Viele haben sich daran gewöhnt: Wer nicht bei Amazon Prime ist, bestellt ab einem Warenwert von 39 Euro versandkostenfrei. Doch nun experimentiert Amazon mit einem höheren Schwellenwert. Ohne große Ankündigung wird offenbar getestet, wie Kunden auf eine Anhebung auf 59 Euro reagieren. Amazon erklärt das mit dem Anspruch, den Service laufend zu verbessern und Innovationen voranzutreiben. Für viele Betroffene dürfte das eher wie eine Verschlechterung wirken.
Amazon: Spontane Bestellungen für Gelegenheitskäufer werden teurer
Dass Versandkosten strategisch eingesetzt werden, ist nicht neu. Sie beeinflussen das Kaufverhalten, führen oft zu größeren Warenkäufen oder treiben Kunden in Abonnements wie Prime. Der aktuelle Test zeigt, dass Amazon weiter an der Balance zwischen Kundenbindung und Wirtschaftlichkeit arbeitet. Mit höheren Versandgrenzen könnte das Unternehmen zusätzliche Einnahmen generieren oder den Anreiz für eine Prime-Mitgliedschaft erhöhen.
Für Kundinnen und Kunden bedeutet das: Wer nicht spontan für 59 Euro bestellt, muss entweder länger sammeln, Versandkosten zahlen oder Alternativen in Betracht ziehen. Denn bei anderen Händlern wie Otto oder Zalando gibt es weiterhin niedrigere oder gar keine Mindestbestellwerte für eine kostenlose Lieferung. Auch der stationäre Handel wird wieder interessanter, wenn Onlinebestellungen teurer werden.
Noch ist offen, ob die getesteten Bedingungen dauerhaft übernommen werden. Amazon hat sich dazu nicht abschließend geäußert. Zuerst über den Test berichtet hatte Caschys Blog. Dort heißt es in einer Stellungnahme: „Wir sind stets bestrebt, Innovationen voranzutreiben, und testen in diesem Zusammenhang verschiedene Optionen rund um den Mindestbestellwert für eine kostenfreie Lieferung“. Inwiefern jedoch ein höherer Mindestbestellwert eine Innovation sein soll, das lässt man offen.
Doch der Test zeigt offenbar, wohin die Reise gehen könnte: Weniger Gratis-Lieferungen für Gelegenheitskunden, mehr Fokus auf Prime und Effizienz. Wer also weiterhin bei Amazon einkauft, sollte die Entwicklungen im Blick behalten und bewusst abwägen, welche Einkaufsstrategie langfristig Sinn ergibt. Und vor allem solltest du darauf achten, ob Amazon plötzlich Versandkosten verlangt, mit denen du nicht gerechnet hast.

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