene Ofen die jeweiligen Grenzwerte erreicht, kann eine Messung durch den Schornsteinfeger beauftragen. Liegen die Werte unterhalb der gesetzlichen Vorgabe, ist keine Maßnahme notwendig. Zudem zählen nicht alle Variationen von Öfen unter diese Regelungen. Handelt es sich um Grundöfen, wie Einzelraumfeuerungsanlagen, die man als Wärmespeicherofen nutzt, Einzelraumfeuerungsanlagen in Wohneinheiten, historische Öfen und Kamine, die man vor 1950 herstellte, offene Kamine sowie Badeöfen, fallen sie nicht unter die Regelung.

Ist dein Ofen von der Regelung betroffen, solltest du dich zeitnah um eine Nachrüstung kümmern, da viele Holzheizsysteme eine benötigen. Dein Ansprechpartner ist dafür der örtliche Schornsteinfeger. Je nach Typ deines Holzofens solltest du mit Kosten von ab 700 Euro für diese Aufrüstung rechnen. Bei alten Kaminöfen ist eine Nachrüstung mit den dazugehörigen Messungen häufig teurer als einen neuen Ofen zu kaufen und einbauen zu lassen. Da neuere Anlagen zudem wesentlich effizienter heißen, solltest du einen Austausch des Ofens erwägen. Verglichen mit alten Modellen benötigen neuere Öfen bis zu einem Drittel weniger Brennstoff. Dadurch kannst du also kräftig an Kosten für dein Heizmedium einsparen. Bei manchen alten Öfen ist eine Nachrüstung bereits rein technisch nicht möglich. Sollte dein Heizsystem darunter fallen, bleibt dir nur ein Austausch des Geräts.

Feinstaub durch Holzverbrennung gilt als gesundheitsgefährdend

Wie groß die Belastung durch Feinstaub dank Holzheizungen ausfällt, sollte nicht unterschätzt werden. Feinstaub gilt als stark gesundheitsschädlich. Die Deutsche Umwelthilfe (DHU) verweist hierzu auf die schätzungsweise 63.000 Menschen, die jährlich vorzeitig an den Folgen von Feinstaubbelastungen versterben. Feinstaub ist besonders tückisch, da er über die Atemluft in den Blutkreislauf von Personen gelangen kann. Er kann dort schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen oder bereits vorhandene Erkrankungen deutlich verschlimmern. Die Regierung ist sich dieses Problems bewusst, weshalb sie bereits 2010 strengere Grenzwerte für das Heizen mit Holz festlegte.

Durch die Feinstaub-Problematik herrscht zudem große Uneinigkeit darüber, ob eine Förderung von Holzheizungen wie Pelletheizungen sinnvoll ist. SDP und FDP fordern, dass sie ähnliche Zuschüsse wie Wärmepumpen erhalten sollen, damit Verbraucher sie als Alternative nutzen können. Die Grünen hingegen sprechen sich klar dagegen aus, da sie die Heizvariante als zu klimaschädlich und gesundheitsschädlich einstufen. Eine größere Anzahl an Holzöfen könnte zu einer größeren Feinstaubbelastung in der Luft führen, insbesondere in dichter besiedelten Gebieten. Ein staatlicher Anreiz zum Kauf von mehr Holzheizungen, die Feinstaub freisetzen, würde somit auch dem Bundesimmissionsschutzgesetz entgegenwirken.

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5 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Was für eine IDIOTIE !!!!
    Die Bundesregierung liefert Waffen an Ukraine und Israel und niemand schert sich um Feinstaub, die diese Waffen einrichten, aber in Deutschland muss die Bevölkerung mit aller Macht gegängelt und bevormundet werden.

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    • Nutzerbild F. F.

      So sieht es aus. Wir nähern uns immer schneller in Richtung Diktatur. Auch die vielen Asylanten fördern den CO2 Ausstoß in Deutschland deutlich. Sie bekommen alle eine gut geheizte Unterkunft, ohne auch nur einen Finger krumm machen zu müssen. Bei den Grünen verliert keiner ein Wort darüber.

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      • Nutzerbild Bolli

        👍👍👍👍
        Deine Kinder werden dafür noch Jahrzehnte viel, sehr viel Steuern entrichten müssen.
        Aber die schaffen das. ??
        😎😎😇😇

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  2. Nutzerbild Hanna Saharias

    Die Totale EU Idiotie! Ehrlich gesagt man hätte diese Gesetze alle satt! Terror für die normale Bevölkerung!

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  3. Nutzerbild Manfred.R

    Alleine die Co2 und Umweltbelastung für den benötigten Strom zur Produktion vom Stahl… belastet die Umwelt mehr. Dazu kommt die Preiserhöhung weil die Nachfrage so hoch ist. Die Politik muss abgeschafft werden und durch eine von Lobbyisten unabhängigen gewählten Vorstand wie in Vereinen ersetzt werden. Die Politik führt zu Kriegen und zerstört die Welt.

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