Autos teilen Fahrverhalten: Fahrern drohen höhere Versicherungskosten

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Wenn die Kfz-Versicherung plötzlich gekündigt wird oder die Kosten von heute auf morgen deutlich ansteigen, dann kann sich dies möglicherweise auf das Fahrzeug zurückführen lassen. Insbesondere, wenn es ein neueres Modell ist. Doch warum ist dem so?
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Vielen Fahrern drohen höhere VersicherungskostenBildquelle: Musa Haef / Unsplash

Kfz-Versicherungen verschlingen viel Geld. Und die geforderten Summen scheinen mit jedem Jahr nur zu steigen. Doch dieser Umstand hat eher etwas mit der Wirtschaftslage zu tun und weniger mit dem gefahrenen Auto. Leider spielt letzteres nun ebenfalls eine wichtige Rolle. Je nachdem, vielleicht sogar eine entscheidende. Dabei gilt: Je moderner das Auto, desto höher können die Kosten steigen. Schuld daran ist die Internetanbindung.

Plötzlich steigen die Versicherungskosten

Autofahrer in den USA, die ein mit dem Internet verbundenes Fahrzeug ihr Eigen nennen, wurden zuletzt häufiger mit abgelehnten Versicherungsverträgen oder deutlich höheren Gebühren konfrontiert. Dieser Umstand lässt sich laut Informationen der New York Times darauf zurückführen, dass die Pkws das Fahrverhalten der Verbraucher an Datenbroker wie LexisNexis und Verisk übermitteln. Diese verkaufen die personifizierten Daten ihrerseits an Versicherungsunternehmen, welche auf dieser Basis die Versicherungskosten einzelner Fahrer gezielt angeben können.

Zu den gesammelten Informationen gehören unter anderem Start- und Ankunftszeiten jeder einzelnen Fahrt der vergangenen sechs Monate, die jeweiligen Distanzen, etwaige Geschwindigkeitsüberschreitungen und auch Daten über zu starke Brems- und Beschleunigungsvorgänge. Der Bericht thematisierte in diesem Zusammenhang in erster Linie Automobilmarken des Unternehmens General Motors (GM), doch auch Ford, Honda, Hyundai, Kia, Subaru und Mitsubishi sollen entsprechende Partnerschaften mit Datenbrokern abgeschlossen haben. Obwohl einige Autobauer gegenüber der New York Times versicherten, dass keine Daten zum Zwecke des Weiterverkaufs an Versicherungsunternehmen bereitgestellt werden.

Ob das beschriebene Vorgehen den gesetzlichen Vorschriften entspricht, ist unklar. Denn die Verbraucher stimmen der Datenweitergabe tatsächlich zu – zumindest unbewusst. Die dazugehörige Information findet sich üblicherweise in den Nutzungsbedingungen von Features wie „OnStar Smart Driver“ von GM. Dieses soll das Fahrverhalten von Fahrern analysieren und eine Auswertung bereitstellen. Zeitgleich werden zumindest Teile der Daten jedoch mit Datenbrokern geteilt.

Zahlreiche Pkw-Fahrer betroffen

Allein LexisNexis sollen Informationen von mehr als 10 Millionen Autos vorliegen (Stand: 2022). Und auch Verisk soll nach eigenen Angaben Daten vor Millionen Pkws vorliegen. Unklar ist jedoch, ob es sich dabei ausschließlich um US-Fahrzeuge handelt oder das Vorgehen auch in anderen Ländern wie Deutschland zum Status quo gehört. Abgeneigt wären die Autoversicherer allerdings vermutlich nicht. Darauf deuten sogenannte Telematik-Tarife hin, die Fahrer mit Prämien belohnen, sollten diese einer Überwachung zugestimmt haben und einen vorsichtigen Fahrstil an den Tag legen.

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1 KOMMENTAR

  1. Nutzerbild Karsten Frei

    Ist das schön.
    Endlich werden den Verbrauchern die Augen geöffnet.
    Digitalisierung ist zwar schön und gut, wird aber von westlichen Demokratien genauso wie auch von autokratisch regierten Ländern missbraucht.

    Antwort

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