Bahn-Streik an Weihnachten? – „Unerfüllbare Forderungen“

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Nachdem der Sommer 2023 vom Tarifstreit der Bahn mit der EVG geprägt war, macht sich nun die GDL daran, ihre Forderungen zu formulieren. Und die sind laut Bahn unerfüllbar. Droht uns also ein Bahn-Streik zu Weihnachten?
Ein IC der Bahn mit der Anzeiege
Deutsche Bahn: 10 Euro Entschädigung sind ein WitzBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Schon die vergangene Tarifrunde wurde mit harten Bandagen ausgefochten: Die EVG setzte einiges gegen die Bahn durch und ging dabei über Streiks bis hin zum Schiedsspruch durch einen Schlichter. Das Ganze steckt einigen Bahnkunden jetzt noch in den Knochen und sie haben sich nach Alternativen umgeschaut. Ausgefallene Züge, Verspätungen und teils chaotische Zustände waren die Folge. Jetzt klopft die nächste Tarifpartei an die Tür der Bahn. Die zweite und mächtige Gewerkschaft der Lockführer (GDL) fordert laut Bahn aber „Unmögliches“.

Die Forderungen der Gewerkschaft

So will die GDL laut Bahn eine 4-Tage- und 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Dazu mindestens 555 Euro mehr Gehalt pro Monat und 25 Prozent höhere Zulagen. Die Altersversorgung soll um 67 Prozent wachsen. Das alles, so rechnet zumindest die Bahn, führe zu einer Erhöhung der Personalkosten um 50 Prozent. Insgesamt seien 35 Forderungen der GDL bei der Bahn eingegangen. 

Die GDL hat jedoch scharfe Waffen in petto, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Und so droht die Gewerkschaft schon vor den ersten Verhandlungen mit einem Arbeitskampf und einer Urabstimmung. 

Das Angebot der Bahn

Die Bahn reagiert jetzt mit einem Angebot, das zumindest die Weihnachtsferien vor Streiks bewahren soll. Wenn es danach ginge, sollen die Verhandlungen von Anfang an moderiert stattfinden. Also mit einem neutralen Begleiter. Das ist jedoch nicht zu verwechseln mit einem Schlichter oder einer Schlichterin, wie er oder sie zu einem späteren Zeitpunkt im Tarifstreit oft genutzt wird, um verfahrene Verhandlungen wieder in den Griff zu bekommen. Dazu will die Bahn eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro im Dezember an die Mitarbeiter auszahlen und fordert dafür den Verzicht der GDL auf Streiks während der Weihnachtsferien. 

Nun ist die GDL am Drücker und kann auf dieses erste Angebot zu den Verhandlungen reagieren. Offiziell starten die Tarifverhandlungen am 9. November. Scheitern diese und schlägt die GDL das erste Angebot zur Sicherung der Weihnachtstage aus, kann es durchaus zu Streiks an ebendiesen Tagen kommen und Kunden müssten sich auf einen chaotischen oder stillstehenden Zugverkehr zum Jahresende einstellen. 

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