Überraschend: Darum sind Handytarife viel zu teuer

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Es ist eine Gratwanderung für Kunden und Anbieter gleichermaßen: Was darf ein Handytarif kosten und was muss er bieten. Eine Analyse zeigt nun, dass die meisten Handytarife vollkommen überdimensioniert sind.
Frau mit Smartphone und Kaffee
Handytarife in Deutschland: Darum sind sie so teuerBildquelle: BRUNO EMMANUELLE / unsplash.com

XXL statt XS: In den aktuellen Handyverträgen von Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 steckt fast sieben Mal mehr Datenvolumen als durchschnittlich verbraucht wird. Das zeigt eine Marktanalyse des Vergleichsportals Verivox. Bemerkenswert dabei: Das Datenbudget der großen Anbieter ist binnen fünf Jahren mehr als doppelt so schnell angewachsen wie der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch. Die Crux: Je mehr Volumen enthalten ist, umso teurer sind in aller Regel die Tarife. Und das wiederum heißt: Die meisten Handytarife sind viel zu teuer.

Datenvolumen 6,76 mal höher als der Verbrauch

Rückblende: Noch 2019 steckten in einem Tarif der großen Anbieter im Schnitt 9,49 GB Datenvolumen monatlich. Heute sind es 44,60 GB. Damit wird seit 2019 370 Prozent mehr Datenvolumen angeboten. Im gleichen Zeitraum stieg der Durchschnittsverbrauch allerdings „nur“ um 164 Prozent: Dieser lag 2019 bei 2,5 GB und zuletzt bei 6,6 GB, wie eine Marktstudie des VATM ergeben hat. 2019 war das angebotene Datenkontingent noch fünfmal so hoch wie der Bedarf und 2022 sechsmal so hoch. Aktuell liegt das durchschnittliche Datenvolumen eines Netzbetreiber-Tarifs sogar 6,76-mal höher als der übliche Pro-Kopf-Verbrauch, so Verivox.

O2 bietet mit 85,43 GB das mit Abstand höchste durchschnittliche Datenbudget – vor zwei Jahren war es nicht mal halb so groß (38,60 GB). „Dies erklärt sich mit einem tatsächlich höheren mobilen Verbrauch der O2-Kundinnen und -Kunden“, sagt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. Die Zielgruppe des Mobilfunkers sei geprägt von der Instant-Datennutzung, konsumiert werde überall und sofort. Gleichzeitig würden stationäre Internetanschlüsse seltener genutzt.

Was beim Buchen eines Tarifes mit hohem Grundpreis und somit hohem Datenvolumen auch immer wieder eine Rolle spielt, ist die Finanzierung eines neuen Smartphones. Nur bei hohen Grundkosten geht die Einmalzahlung signifikant runter. Die im Tarif enthaltenen Leitungen werden aber oft kaum genutzt. Zum Vergleich: Aktuell sind Discounter-Tarife mit 10 GB Datenvolumen bereits ab rund fünf Euro im Monat zu haben. Sie kosten damit oft weniger als ein Viertel der günstigsten Netzbetreiberangebote. Das ergibt ein Sparpotenzial von rund 80 Prozent“, so Verivox.

Übrigens gibt es noch einen zweiten Grund für hohe Preise in Deutschland: Zu wenig Wettbewerb.

So einfach sparst du viel Geld beim Handytarif

Willst du also beim Handytarif sparen, überlege dir, ob du das Datenvolumen wirklich brauchst, das du gebucht hast. Wenn nicht, reduziere es und spare auf diesem Weg. Zudem verzichte darauf, bei deinem Anbieter ein Handy vermeintlich subventioniert zu buchen. Du wirst unterm Strich nach zwei Jahren immer mehr bezahlt haben, als wenn du dein neues Handy im freien Handel kaufst und es mit einer Discounter-SIM-Karte kombinierst. Wichtig: Läuft dein Handytarif schon mindestens zwei Jahre ohne dass du ihn verlängert hast, so kannst du jederzeit binnen eines Monats kündigen.

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2 KOMMENTARE

  1. Nutzerbild Johann

    “Du wirst unterm Strich nach zwei Jahren immer mehr bezahlt haben, als wenn du dein neues Handy im freien Handel kaufst und es mit einer Discounter-SIM-Karte kombinierst.“

    Selten so einen Unsinn gelesen. Habe das Sony Xperia 1IV damals für 1151,76€ bekommen, inklusive Tarif. Günstigster Neupreis waren zu dem Zeitpunkt 1399€. Der Tarif hat mich also -247,24€ gekostet. Wenn es da von irgendeinem Discounter ein günstigeres Angebot gibt, nehme ich das aber natürlich dankend an.

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  2. Nutzerbild C. K

    Ich und meine Freundin machen keine Verträge mit 24 Monate Laufzeit sondern nutzen beide Prepaid sie nutzt o2 Prepaid S und ich den Magenta mobil Prepaid 5G Jahrestarif der Telekom das Reicht uns völlig aus.

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