Geheimtipp im Kettenhemd

17 Minuten

Lenovo P2 im Test
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Das Lenovo P2 bildet die Speerspitze der von Lenovo neu eingeführten Mittel- und Einsteigerklasse um das Lenovo K6, das C2, das B und eben das P2. Auf der IFA erhielt die inside-digital.de-Redaktion bereits einen ersten, vielversprechenden Eindruck. Im ausführlichen Test muss das Smartphone diesen nun bestätigen.

Verarbeitung und Design

In diesem Teil des Tests geht es ausschließlich um optische und haptische Merkmale des Lenovo P2. Gegebenenfalls können Rückschlüsse auf die Funktionalität einzelner Bestandteile gezogen werden.

Unboxing – Lieferumfang des Lenovo P2

Das Lenovo P2 kommt in einer langen, dem 5,5-Zoll großen Gerät entsprechenden, Schachtel daher. Darin liegt das Smartphone obenauf, Handbuch-Verpackung und SIM-Kartenöffner liegen lose mit dabei. Unter dem Handybett kommt der restliche Lieferumfang eingepasst zum Vorschein, dieser besteht bei dem zur Verfügung gestellten Testgerät aus folgendem Zubehör:

  • Steckdosen-Adapter
  • Lade- und Datenkabel (Micro-USB)
  • Micro-USB-auf-USB-Adapter

Gerade der Micro-USB-auf-USB-Adapter ist eine nützliche Beigabe, ermöglicht er es doch, normale USB-Sticks als OTG-Speicher (On The Go) zu verwenden.

Im Test von inside-digital.de wurde die graue Variante (Graphite Gray) des Smartphones den Prüfungen unterzogen. Darüber hinaus ist das Gerät jedoch auch in Gold (Champagnergold) erhältlich.

Das Lenovo P2 im Hands-On

Einmal in die Hand genommen, macht das Lenovo P2 einen hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse ist aus einem Guss und besteht aus Metall, aus dieser Perspektive ist es alles andere als ein Billo-Smartphone. Es erscheint allerdings recht groß, beinahe wie ein Phablet. Mit 5,5 Zoll Displaygröße kommt es an diese Klassifizierung zwar auch heran, gerade in der Länge des Smartphones sorgen allerdings die Balken ober- und unterhalb des Touchscreens für zusätzliche Zentimeter. Zumindest unten sind sie ob der Konzeption des Geräts allerdings auch notwendig, befindet sich hier doch die klassische Lösung aus Home-Button und Fingerabdrucksensor, Lenovo bleibt hier also beim klassischen Aufbau, während immer mehr Hersteller dazu übergehen, den Fingerabdrucksensor auf die Rückseite zu verfrachten.

Lenovo P2 im Test: Hands-On-Bilder

Insgesamt ist die Verarbeitung aller Komponenten richtig gut, es gibt keine Mängel oder Ungenauigkeiten und dort, wo Kanten fühl- oder sichtbar sind, haben diese ihre Daseinsberechtigung oder spielen gar eine Rolle beim gesamten Design-Konzept. Dies ist zum Beispiel bei der Kamera zu beobachten, deren Modul spürbar in den Gehäuserahmen auf der Rückseite eingelassen ist.

Im Gegensatz zur Moto-Serie von Lenovo stellt sich der Hersteller beim P2 als Marke mit in den Vordergrund; unten auf der Rückseite prangt der Schriftzug des Herstellers, außerdem befindet sich darüber der durch das Logo gekennzeichnete NFC-Kontaktpunkt.

An den Seitenrändern des P2 befinden sich allerhand Tasten und Öffnungen. Der obere Seitenrand wird von den Antennenlinien und dem Klinkenstecker, den Lenovo hier im Gegensatz zum Moto Z noch verbaut, in Beschlag genommen. Unten gibt es zentral den Micro-USB-Port, dieser wird von den beiden Lautsprecher-Öffnungen flankiert.

Auf der rechten „langen“ Seite finden Lautstärkewippe und Power-Button Platz, beide sind in der oberen Hälfte angebracht und bieten einen angenehmen Tastenhub. Links wird es spannend: Ein minimal hervorstehender Schalter unter dem Hybrid-SIM-Fach fungiert als Ein-Aus-Schalter für den Stromsparmodus. Bislang kennt man ähnliche Vorrichtungen nur von OnePlus, wo hiermit Alarme aktiviert und deaktiviert werden können. Ein Schnellstart-Knopf für die Kamera findet sich nicht, allerdings kann die Lautstärkewippe mit dieser Funktion belegt werden.

Das Lenovo P2 besticht durch ein elegantes Metalldesign und ein rundes Gefühl in der Hand. Die Haptik ist gut – sofern man über große Hände verfügt – und die Verarbeitung Top. Der vielversprechende Eindruck bestätigt sich abermals.

Einzelwertung Verarbeitung und Design: 4,5 von 5

Display

Das 5,5 Zoll große Display des Lenovo P2 basiert auf AMOLED-Technik und löst in Full HD auf, was 1.920 x 1.080 Pixeln entspricht. Das Spezielle an AMOLED ist, dass die Bildfläche hier keiner Hintergrundbeleuchtung bedarf, die Leuchtkraft kommt also vom Panel selber. Im P2 zeigt sich der Bildschirm gestochen scharf, die Pixeldichte von 401 ppi liegt weit über dem Wert, bei dem einzelne Pixel zu sehen sind. Luft nach oben ist hinsichtlich der Möglichkeiten, die in der Smartphone-Welt bereits Verwendung gefunden haben. Dass die Wahl beim P2 auf Full HD statt QHD gefallen ist, unterstreicht einerseits die Mittelklasse des Geräts und kommt andererseits der Akkulaufzeit zugute, allerdings zu Ungunsten von VR-Anwendungen.

Lenovo P2 im Test: Blickwinkelstabilität des Displays
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Das AMOLED-Display bietet eine hohe Blickwinkelstabilität

Gepaart mit seiner hohen Blickwinkelstabilität liefert der Touchscreen des Smartphones im Gesamtpaket ein starkes Bild ab. Im Test wurde die automatische Helligkeitsregelung aktiviert, die in den meisten Fällen auf der Höhe war, sich hier und da aber als ein wenig zu dunkel entpuppte, manuelles Nachjustieren ist die Folge.

Auch die Referenzmessung mit dem RGB-Farbraum zeigt: Das Display liegt bei der Farbgebung oft ideal oder nur minimal versetzt, insgesamt ein sehr gutes Ergebnis:

RGB-Farbraum Lenovo P2
Bildquelle: Michael Stupp / inside-digital.de

Das Display des Lenovo P2 steht denen der Oberklasse in wenig nach: Full HD statt QHD – na gut, aber da sucht man bereits in der Creme de la Creme nach dem Haar in der Suppe. Technologisch und funktionell fehlt es der Anzeige an nichts, Extravaganz sucht man allerdings vergebens.

Einzelwertung Display: 4 von 5

Ausstattung und Leistung

Nachdem die äußeren Merkmale durchaus Oberklasse-Niveau haben, geht es nun ans Eingemachte: Die inneren Werte des Lenovo P2 offenbaren die Mittelklasse – zumindest beim Blick auf das Datenblatt:

Das Rechenzentrum des Geräts bildet nämlich ein Qualcomm Snapdragon 625 mit einer maximalen Taktrate von 2 GHz bei acht Kernen. Der verfügbare Arbeitsspeicher von 4 GB ragt hingegen wieder in die Oberklasse herein, die reine Zahl bewegt sich in Sphären eines Samsung Galaxy S7. Zusätzlich stehen 32 GB an internem Speicherplatz zur Verfügung, die außerdem per Micro-SD-Karte weiter aufgewertet werden können. 

Im Benchmarktest erreichte das Lenovo P2 einen Wert oberhalb der 60.000 Punkte, was in etwa mit der Android-Oberklasse von 2015 zu vergleichen ist – mit dem Lenovo P2 lässt sich also durchaus arbeiten. Die Bedienung geht schnell vonstatten, das Menü wirkt flüssig und auch mit anspruchsvollen 3D-Anwendungen, im Test wurde das Spiel Asphalt 8: Airborne zu Rate gezogen, hat das Smartphone keine Probleme. In den bei Benchmarks abgespielten Sequenzen gelangt die Adreno-Grafikeinheit des Chipsatzes allerdings merklich an ihre Grenzen.

Telefonieren und verbinden – Kommunikation mit dem Lenovo P2

Bei einem Test-Telefonat wurde die Kernaufgabe des Handys auf die Probe gestellt, hier konnte das Gerät teilweise punkten; die Gesprächsqualität war auf ansprechendem Niveau, lediglich beim Einsatz des Freisprechmodus benötigte der Filter einige Zeit um Hall und Echo zu unterdrücken. Danach ist allerdings auch hier ein guter Klang zu vernehmen, der durch gute, an der Unterseite des Smartphones angebrachte, Stereo-Lautsprecher ausgeworfen wird.

Die Verbindungstabelle zeigt, dass man mit dem Lenovo P2 über einige Möglichkeiten verfügt, das Smartphone ins Zentrum von Kommunikation oder Übertragung zu stellen. Der Prozessor bietet laut Lenovo die LTE-Stufe Cat.6, Qualcomm weist für den Snapdragon 625 auch Cat.7 aus, beide Standards erlauben eine Downloadrate von bis zu 300 Mbit/s, was schnell genug ist um unterwegs rasant zu surfen, dennoch bildet es nicht das Ende der Fahnenstange.

Verbindungsmöglichkeiten des Lenovo P2

Feature Vorhanden Funktion

HSPA

▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 21 Mbit/s
HSPA+ ▲  Erweiterung des Mobilfunkstandards UMTS, Down-max. 42 Mbit/s
LTE ▲  Mobilfunkstandard, Down-max 300 Mbit/s (LTE Cat.6)
USB-OTG ▲  Ermöglicht den Anschluss externer Geräte wie USB-Sticks, Festplatten oder Tastaturen
DLNA ▼  Standard zu kabellosen Übertragung von Medieninhalten, zum Beispiel auf einen Fernseher
NFC ▲  Ermöglicht eine Bluetooth-Verbindung zu einem anderen Gerät durch kurzes Berühren
Kabellose Display-Übertragung ▲  Ermöglicht das kabellose Teilen der Anzeige mit einem anderem Gerät (z.B. Miracast/AirPlay/Google Cast)
MHL ▼  Erlaubt die kabelgebundene Verbindung über die Micro-USB-Schnittstelle zu einem HDMI-Port
Infrarot-Fernbedienung ▼  Ermöglicht den Einsatz als Universal-Fernbedienung
Bluetooth-Version ▲  4.1
WLAN-Standards ▲  802.11 b/g/n 2,4 GHz, 5 GHz
Qi ▼  Ermöglicht das kabellose Laden des Smartphones
Dual-SIM ▲  Ermöglicht den Betrieb von zwei SIM-Karten parallel (Achtung: Hybrid-SIM)

Zwei SIM-Karten finden in dem Gerät Platz – allerdings mit der Einschränkung, dass die zweite SIM, eine Micro-SIM-Karte, nur dann in in die Schublade passt, wenn der Speicher nicht erweitert werden soll, es handelt sich also um einen Hybrid-SIM-Slot. Für die allermeisten sollten die 32 GB, von denen beim Start des Smartphones fast 24 GB zur Verfügung stehen, allerdings ausreichend sein um Bilder, Musik und Daten zwischenzulagern.

Ein kleiner Wermutstropfen ist die fehlende, mittlerweile auch in der Mittelklasse angekommene Schutzart. Beim Lenovo P2 gibt es keine IP-Zertifizierung, weshalb in rauen Gegenden nicht komplett rücksichtslos mit dem Gerät umgegangen werden sollte.

Der Prozessor ist obere Mittelklasse, den Rest findet man so auch in Top-Smartphones. Die Hybrid-SIM-Lösung ist nicht ideal aber in jedem Fall besser als keine der beiden Erweiterungsmöglichkeiten. Alles in allem bietet das Lenovo P2 eine nach oben hin abweichende Mittelklasse-Ausrüstung.

Einzelwertung Ausstattung und Leistung: 4 von 5

Kamera

Lenovo vertraut im P2 auf einen der Standardsensoren in Smartphones, der Sony IMX 258 bietet 13 Megapixel für Fotos und bis zu 4K-Auflösung für Videos. Auf der Front steht ein 5-Megapixel-Sensor zur Verfügung.

Die Hauptkamera macht entsprechend durchschnittliche bis bessere Fotos: Gerade in der kalten Jahreszeit sollte man allerdings eine ruhige, nicht zitternde Hand mitbringen, einen optischen Bildstabilisator (OIS) bringt das Kameramodul nämlich nicht mit sich.

Die Stärken und Schwächen der Kamera werden in der Fotogalerie verdeutlicht:

Testbilder der Kamera Lenovo P2

Die Software der Kamera verfügt über einige Einstellungsmöglichkeiten, die allerdings nur als teilmanuell bewertet werden können. Auch hier müssen sich Profis nach anderer Software umsehen. In Sachen Video reichen die Einstellungsmöglichkeiten gar nur soweit, dass man die Qualität und Größe auswählen kann – immerhin reichen diese jedoch bis zu 4K-Auflösung. Interessant ist, dass sich auch beim Aufnehmen in 4K kein freier Fall der Akkuladung zeigt, auch der Temperaturanstieg der für Hard- und Software anspruchsvollen Arbeit, ist nicht als extrem einzustufen. Unterstützt wird das Paket von einem zweifarbigen LED-Blitz, der verschiedene Beleuchtungsformen annehmen kann. 

Für Selfies steht ein einfacher 5-Megapixel-Sensor zur Verfügung, dessen hintergründige Software es vermag, einen Weichmacher für bessere Bilder klug einzusetzen. Ein dedizierter Front-LED-Blitz fehlt, allerdings liegt es nicht nur daran, dass es mit dem Kellerparty-Selfie in Druckqualität wohl nichts wird.

In der folgenden Galerie wird die Kamera-Software des Lenovo P2 vorgestellt:

Die Kamera-App des Lenovo P2

Gewöhnlich, beliebig, passabel: Diese Attribute beschreiben die Kamera im Lenovo P2 wohl am besten. Mal ist der Filter genau richtig, im selben Bild rauscht es dafür dort, wo der Fokus eigentlich einsetzen soll. Anspruchsvolle Fotografen sollten sich besser woanders umschauen. Vorzeigbar sind die Bilder mit dem Lenovo P2 jedoch allemal. Zudem zeigt sich die Kamera selbst beim 4K-Filmen äußerst energieeffizient.

Einzelwertung Kamera: 3,5 von 5

Software und Multimedia

In der Moto-Serie vertraut Lenovo ganz auf pures Android, beim P2 hingegen ist die Oberfläche sehr nah, aber optisch etwas abgeändert von dem Google-System. In diesem Falle liegt Android 6.0 zu Grunde, was in gewisser Weise schade ist, hätte man sich mit der Konzentration auf Android 7.0 bei Marktstart Ende 2016 eine Pole Position in der Mittelklasse sichern können – zudem hätte das Multi-Window-Feature aus Android Nougat dem großen Display gut zu Gesicht gestanden. Stattdessen hängt das Lenovo P2, wenn man genau ist, mittlerweile zwei Versionen hinter der aktuellsten Version (Android 7.1.1) zurück.

Die Oberfläche ist flach strukturiert, bietet im Hintergrund jedoch vielfältige Optionsmöglichkeiten, dank denen sich der Nutzer komplett austoben kann, was die Aufmachung der Nutzeroberfläche anbelangt. Der Fingerabdrucksensor kann neben der Entsperrfunktion auch mit weiteren Funktionen über das Bezahlen hinaus belegt werden, außerdem lassen sich mehrere Abdrücke speichern. Der Funktionsschalter an der Seite des P2, mit dem sich der Energiesparmodus aktivieren lässt, verfügt jedoch nicht über weitere Funktionen, weshalb Lenovo hier etwas Funktionalität liegen lässt.

Bei den meisten Apps vertraut Lenovo – die Moto-Verwandtschaft ist nicht von der Hand zu weisen – auf Google-Software. Musik-Player, Mail-Programm und Foto-Anzeigeprogramm kommen aus der puren Android-Welt. Ergänzend dazu bietet Lenovo eigene Programme wie den Lenovo Companion und ganz wenig Bloatware, zum Beispiel die Anti-Viren-App von McAfee. Eine weitere Lenovo-Anwendung ist das Theme Center, in dem sich zahlreiche alternative Oberflächen-Designs verstecken, dadurch hebt sich die Benutzeroberfläche klar vom üblichen Android-Aussehen ab, da sich nicht nur der Hintergrund sondern auch die Standarrd-Widgets und einige App-Darstellungen verändern.

Menü und Oberfläche des Lenovo P2

Im Bereich Multimedia muss man, will man keine Alternative installieren, auf Google Music zurückgreifen. Der Player will beim ersten Öffnen zwar einiges verkaufen; hat man sich durch den Basar einmal durchgeschlagen, offenbart sich jedoch ein kompetenter Musikspieler ohne viel Schnickschnack, wobei sich Freizeit-DJs womöglich am fehlenden Equalizer stören könnten.

Positiv zu erwähnen ist, dass Lenovo beim P2 weiterhin ein UKW-Radio einsetzt, das sogar über eine Aufnahme-Funktion zum Mitschneiden von Radioprogrammen verfügt. Allerdings ist hier ein Headset als Antenne von Nöten – dies legt Lenovo beim P2 allerdings nicht bei, weshalb hier zusätzlicher Bedarf besteht.

Bei der Software hinkt Lenovo etwas hinterher, sodass die Möglichkeiten nicht voll ausgeschöpft werden können. Dennoch ist das Bedienerlebnis ansprechend und mindestens solide. Ein UKW-Radio packt längst nicht mehr jeder Hersteller in seine Smartphones, zur Bedienung dessen fehlt es allerdings ein Headset im Lieferumfang.

Einzelwertung Software und Multimedia: 3,5 von 5

Akku

Ein weiteres Highlight des Lenovo P2 ist fest verbaut und steckt im Innern des Smartphones: Der auf 5.100 mAh aufgepumpte Akku hält, was das Datenblatt verspricht. Nach einem achtstündigen Arbeitstag mit intensiver Nutzung verblieben noch 78 Prozent der Ladung. Nach weiteren 16 Stunden im Standby-Modus, wobei sämtliche Push-Dienste, sowie WLAN, Bluetooth und GPS aktiviert blieben, wies die Statusanzeige des Energiespeichers noch 69 Prozent auf. Beide Werte sind absolut Top und verdienen die Top-Bewertung, auch wenn die inside-digital.de-Redaktion schon geringere Verluste im Standby-Modus beobachten konnte.

Zu dem schier unendlichen Akku gesellt sich im Lenovo P2 ein exzellentes Energie-Management, selbst die oft energiehungrige Kamera zeigt sich beim P2 nicht allzu gefräßig. Der Test-Redakteur musste sich gehörig anstrengen, um das Smartphone auf die für den Auflade-Test nötigen 30 Prozent Ladung zu reduzieren.

Energie-Management des Lenovo P2

Testsiegel Akku Lenovo P2

Stichwort Aufladen: Die Schnellade-Technik Quick Charge ist beim Lenovo P2 Standard und kommt mit dem mitgelieferten Netzteil auf Touren; man könnte spekulieren, ob mit USB-C noch ein bisschen mehr Lade-Leistung herausgekitzelt werden könnte, allerdings ist das Ergebnis mit Micro-USB auch zufriedenstellend: In rund einer Stunde erreichte der Akku am Netz die 80-Prozentmarke, ausgehend von 30 Prozent. Wem dies nicht reicht, dem legt Lenovo seinen „ultimativen Energiesparmodus“ ans Herz, der neben dem Umweg durch den Energie-Manager auch über den Hardware-Schalter an der Seite des Smartphones angesteuert werden kann.

Der Akku des Lenovo P2 ist großartig. Seine Kapazität ist riesig und die Software sorgt für ansprechende Energieeffizienz, in dem Sinne: rundum gelungen. Zwar ist der Energiespeicher nicht austauschbar und legt im Standby-Rennen keinen Bestzeit hin; dies wird allerdings durch das Gesamtergebnis zur absoluten Nebensache und irrelevant ob der Grundkapazität.

Einzelwertung Akku: 5 von 5

Fazit

Das Jahr 2017 scheint ganz im Zeichen einer starken Mittelklasse zu stehen, neben Samsungs Galaxy A inklusive Oberklasse-Features haben sich verschiedene Hersteller in der Unter-400-Euro-Klasse mit Smartphones in Position gebracht. Lenovo hat mit dem P2 bereits Ende 2016 seine Hausaufgaben diesbezüglich gemacht und bietet einen ernstzunehmenden Konkurrenten in diesem Segment.

Das Lenovo P2 überzeugt in vielerlei Hinsicht: Vom edlen Metallgehäuse über das scharfe AMOLED-Display bis zum überragenden Akku bietet das Gerät alles, was das Herz begehrt; so ist es fast normal, dass dem Smartphone in Sachen Kamera ein bisschen die Puste ausgeht. Andernfalls – auch mit einem noch leistungsstärkeren Prozessor – wäre das Lenovo P2 nie und nimmer für 350 Euro zu haben.

Im Schatten der starken und beliebten Moto-Serie hat sich das P2 zum Geheimtipp, das als Kettenhemd zu sehende Metallgehäuse sorgt im Sinne einer stablien Rüstung für Pluspunkte. Etwas angerostet wird der Gesamteindruck allerdings durch die Android-Version und Micro-USB statt USB-C.

Lenovo P2 im Test

Gesamtwertung: 4 von 5

Pros des Lenovo P2

  • Edles Metallgehäuse
  • Riesiger, effiziente Akku
  • Hübsche Oberfläche

Contras des Lenovo P2

  • Durchschnittliche Kamera trotz 4K-Video
  • Altbackenes Betriebssystem und Micro-USB
  • Keine IP-Zertifizierung

Preis-Leistung

Im Grunde fristet das Lenovo P2 ein Dasein im Niemandsland. Diejenigen, die sagen, dass für sie das Beste vom Besten gerade gut genug ist, greifen locker ein Regal höher und orientieren sich an den Flaggschiffen. Sparfüchse wollen häufig 200 oder allerhöchstens 300 Euro für ein neues Gerät ausgeben. Trotzdem hat das P2 in der ambitionierten Mittelklasse seine Daseinsberechtigung.

Für den UVP von 350 Euro (aktueller Markpreis unter 325 Euro) bekommt man ein Smartphone mit ambitionierter Technik, die gut aufeinander abgestimmt ist. Es gibt nur wenige Konkurrenten, die bei dieser Kombination mithalten können.

Alternativen

Wie schon angeklungen, marschiert das Lenovo P2 direkt in die Mittelklasse: Wie in fast jedem Segment bietet hier Samsung den Bestseller und womöglich auch den kommenden Verkaufsschlager. Daher liegt der Annahme nahe, statt dem Lenovo P2 zu einem Samsung Galaxy A5 zu greifen.

Stichwort Samsung: Auch das Flaggschiff der Südkoreaner von 2015, das Samsung Galaxy S6 kann sich mit dem Lenovo P2 auf eine Stufe stellen, wie es auch der Benchmarktest zeigt. Wer zudem einen Prise Extravaganz liebt und einen 5,5 Zoll großen Bildschirm wertschätzt, dem sei das, ebenfalls aus 2015 bekannte LG G4 – unter anderem mit Lederrückseite erhältlich – ans Herz gelegt.

Um am Zahn der Zeit zu bleiben, können auch Geräte aus dem gerade abgelaufenen Jahr mit dem Lenovo P2 konkurrieren. Zu erwähnen sind hier beispielsweise die Huawei-Smartphones Nova und Nova Plus oder auch der Kandidat aus dem eigenen Lager, das Lenovo Moto G4 Plus.

Weitere Alternativen hat die Redaktion von inside-digital.de nach Preis-Grenzen sortiert in gesonderten Artikeln aufgelistet:

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