Deutsche Post / DHL: Brief- und Paketzustellung vor rigoroser Änderung

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In weiten Teilen Deutschlands ist es ein gelerntes Szenario: der Postbote bringt die Briefe und der DHL-Zusteller die Pakete. Doch jetzt soll die in Teilen Deutschlands schon aktivierte Verbundzustellung ausgeweitet werden. Wir zeigen dir, was sich dadurch ändert.
Deutsche Post Zustellfahrzeug
Die Verbundzustellung wird bei der Deutschen Post immer wichtiger.Bildquelle: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

Laut eines Berichts der „Welt am Sonntag“ (WAMS) sollen ab dem Jahr 2025 mindestens 75 Prozent der Paketsendungen zusammen mit Briefsendungen zugestellt werden. Das gehe aus einem „Planungsleitfaden Zustellnetz der Zukunft“ hervor. Demnach beabsichtigt die Deutsche Post ihre sogenannte Verbundzustellung in suburbanen Bereichen deutlich auszuweiten. Klassische Briefträger, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, sollen in vielen Bereichen verschwinden; oder mit Lastenrädern unterwegs sein, um die Mehrbelastung stemmen zu können.

Deutsche Post will Verbundzustellung ausweiten

Bereits heute stellt etwa die Hälfte der insgesamt fast 120.000 Postzusteller in der Verbundzustellung gleichermaßen Briefe wie Pakete zu, heißt es in dem WAMS-Bericht. Der Rest verteile sich auf die getrennten Briefträger und Paketboten. Dass die Post jetzt darüber nachdenkt, ihre Verbundzustellung auf weitere Gebiete am Stadtrand auszudehnen, liege hauptsächlich daran, dass die Zahl der verschickten Briefe seit Jahren stark abnimmt.

Verbunden ist das im Wesentlichen mit der fortschreitenden Digitalisierung. Im Jahr 2010 kam bei der Post dem Vernehmen nach rein rechnerisch auf 20 Briefe eine Paketsendung. Bis 2030 soll diese Zahl auf nur noch rechnerisch drei Briefsendungen pro Paket sinken. Auch, weil parallel zur sinkenden Briefmenge das Volumen an Paketsendungen steige. Der florierende Onlinehandel lässt in diesem Zusammenhang grüßen. Aus wirtschaftlicher Sicht sei deswegen über eine Anpassung der aktuellen Szenarien in der Post-Zustellung nachzudenken.

Angst vor Jobverlust geht um

Dass mit der Ausweitung der Verbundzustellung auch die Vernichtung vieler Arbeitsplätze verbunden ist, möchte bei der Deutschen Post niemand bestätigen. Die Zahl der Zustellkräfte werde sich nicht grundlegend verändern, sagte ein Konzernsprecher der „WAMS“. Dieser Aussage steht allerdings ein Hinweis im Planungsleitfaden gegenüber. Der besage: „Sicherung Vollzeitarbeitsplätze in Briefzustellung schwierig“. Es ist also tatsächlich nicht auszuschließen, dass der eine oder andere Briefträger um seinen Job bangen muss. Der Vorsitzende der Fachgewerkschaft DPVKOM hat wenig Hoffnung, dass das neue Post-Modell nicht ohne Jobverluste einhergehen wird. Arbeitsplatzverdichtung habe bei der Post bisher immer zu Personalabbau geführt, sagte er der Zeitung.

In Innenstädten soll sich dem Vernehmen nach übrigens vorerst nichts ändern. Hier ist geplant, dass auch in Zukunft der Briefträger die Briefe (und einige kleinere Pakete) zustellt, während DHL als reiner Paketzustelldienst in Erscheinung tritt.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Stefan Calin Rebholz

    Schwachköpfe zu stemmen….anstatt alles ans Netz zu hängen

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