Die beliebteste Wärmepumpen-Art Deutschlands – der Grund ist offensichtlich

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Eine Wärmepumpen-Art erfreut sich in Deutschland größter Beliebtheit. Das belegen die Absatzzahlen der unterschiedlichen Modelle. Dabei ist keineswegs die effizienteste Technologie am stärksten gefragt. Doch warum entschieden sich die Hausbesitzer ausgerechnet für die ineffizienteste Wärmepumpe?
Die beliebteste Wärmepumpen-Art Deutschlands - der Grund ist offensichtlich
Die beliebteste Wärmepumpen-Art Deutschlands - der Grund ist offensichtlichBildquelle: Daikin

Während Wärmepumpen in Deutschland in immer mehr Häusern integriert werden, kristallisiert sich die Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe als die beliebteste Wärmepumpen-Art in Deutschland heraus. Luft-Wasser-Wärmepumpen gelten als besonders günstig und vergleichsweise einfach zu installieren. Dadurch ist der Zugang zu ihnen wesentlich leichter erreicht, als bei teureren Modellen. Wählen können Hausbesitzer dabei aus Monoblock- sowie Split-Geräten.

Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe häufigste Wärmepumpe in Deutschland

Von 236.000 installierten Wärmepumpen im Jahr 2022 waren rund 205.000 Geräte Luft-Wasser-Wärmepumpe. Rund 87 Prozent aller Wärmepumpe, die in Deutschland installiert werden, zählen somit unter diese Wärmepumpen-Art. Dabei entfielen rund 140.000 Geräte auf sogenannte Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe. Lediglich bei 65.000 Geräten handelte es sich um Split-Wärmepumpen. Die verbleibenden 31.000 Wärmepumpen stellen Wärmepumpen dar, die ins Erdreich integriert werden. Sogenannte Solewärmepumpen sowie Grundwasser-Wärmepumpe gelten als besonders effizient. Allerdings ist ihre Installationen durch die Arbeiten im Bodenreich besonders aufwendig und wesentlich teurer als bei Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Warum die Monoblock-Wärmepumpe wesentlich beliebter ist, als Split-Geräte und andere Wärmepumpen-Arten, ist einfach erklärt. Bei einer Monoblock-Wärmepumpe ist die gesamte Wärmepumpe inklusive Kältekreislauf bereits fertig montiert. Dadurch kann sie von jeder Heizungsfachkraft installiert werden, ohne dass dabei Fachwissen über Kältemittel nötig ist. Durch die kompakte Bauweise eignet sich eine Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe auch hervorragend für eine Aufrüstung von Altbauten, wenn sie außerhalb des Gebäudes aufgestellt wird. Eine Innenaufstellung mit der gesamten Technik innerhalb eines Raumes ist hingegen eine Variante, die lediglich in Neubauten genutzt wird.

Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Split-Bauweise unterteilen den Kältekreislauf stattdessen in zwei Gerichte auf. Die Wärmeerzeugung findet dabei im Außengerät statt, wo sich Verdampfer und Verdichter befinden. Sowohl der Verflüssiger als auch das Entspannungsventil finden sich jedoch in der Inneneinheit. Der Vorteil liegt darin, dass die Außeneinheit leiser ausfällt und so weniger Geräuschbelästigung für die Nachbarn anfällt. Da man beide Geräte jedoch über Kältemittelleitungen miteinander verbindet, dürfen diese Arbeiten nur von einem Kältemittelexperten durchgeführt werden. Split-Wärmepumpen sind dadurch jedoch flexibler zu installieren und nehmen weniger Raum in der Außenaufstellung ein. Sie kann auch zu einem späteren Zeitpunkt noch aufgerüstet werden, sollte mehr Heizleistung benötigt werden. Da zudem keine gedämmten Rohrleitungen notwendig sind, fallen etwas geringere Materialkosten an. Lediglich die dünnen Kältemittelleitungen müssen mit einem geringen Eingriff in die Gebäudehülle nach drinnen verlegt werden.

Beliebteste Wärmepumpen-Art rund halb so teuer wie effizientere Systeme

Während eine Luft-Wasser-Wärmepumpe inklusive Installation bereits für rund 8.000 bis 16.000 Euro in ein Haus integriert werden kann, sind die effizienteren Geräte deutlich teurer. Rein für die Solewärmepumpe werden 12.000 bis 15.000 Euro fällig, die Grundwasser-Wärmepumpen sind im Schnitt mit 9.000 bis 12.000 Euro etwas günstiger. Doch diese Kosten umfassen lediglich die Wärmepumpen, ohne dass die zusätzlichen Kosten für die Bodenarbeiten bereits berücksichtigt sind. Allein eine Sonde für eine Solewärmepumpe in den Boden einzusetzen, kann bereits um die 5.000 Euro kosten. Häufig werden zwei bis drei dieser Sonden benötigt, um den Wärmebedarf eines Gebäudes zu decken. Ehe man sich versieht, kann die Investition in einer Solewärmepumpe oder Grundwasser-Wärmepumpe dank der zusätzlichen Erschließungen schnell auf über 25.000 Euro klettern.

In einigen Fällen sind auch Kosten jenseits der 30.000 Euro möglich, die dann auch die durch die Förderung abgedeckte Höhe übersteigen. Sollten etwa mehr als 3 Bohrungen nötig sein, da beispielsweise durch ein Hindernis eine Bohrung abgebrochen und neu gestartet werden muss, landen die Arbeiten schnell im Bereich, den Hausbesitzer finanziell allein tragen müssen. Die 70 Prozent maximaler Förderung für den Wärmepumpen-Einbau sind nämlich auf eben jene 30.000 Euro begrenzt, sodass du maximal 21.000 Euro Zuschuss vom Start erhalten kannst. Wer sich für die effizienteren Systeme entscheidet, muss daher damit rechnen, dass der eigene Anteil an Kosten höher ausfallen könnte, während Luft-Wasser-Monoblock-Wärmepumpe in den Gesamtkosten die Fördersumme nicht übersteigen.

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