Autonomes Fahren: US-Behörde fordert Rückschritt vom Zukunftsauto

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Hersteller setzen immer häufiger auf das autonome Fahren. In den USA sind schon sogenannte Robotaxis auf den Straßen zu sehen. Jetzt sollen diese aufgrund eines Unfalls aber um die Hälfte reduziert werden. 
Autonomes Fahren: US-Behörde fordert Rückschritt vom Zukunftsauto
Autonomes Fahren: US-Behörde fordert Rückschritt vom ZukunftsautoBildquelle: Cruise

In der kalifornischen Stadt San Francisco wurde ein Robotaxi des Anbieters Cruise in einen Unfall verwickelt. Jetzt untersucht die dortige Straßenverkehrsbehörde die „jüngsten besorgniserregenden Vorfälle“ wo Fahrzeuge von Cruise beteiligt waren. Dem Online-Magazin TechCrunch zufolge, fordert die Behörde eine Halbierung der Menge der autonom fahrenden Taxen. Zumindest, bis die Untersuchungen zu den selbstfahrenden Autos beendet sind.

Robotaxi verursacht einen Unfall

Am Donnerstag, dem 17. August 2023 kollidierte in der kalifornischen Stadt, San Francisco, ein Robotaxi des US-amerikanischen Taxidiensts Cruise mit einem Feuerwehrfahrzeug im Noteinsatz. Der Fahrgast musste mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Das Cruise-Auto fuhr über eine Kreuzung, nachdem die Ampel Grün geworden ist. Ein Feuerwehrfahrzeug kam mit Blaulicht und Sirene immer näher, doch das Taxi ignorierte ihn. Cruise nahm zu dem Unfall in ihrem Unternehmensblog Stellung. Sie betonten, dass das Fahrzeug den Einsatzwagen „fast sofort“ erkannt habe. Sie fügten hinzu: „In diesem Fall erkannte das AV die Sirene, sobald sie vom Hintergrundgeräusch unterschieden werden konnte.“

Zudem hatte die Software Probleme gehabt, den Weg des Wagens vorherzusagen. Cruise zufolge gab es allein dieses Jahr 168.000 Begegnungen mit Rettungsfahrzeugen und das ohne jegliche Unfälle. 

Die Chefin der Feuerwehr von San Francisco, Jeanine Nicholson sagte: „Sie sind noch nicht reif“. Gemeint sind damit die autonomen Autos von Cruise. Denn Feuerwehreinsätze seien in über sechzig Fällen von Robotaxis gestört worden. Greg Dietrich, Cruise-Manager, betonte: „Wir sind uns bewusst, dass wir immer wieder auf herausfordernde Situationen stoßen werden, weshalb die kontinuierliche Verbesserung im Mittelpunkt unserer Arbeit steht.“

Das autonome Fahren ohne jegliche Einschränkungen im öffentlichen Verkehr ist in den USA nur in vier Bundesstaaten gestattet. Diese sind: Kalifornien seit 2012, District of Columbia seit 2012, Florida seit 2012 und Nevada seit 2011. Jedoch kann ein Fahrzeug erst ab SAE-Level vier vollautonom fahren. Eigentlich sind vollautonome Fahrzeuge hierzulande legal und sie dürfen auch am öffentlichen Verkehr teilnehmen. Aber genauer Ausführungen sollen erst mit der Zeit kommen. 

Im Juli 2021 ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, welches Fahrzeugen mit SAE-Level vier erlaubt, auf festgelegten Betriebsbereichen am Regelbetrieb des öffentlichen Straßenverkehrs teilzunehmen. 

IAA: Automesse ohne Autofokus?

„Connected Mobility“ übersetzt „Vernetzte Mobilität“ ist ein sehr wichtiges Thema für die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA). Schon im Jahre 2021 hat sich die Messe von dem reinen Fokus auf Autos verabschiedet. Mittlerweile thematisiert sie auch Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit, New Mobility und andere alternative Transportmöglichkeiten. In einem Interview mit dem Magazin GQ sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller: „Das ist keine Automesse mehr. Wir vernetzen Auto mit Fahrrädern, E-Bikes, Rollern, Bus und Zügen.“

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