Verarbeitung und Design
Samsung steckt sein Galaxy Xcover 3 in einen Kampfanzug aus Plastik. Das Design des 219-Euro-Smartphones ist nicht brandneu, gehört allerdings im Vergleich zu anderen Baustellen- oder Outdoor-Smartphones zum schönsten, was der Markt zu bieten hat. Auch das seifenartige Design des Vorgängers wurde radikal geändert und in eine ansprechende und moderne Formsprache überführt.
Die überstehenden Ränder, die mechanischen Tasten und der geriffelte Rahmen mögen nicht jedem zusagen und im Vergleich zu ausgemachten Schönheiten, wie dem Galaxy S6 edge oder dem iPhone 6 wirkt es wie das hässliche Entlein im Schwanenteich; jedoch braucht es diese Design-Abgründe, um seinen Zweck zu erfüllen.
Durch den dicken Plastikrahmen und die überstehenden Ränder sind das Display und die empfindlichen Bauteile im Inneren hervorragend geschützt. Die mechanischen Tasten – davon gibt es gleich sieben Stück – lassen sich perfekt erfühlen und besitzen sehr gute Druckpunkte und stabile mechanische Ausführungen. Die Chrom-Elemente an der Front lassen eine zarte Ahnung von Eleganz aufkommen, die allerdings beim Blick auf den Rückdeckel wieder dahin ist. Hier verbaut Samsung eine dünne Plastikschale, die zwar zu Beginn des Tests mit insgesamt 16 Haltepunkten perfekt schließt, jedoch schon vom Ansehen Kratzer bekommt. Im pfleglichen Testbetrieb übersteht der Rückdeckel keinen Tag ohne neue Macke. Dafür bietet das Plastikteil eine geriffelte und damit recht griffige Oberfläche, sowie einen farblich schönen Kontrast zum Rest des Xcover 3.
Samsung Galaxy Xcover3 im Hands-On
Die Verarbeitung des Galaxy Xcover 3 ist durchweg gut. Keine auffälligen Spaltmaße, kein Klappern oder Knarzen und keine Schludereien bei Klebungen oder Fräskanten lassen auf ein günstiges Smartphone schließen. Kritik gibt es hier jedoch aufgrund der fehlenden USB-Abdeckung: Mag sie bei Feuchtigkeit oder unter Wasser durch kurzschlussfeste Ausführung des Ports unnötig sein, sammeln sich in der Öffnung Staub und Dreck. Im Testbetrieb konnte dieser noch heraus geklopft oder geschüttelt werden, bei längerer Nutzung wird es allerdings wohl schwierig sein, die Kontakte sauber zu halten.
Auch beim IP-67-Test zeigt sich, dass die Verarbeitung zwar gut, jedoch das Material wohl weniger robust ist als gedacht. Nach mehrmaligem Öffnen und Schließen des Rückdeckels hält er an der linken unteren Ecke nicht mehr zu 100 Prozent dicht und übersteht das 30-minütige Bad im Wasser nicht ohne Flüssigkeitseinbruch. Schon beim Eintauchen sind erste Luftbläschen an der Klinkenbuchse zu sehen und nach dem Tauchgang funktionieren einige Tasten nicht mehr.
Luftblasen verraten es schon: Das Galaxy Xcover 3 hält dem Wasser nicht stand
Das führt nicht zum Totalausfall – das Xcover 3 ist nach einer kurzen Trocknungsphase wieder einsatzbereit – jedoch setzt eine solche Undichtigkeit der Elektronik zu und wird auf längere Zeit zu Korrosion und einer verminderten Akku-Leistung durch Entladung führen. Beim Testgerät zeigten sich erste Auswirkungen schon nach zwei Tagen: Das Display ist beschädigt und der Akku verbrauchte im Standby Unmengen an Strom.
Bei Spritzwasser, Schmutz oder Staub wirkt sich der Defekt nicht negativ aus, jedoch sind Tauchgänge tabu. Dass es sich dabei nicht um einen Konstruktions-, sondern eher um einen Materialfehler handelt, zeigt der Wasserrand, der sich um die Dichtung herum zeigt, wenn man den Rückdeckel mit den Fingern an der nicht ganz dichten Stelle andrückt und das Smartphone untertaucht. Dann nämlich funktioniert der Nässeschutz.
Beim Lieferumfang merkt man ebenfalls, dass Samsung beim Xcover 3 ein wenig auf das Budget achten muss: Kein Headset beizulegen ist kein Beinbruch – bei Microsoft verfährt man in der Einsteiger- und Mittelklasse seit Langem so – jedoch sind die kleinen Ohrstöpsel bei vielen Herstellern auch in der Preislage um 200 Euro Standard.
Über das Design kann man streiten, über die Verarbeitungsqualität und die Haptik allerdings schwerlich. Somit kann das Samsung Galaxy Xcover 3 fernab von äußerlicher Gefälligkeit überzeugen und büßt beim Rückdeckel, der nach einiger Zeit nicht mehr ganz schließt, der USB-Buchse und dem Lieferumfang Punkte ein. Die Undichtigkeit mag für viele Nutzer ein Ausschlusskriterium sein, jedoch ändert sie nichts daran, dass es in allen anderen Outdoor-Belangen überzeugt. Trotzdem ist der eingetretene Schaden einen Sonderabzug von 0,5 Punkten wert.
Wertung 3/5
Display
Die Koreaner statten ihr Handy fürs Grobe mit einem ebenso groben Display aus: Mit 4,5 Zoll Größe gehört es schon zu den kompakteren Kameraden am Markt, kann aber mit der Auflösung von 480 x 800 Pixel nicht mehr mit der HD-Konkurrenz mithalten. Für den Alltag genügt die Auflösung, jedoch ist bei einigen Anwendungen, wie dem Spiel Real Racing 3, die Pixelzahl doch etwas zu gering und es wirkt grobkörnig und überlastet.
Das TFT-Display besitzt wenige Einstellmöglichkeiten. Anpassungen der Farben und Kontraste fehlen gänzlich und die Helligkeit kann nur manuell und nicht automatisch geregelt werden. Ein kleines Trostpflaster gibt Samsung dem Xcover 3 jedoch mit: Die Helligkeit kann im Outdoor-Modus über das normale Maximum hinaus angehoben werden, was bei starker Sonneneinstrahlung von Vorteil ist, jedoch auch die Kontraste etwas herunterfahren lässt.
Die bauartbedingten Vor- und Nachteile eines TFT-Displays gegenüber solchen in AMOLED-Ausführung hat inside-digital.de hier aufgelistet:
Die Blickwinkelstabilität und die Farben des Panels sind ordentlich ausgefallen, allerdings spiegelt das Display bei schräger Draufsicht erheblich. Hier muss die schattenspendende Hand öfter ans Handy gehoben werden, als bei höherwertigen Geräten.
Das Display ist alltagstauglich, besitzt starke Farben und eine ordentliche Blickwinkelstabilität – das war es allerdings mit den positiven Eigenschaften: Fehlende Einstellungen und Standard-Automatismen, sowie die niedrige Auflösung vermiesen hier die Freude am Draußensein.
Wertung: 3/5
Ausstattung und Leistung
Samsung stellt sich als Wundertüte der Prozessor-Zulieferer heraus. Wurden in der Vergangenheit überwiegend Recheneinheiten von Qualcomm verbaut, setzen die Koreaner bei ihren aktuellen Flaggschiffen auf Eigenbau und beim Xcover 3 auf ein Herz aus dem Hause Marvell. Der Vierkerner wird von 1,5 GB Arbeitsspeicher unterstützt und kann bei Bedarf auf 8 GB Hauptspeicher zurückgreifen. Davon werden allerdings schon fast 3 GB für Android und die Nutzeroberfläche von Samsung aufgefressen. Dafür ist er über eine Micro-SD-Karte um bis zu 64 GB erweiterbar.
Bei der Ausstattung überschlägt sich das Galaxy Xcover 3 nicht gerade mit tollen Extras. Einige praktische Helfer sind jedoch integriert: LTE, USB-OTG und NFC decken schon einen breiten Bereich von Funktionen ab. Auf Feinheiten wie DNLA, Miracast, MHL oder induktives Laden muss jedoch verzichtet werden.
Verbindungsmöglichkeiten
Feature |
Ja | Nein | Funktion |
HSPA |
X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s | |
HSPA+ | X | Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s | |
LTE | X | Mobilfunkstandard, Down-max 150 Mbit/s | |
USB-OTG | X | Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen | |
DLNA | X | Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher | |
NFC | X | Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren | |
Miracast | X | Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät | |
MHL | X | Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port | |
Infrarot-Fernbedienung | X | Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung | |
Bluetooth-Version | X | 4.0 | |
WLAN-Standards | X | 802.11 b/g/n | |
Qi | X | Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones | |
Dual-SIM | X | Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel (Die Dual-SIM-Version des P8 wird es in Deutschland vorerst nicht geben.) |
In der Praxis stellt sich der Prozessor als Luftpumpe heraus. Nimmt er die alltäglichen Aufgaben noch stoisch zur Kenntnis und setzt sie in einer akzeptablen Zeit um, geht ihm bei aufwendigeren Anwendungen recht flott die Puste aus. Beim Spiel Real Racing 3 ruckelt sich das Xcover 3 durch die Rennen, so dass einem sehr schnell die Freude vergeht. Dazu kommt, dass die Grafik schlecht umgesetzt wird und die sonst tollen Hintergründe zu Pixelbrei mutieren. Mit einem Benchmark-Testergebnis von gut 22.000 Punkten spielt es auf Höhe anderer Einsteigersmartphones wie dem Honor 3C und dem Galaxy A3, was beim anspruchsvollen Betriebssystem Android wohl nicht ganz reicht, um Spitzenleistung zu generieren.
Die Telefonqualität und der Lautsprecher befinden sich auf einem guten, aber nicht hochklassigen Niveau. Beim Testtelefonat konnten sich die Gesprächspartner klar verstehen, jedoch wirkte die Stimme etwas dumpf und wenig natürlich. Der Lautsprecher hingegen klingt klar und Musikstücke werden laut wiedergegeben. Bässe sucht man allerdings vergeblich und auch Details werden meist verschluckt.
In dieser Disziplin fällt das Xcover 3 trotz LTE fast durch. Zwar lässt es sich im Alltag noch flüssig bedienen, ambitioniertere Anwendungen sind jedoch nicht seine Stärke. Dazu kommt eine magere Ausstattung und eine durchschnittliche Telefon- und Lautsprecher-Leistung.
Wertung: 3/5
Kamera
Samsung spendiert dem Galaxy Xcover 3 eine auf der Rückseite recht hübsch eingefasste und mit 5 Megapixel auflösende Hauptkamera, die von einem sehr großen LED-Blitz unterstützt wird. Das Objektiv besitzt eine maximale Blendenöffnung von 1:2,2. Beide Werte zeugen nicht von High-End, liefern jedoch eine erstaunlich gute Leistung ab – solange genügend Licht vorhanden ist und man Fan von Nahaufnahmen ist. Auf der Frontseite versteckt sich eine Selfie-Kamera mit 2 Megapixel Auflösung. Sie taugt nur für den Schnappschuss zwischendurch und ersetzt bei Videotelefonie und Co. nur leidlich eine Webcam.
Die Kamera-Software von Samsung hinterlässt einen zwiegespaltenen Eindruck. Zum einen hat sie mit hohem Dynamikumfang wenig Probleme und meistert damit auch schwierige Lichtverhältnisse. Dazu kommt, dass man mit einigen Einstellungen auch Einfluss auf die Bildgestaltung nehmen kann. So sind voreingestellte Weißabgleichswerte wie Tageslicht, Bewölkt oder Glühlampe zwar nur eine grobe Einstellmöglichkeit, decken jedoch damit die meisten praktischen Anwendungen ab. Dazu kann der ISO-Wert von Hand zwischen den Werten 100, 200 und 400 eingestellt und durch die Belichtungskorrektur von -2,0 bis +2,0 direkt Einfluss auf die Belichtung des Bildes genommen werden. Leider verzichtet Samsung auf einen echten manuellen Modus. So fehlt bei den Einstellungen die Belichtungszeit und die ISO-, sowie Weißabgleichs-Einstellungen sind nur grob regelbar. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Menüstruktur. Es bedarf fünf Klicks um ein Foto mit einem anderen ISO-Wert zu erstellen, als davor eingestellt. Das können Kamera-Apps beispielsweise von Microsoft oder HTC, trotz vollwertigem manuellen Modus, besser.
Die Videoleistung der Kamera kann nicht mit der Software mithalten. Die Videos werden unscharf und mit einem matschigen Ton wiedergegeben. Gerade wenn es um einen tiefen Schärfebereich geht, kann die Videofunktion nicht überzeugen. Bei nahen Objekten stemmt sie allerdings akzeptable Ergebnisse auf die Bewertungswaage. Dazu kommt, dass die Kamera flott auf unterschiedliche Lichtwerte reagiert und die Schärfe, falls vorhanden, schnell nachzieht.
Kamerabilder des Samsung Galaxy Xcover3
- Aussen gutes Licht
- Aussen gutes Licht 2
- Aussen gutes Licht 3
- Aussen schlechtes Licht
- Aussen schwieriges Licht
- Aussen schwieriges Licht 2
- Aussen schwieriges Licht 3
- Innen Nahaufnahme Schwieriges Licht
- Nahaufnahme gutes Licht
- Nahaufnahme schwieriges Licht
Die Kameraausstattung des Samsung Galaxy Xcover 3 kann nur bedingt überzeugen. Die Auflösung ist etwas zu gering und die Videoleistung wenig ambitioniert. Trotzdem genügt die Kamera für alltägliche Aufnahmen, ersetzt die Kompaktkamera allerdings nicht.
Wertung: 3/5
Software und Multimedia
Mit Android 4.4.4 Kitkat befindet sich auf dem Xcover 3 nicht die neuste Version des Betriebssystems von Google; jedoch verspricht Samsung, Android Lollipop alsbald nachzuliefern. Trotzdem muss der Kunde vorerst mit dem etwas älteren Betriebssystem KitKat vorlieb nehmen. Bei der Nutzeroberfläche geht Samsung einen weitaus weniger überladenen Weg, als noch in der Vergangenheit. Zwar sind noch immer einige Apps von Pizza.de, Zalando und Co. aufgespielt, sie lassen sich nun aber einfach deinstallieren und machen damit den Weg zu einem schlanken Software-Paket frei. Insgesamt wirkt das Xcover 3 softwareseitig sehr aufgeräumt und auch die Einstellungen sind recht übersichtlich.
Menü Samsung Galaxy Xcover3
Zwei kleine Highlights bieten hier die Funktionen Xcover Key und Knox 2.2. Mit der Software Knox 2.2 kann eine Trennung von privaten, sowie geschäftlichen Daten erfolgen. Dazu bietet Samsung eine Backup-Funktion, die es ermöglicht, auch sensible Daten sicher in einer Cloud unterzubringen.
Mit der Xcover-Key-Funktion lässt sich einer der manuellen Taster am Gehäuse mit zwei wählbaren Funktionen belegen. So kann ein Schnellzugriff auf die Kamera, den Taschenrechner oder auch die Telefonfunktion realisiert werden. Dabei kann eine Funktion mit einem kurzen Tastendruck und eine weitere mit einem langen Tastendruck geöffnet werden. Bei der Wahl der Funktion kann aus allen Apps und aus einigen Smartphone-eigenen Funktionen gewählt werden. Etwas ärgerlich ist dabei, dass der Taster nur dann aktiv ist, wenn der Sperrbildschirm schon überwunden ist. Somit kann keine Funktion ohne vorheriges Entriegeln des Smartphones aufgerufen werden.
Die Multimedia-Sektion wird von Samsung stiefmütterlich behandelt. Der Lautsprecher ist wenig audiophil und bietet nur Lautstärke, aber keinen tollen Klang. Einstellmöglichkeiten für den Sound oder gar einen Equalizer sucht man ebenso vergebens wie beigelegte Kopfhörer. Was allerdings vorhanden ist: ein UKW-Radio und eine Benachrichtigungs-LED. In der Wildnis oder in der Baugrube sind diese Funktionen durchaus praktischer als ein Equalizer.
Bei der Software und der Multimedialeistung bekleckert sich Samsung nicht gerade mit Ruhm. Positiv sind allerdings die Entwicklung hin zu einer schlanken Nutzeroberfläche und die frei belegbare Taste – ausbaufähig.
Wertung: 3/5
Akku
Der Akku eines Outdoor-Smartphones sollte vor allem eines: lange halten. Vielleicht könnte das der 2.200 mAh fassende Energiespeicher des Xcover 3, wenn man ihn denn in freier Wildbahn und mit dem Energiesparmodus benutzt, jedoch setzen ihm aufwendige Funktionen gehörig zu und auch im Zivilisations-Standby mit WLAN und Mobilfunknetz kann er nicht ganz überzeugen. Durch den Tag kommt man trotzdem und es bleiben nach 24 Stunden Test noch 31 Prozent der wertvollen Energie im Tank.
Nach 8 Stunden Intensivtest kann sich das Energiedepot noch 40 Prozent an Ladung erhalten. Kein guter Wert, jedoch zwingen aufwendige Anwendungen wie Real Racing 3 den Prozessor zur Maximalleistung, was bei 30 Minuten Spielzeit allein schon zu einem Abfall von 11 Prozent führt. Auch das jeweils 30-minütige Streamen von HD-Videos (8 Prozent) und Radio (4 Prozent) sorgen für einiges an Verbrauch.
Für Nutzer, die sich lieber einen zusätzlichen Akku ins Smartphone stecken, als einen externen Energiespeicher mitzunehmen bietet das Xcover 3 einen Wechselakku. Allerdings sollte beim Kauf solcher Wechselakkus darauf geachtet werden, dass es sich um Orginalteile handelt und nicht um vielfach angebotene Fälschungen.
Der kleine Akku tut sich sichtbar schwer mit den Ansprüchen des standardisierten Tests von inside-digital.de. Trotz des kleinen Displays und der vergleichsweise geringen Auflösung kommt er nicht über ein durchschnittliches Ergebnis hinaus.
Wertung: 3,5/5
Fazit
Komme, was wolle? – nicht mit dem Galaxy Xcover 3. Samsung hat ein Smartphone konstruiert, das zweifellos seine Stärken besitzt, aber wenn es bei der Zombie-Apokalypse hart auf hart kommt wohl eher nicht der beste Beistand ist. Was die Kamera aus der 5-Megapixel-Auflösung herausholt ist zwar aller Ehren wert und auch Stöße und Schmutz machen dem Boliden wenig aus. Das große „Aber“ steht allerdings schon Gewehr bei Fuß und vermasselt Samsung ein für den Outdoor-Bereich toll designtes Smartphone.
Unter anderem ist der Prozessor bei ambitionierten Anwendungen überfordert; dasselbe Schicksal ereilt dem Display und auch der Akku verträgt keinen fordernden Umgang. Da auch die Outdoor-Fähigkeiten durch Wassereintritt eingeschränkt sind, bleibt das Alleinstellungsmerkmal ebenfalls auf der Strecke und disqualifiziert es als treuen Begleiter in allen Lebenslagen. Dafür hat sich das Xcover 3 einen Sonderabzug von 0,5 Punkten verdient.
Pro
- tolle Haptik
- für ein Outdoor-Smartphone schickes Design
- Dreck- und Sturz-resistent
Contra
- Wassereinbruch beim Untertauchen
- Leistungsarm
- schlapper Akku
Preis-Leistung
Das Hauptverkaufsargument des Samsung Galaxy Xcover 3 sind wohl die IP-Zertifizierung und der relativ günstige Preis von 219 Euro. Zwei Dinge verhindern jedoch eine Empfehlung: Die IP-Zertifizierung konnte beim Testgerät nicht halten, was sie verspricht und die Preislage ist außerhalb dieses Alleinstellungsmerkmals zu hoch, um mit der gleichwertigen, aber weit günstigeren Konkurrenz Schritt zu halten.
Wenn Samsung beim Rückdeckel nachbessert und das Galaxy Xcover 3 wirklich wasserdicht macht, könnte es allerdings Abnehmer finden. Gerade im Bereich der Baustellen-Smartphones herrscht chronischer Leistungsmangel zu meist gesalzenen Preisen. Hier könnte Samsung mit dem zwar auch schwachbrüstigen aber dafür günstigen Xcover 3 in die Bresche springen – wenn die Koreaner die Probleme des Rückdeckels in den Griff bekommen.
Alternativen
Auf dem Outdoor-Smartphone-Markt wird meist Caterpillar mit seinem Modell Cat B15 angeführt. Doch hier, wie auch beim Simvalley MOBILE SPT-900, sind die Leistungsdaten bescheiden. Dafür bekommt man die beiden mittlerweile auch für unter 300 Euro. Im inside-digital.de-Vergleich gibt es alle Daten des Cat B15, des Simvalley MOBILE SPT-900 und des Samsung Galaxy Xcover 3 auf einen Blick.
Wenn es allerdings etwas mehr Leistung und Ausstattung sein soll, wird man wohl die Kampfanzüge abstreifen und auf eines der wasserdichten Smartphones ohne Schutzpanzer bauen müssen. So bieten beispielsweise die Smartphones der Z-Reihe von Sony ein wasserdichtes Gehäuse und auch die Active-Reihe von Samsung kann sich diesen Schuh anziehen. Die meisten Modelle sind jedoch etwas teurer als das Galaxy Xcover 3 – bieten dafür aber auch einiges mehr.