Die Rundfunkgebühren, ehemals GEZ, für öffentlich-rechtliche Medienanstalten erhitzen jüngst immer wieder die Gemüter. Was für die einen Abzocke ist, ist für andere der Erhalt eines unabhängigen Journalismus. Nun gießt die ARD noch einmal Öl ins Feuer und bringt eine neue App auf den Markt, die Geld kostet.
ARD mit neuem Angebot: Deswegen kostet es
Bislang war die Mediathek der ARD immer kostenlos nutzbar. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. Doch was passiert mit den Inhalten, für die der Sender keine Rechte mehr für die kostenlos nutzbare Mediathek halten kann?
Die wandern jetzt zur kostenpflichtigen App ARD Plus. Das Angebot gibt es bereits seit längerer Zeit bei Anbietern wie Magenta TV, Prime Video Channels oder auch bei Apple TV. Nun will die ARD mit ihrem Streaming-Angebot mehr Eigenständigkeit verlangen und bietet ARD Plus ab sofort auch auf der eigenen Webseite an.
Gegenüber DWDL sagte Michael Loeb, Co-Geschäftsführer bei ARD Plus GmbH: „Steigende Abrufzahlen und eine wachsende Nutzerakzeptanz bestärken uns in unserem Vorhaben, die Reichweite von ARD Plus auszubauen und es auch als eigenständigen, bedienungsfreundlichen Streaming-Service anzubieten.“ Für das Streaming-Angebot verlangt die ARD 4,99 Euro im Monat – allerdings gewährt man eine Gratis-Testphase über 14 Tage. Nutzbar ist ARD Plus von Android– und iOS-Geräten aus.
ARD Plus: Das kannst du dort streamen
Die Frage lautet: Was ist der Mehrwert einer kostenpflichtigen App, wenn es die kostenlose Mediathek gibt? Wie eingangs erwähnt, wandern Inhalte, die in der Mediathek nicht mehr bleiben können, auf einen neuen Platz in der App. So findest du bei ARD Plus unter anderem mehr als 450 Folgen von „Tatort“ sowie darüber hinaus „Der Tatortreiniger“, „Mord mit Aussicht“ oder auch „Türkisch für Anfänger“.
Internet-Angebot sticht TV-Programm?
Im Hinblick auf die Diskussion rund um den Rundfunkbeitrag kommt hier der Aspekt zwischen linearem Fernsehen und Online-Angebot zum Tragen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) betonte erst kürzlich, dass es gerade bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nicht darum ginge, weitere Online-Angebote oder Spartensender zu schaffen, die letztlich miteinander konkurrieren. Denn letztlich laufen Sendungen wie der „Tatort“ im linearen Fernsehprogramm.