Auch im Winter: Wärmepumpen schlagen Öl- und Gasheizungen

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Neuste Untersuchungen bestätigten, dass Wärmepumpen selbst in den kältesten Monaten des Jahres noch immer besser abschneiden als ihre fossile Konkurrenz. Diese Studien stärken die Argumente von Befürwortern der Wärmepumpen und entkräften Aussagen von Kritikern der neuen Heizsysteme.
Auch im Winter - Wärmepumpen schlagen Öl- und Gasheizungen
Auch im Winter - Wärmepumpen schlagen Öl- und GasheizungenBildquelle: Vaillant

Erst vor Kurzem verabschiedete der Bundestag nach monatelangem Streit die neue Fassung des Gebäudeenergiegesetzes. Trotzdem kursieren noch viele Fehlinformationen über diverse neue wie alte Heizsysteme unter den Menschen. Noch heute hält sich hartnäckig die Annahme, dass Wärmepumpen im Winter nicht die notwendige Leistung erbringen würden. Neue Untersuchungen beweisen hingegen, dass Wärmepumpen selbst bei extrem niedrigen Temperaturen von minus 30 Grad noch immer effizient arbeiten. Somit schlagen Wärmepumpen Öl- und Gasheizungen auch im Winter mit doppelt so viel Leistung.

7 Feldstudien beweisen: Wärmepumpen besser als Öl- und Gasheizungen

Zu jeder Jahreszeit fallen Wärmepumpen besser als Öl- und Gasheizungen aus. Zu diesem Schluss kamen Forscher der Universität Oxford und des Thinktanks Regulatory Assistance Project in einer in der Fachzeitschrift für Energieforschung „Joule“ veröffentlichten Studie. Für ihre Untersuchung werteten die Forscher sieben Feldstudien in Nordamerika, Asien und Europa aus. Die Daten offenbarten, dass Wärmepumpen für fast alle Haushalte in Europa geeignet sind. Selbst bei Temperaturen unter null Grad Celsius fallen sie noch immer zwei- bis dreimal effizienter als Öl- und Gasheizungen aus. „Es gab eine Kampagne, die falsche Informationen über Wärmepumpen verbreitete“, erklärte Jan Rosenow vom Regulatory Assistance Project als Mitautor des Berichts gegenüber dem „Guardian“. Solche falschen Informationen können schnell einen negativen Eindruck vermitteln, da die Menschen nicht viel über Wärmepumpen wissen. „Daher ist es sehr leicht, ihnen Angst zu machen“, ergänzt Rosenow.

Wenn diese falschen Informationen auf Zukunftsängste treffen, können sich fehlerhafte Annahmen besonders schnell verbreiten. Das Heizungsgesetz sorgte bereits lange vor seiner Verabschiedung für Unmut unter der Bevölkerung. Mit der Sorge, alte Heizungen zu hohen Kosten austauschen zu müssen, wirkten Wärmepumpen aller Arten schnell als „überteuerte Investition“. Doch auch der Irrglaube, dass Wärmepumpe extrem viel teurer seien, konnte in der Zwischenzeit entkräftet werden. Erst kürzlich wies eine Studie der Prognos AG im Auftrag des Umweltverbands WWF nach, dass sie auf lange Sicht günstiger als Gasheizungen ausfallen. Verantwortlich dafür ist die großzügige, staatliche Förderung, die selbst in der niedrigsten Stufe bereits zu einer finanziell langfristigen Entlastung für Wärmepumpenbesitzer führt. Ab 2024 plant die Bundesregierung eine Grundförderung von 30 Prozent für Wärmepumpen einzuführen. Wer sich für zusätzliche Boni wie den Einkommensbonus oder den Geschwindigkeitsbonus qualifiziert, kann bis zu 70 Prozent der Kosten fördern lassen. Die maximale Fördersumme ist dabei jedoch auf 21.000 Euro Zuschuss beschränkt.

Trotzdem eignen sich Wärmepumpe nicht für alle Gebäude

Damit sich Wärmepumpen jedoch ausreichend als Investitionskosten lohnen, sollten dennoch gewisse Richtwerte eingehalten werden. Der Energiebedarf des Gebäudes sollte nicht über 150 kWh pro m² liegen, damit sich umfangreiche Investitionen in eine Wärmepumpe lohnen. Gerade bei besonders alten und unsanierten Bestandsgebäuden, müssen sich Besitzer daher genau überlegen, ob sich eine Sanierung sowie die Wärmepumpe zusammen finanziell lohnen. Alternativ kann in diesen Gebäuden eine Kombination aus bestehenden alten Heizsystemen mit Klima-Split-Geräten sinnvoll sein. Die individuellen Kosten einer Sanierung plus eines Heizungsaustausches sollten dabei der Alternative gegenübergestellt werden. Wer so kräftig in das eigene Heim investieren kann, für den lohnt sich die Kostenersparnis langfristig – solange die Sanierungskosten nicht übermäßig hoch ausfallen.

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