Digital Art leicht gemacht – Das erste 16K-Grafiktablett im Test: XPPen Artist Pro 14 (Gen 2)

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Nicht erst seit dem Hype um NFTs ist die Kunst im digitalen Raum angekommen. Immer mehr Künstlerinnen und Künstler lassen ihrer Kreativität auch auf dem Bildschirm freien Lauf. Nach der Fotografie sind es nun auch immer mehr Zeichentalente, die es an die digitale Leinwand zieht.
Künstler zeichnet auf Grafik-Bildschirm
Auf dem XPPen Artist Pro Gen 2 lässt sich prima zeichnenBildquelle: inside digital

Das Grafiktablett XPPen Artist Pro 14 Gen 2 ist ein ganz Besonderes, denn eigentlich handelt es sich hier um ein „Drawing Display“, das flach aufliegt und mit dem Stift bedient werden kann. Der Vorteil gegenüber einem klassischen Grafiktablett ist hierbei, dass man sofort an Ort und Stelle sieht, was man zeichnet. Wer das Arbeiten mit Papier und Stift gewohnt ist, muss sich also nicht umstellen. Und das digitale Arbeiten bietet viele Vorteile gegenüber der nachträglichen Digitalisierung eines Originals auf Papier.

Das rund 400 Euro teure Gerät fungiert dabei, je nach Vorliebe, entweder als erweiterter Bildschirm oder spiegelt den Hauptbildschirm und lässt so das Arbeiten mit dem Stift zu. Dieser kommt in einem hochwertig anmutenden Etui mit einem Vorrat an Spitzen zum Auswechseln. Dank der 16.000 Druckstufen, die der Stift erkennt, soll hier sehr natürliches und nuanciertes Arbeiten möglich sein. Beim Artist Pro 14 (Gen 2) setzt XPPen außerdem auf den neuen X3 Pro Smartchip, der die Leistung des Stiftes deutlich verbessern soll.

Das Display an sich verfügt über eine matte Oberfläche und löst mit 1920 × 1200 Pixeln auf. Die Farben, auch das betont der Hersteller, sollen auf der Zeichenoberfläche besonders naturgetreu wiedergegeben werden. Den sRGB-Farbraum deckt der Bildschirm zu 99 Prozent ab. Wer lieber gar keine Farben sehen möchte und wie mit einem traditionellen Grafiktablett arbeitet, kann mit einem Knopfdruck die Anzeige abschalten und nur die Bearbeitungsfunktion nutzen. Damit der Komfort beim Arbeiten nicht zu kurz kommt, verfügt das Artist Pro 14 Gen 2 über einen integrierten Klappständer sowie eine Handgelenkauflage.

Zum Lieferumfang des Pakets gehört ebenfalls eine Mini-Tastatur mit einem Drehrad, von XPPen „X-Remote Control“ genannt. Die Fernbedienung ist praktisch, bietet sie doch die Möglichkeit zu zoomen oder die Leinwand zu drehen und weitere Shortcuts auf die insgesamt zehn Tasten zu legen.

Spezifikationen des Artist Pro 14 (Gen 2) im Überblick:

  • X3 Pro Stift mit 16.000 Druckstufen
  • X Nature Display mit einer Auflösung von 1.920 × 1.200
  • 14 Zoll-Bildschirmdiagonale im 16:10-Verhältnis
  • Farbraum-Abdeckung: 99% sRGB
  • Wechsel der Farbräume zwischen sRGB, Adobe RGB und DCI-P3 möglich
  • Ausklappbare Standfüße
  • Alle weiteren Informationen direkt bei XPPen
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Einrichtung: Einfach, aber …

Die Einrichtung des Zeichendisplays ist denkbar einfach und gelang in unserem Test per Plug-and-play. Trotzdem kann man nach dem Einstecken nicht direkt drauflosmalen, denn der Stift war zunächst sehr unempfindlich eingestellt, sodass sich die Nutzung recht mühsam gestaltete. Die Installation der Treiber-Software von der Hersteller-Website schaffte hier Abhilfe und wir konnten die Sensitivität des Stifts einstellen.

Auch die Magie der Mini-Tastatur kann erst wirken, wenn der Treiber sein Werk tut. Die Erstinstallation dieses Eingabegeräts auf dem Mac war über Bluetooth ein wenig unintuitiv. Die Hardware-Erkennung von macOS hatte sich eingemischt und verlangte, dass man bestimmte Tasten bedient. Durch Drücken der mittleren Taste ließ sich dies jedoch umgehen. Auch das Zoomen funktionierte mit dem Rad nicht ohne Weiteres. Hier scheint der falsche Shortcut für die deutsche Photoshop-Version hinterlegt zu sein, mit der getestet wurde. Nachdem man den richtigen Shortcut manuell eingestellt hat, funktionierte das Ein- und Auszoomen mit dem Scrollrad problemlos und flüssig.

Kompatibel ist das XPPen Artist Pro 14 Gen 2 nicht nur mit dem Mac. Selbstverständlich zählen auch Windows und sogar Android, Linux und ChromeOS zu den offiziell unterstützten Plattformen.

Kunst auf dem XPPen Artist Pro 14 Gen 2 Zeichen-Bildschirm
Das „Drawing Display“ verfügt über eine hohe Auflösung, eine sehr natürliche Farbdarstellung und eine matte Oberfläche – wie bei Papier.

Zeichnen wie auf Papier

Um einen optimalen Eindruck zu gewinnen, braucht es natürlich auch einen richtigen Künstler, der sein Zeichentalent auf dem Artist Pro 14 Gen 2 unter Beweis stellt. Baruch Bürger ist dieser Künstler und hat für inside digital zum Stift gegriffen. Schon nach wenigen digitalen Pinselstrichen zeigt er sich begeistert: „Die Struktur der Oberfläche ist fast wie Papier.“ Auch die Möglichkeit, das gezeichnete sofort an Ort und Stelle zu sehen, gefällt dem Zeichner.

Insgesamt beschreibt er das Zusammenspiel aus Grafiktablett, Stift und Fernbedienung als „sehr Workflow-fördernd“. „Das Gerät hat eine besonders steile Lernkurve: Je mehr man es verwendet, desto flüssiger läuft das Arbeiten damit“, findet der Künstler. Das Design und die Verarbeitung der Hardware hat dem Tester gut gefallen, „alles ist sehr hochwertig“ lautet sein Urteil. „Die individuellen Anpassungsmöglichkeiten sowohl des Pads, als auch der kabellosen Fernbedienung sind schon ein großer Vorteil“, findet er. „Das ist definitiv auch für den professionellen Zweck zu gebrauchen.“ Einziger Kritikpunkt auch von unserem Zeichenprofi ist das Setup: „Hier sollte man schon ein bisschen Ahnung von Technik haben“, findet er.

Fazit

Obwohl sich XPPen mit dem Artist Pro 14 Gen 2 preislich noch im Einsteigersegment bewegt, lassen sich mit dem günstigen Zeichenbildschirm durchweg professionelle Ergebnisse erzielen. Die Arbeit mit dem hochauflösenden Display macht Spaß und fühlt sich schnell natürlich an. Ob Fotobearbeitung oder künstlerisches Zeichnen – mit einem Stift auf einem Bildschirm geht vieles leichter von der Hand als mit Maus und Tastatur. Engagierte Hobbyisten wie aufstrebende Profis werden das XPPen Artist Pro 14 Gen 2 gleichermaßen nicht mehr missen wollen.

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Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit XPPen. Der Partner nimmt keinen Einfluss auf den Inhalt des Artikels.

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