Huawei FreeBuds 5: Kopfhörer mit ungewöhnlichem Design im Test

7 Minuten
Die Huawei FreeBuds 5 fallen vor allem durch ihr ungewöhnliches Design auf. Mit ihrem offenen Design sollen sie besonders komfortabel zu tragen sein. Doch wie ist der Halt im Ohr? Und kann der Klang überzeugen? Wir haben die kabellosen Kopfhörer getestet.
Huawei FreeBuds 5: Kopfhörer mit ungewöhnlichem Design im Test
Huawei FreeBuds 5: Kopfhörer mit ungewöhnlichem Design im TestBildquelle: Timo Brauer / inside digital

Nichts ist bei einem Kopfhörer so wichtig wie der gute Halt im Ohr. Denn egal, wie gut ein Kopfhörer klingt, wenn er bereits nach wenigen Minuten im Ohr unangenehm drückt oder gar herausfällt, bringt auch der beste Klang nichts. Bei den neuen FreeBuds 5 will Huawei eine neue Passform gefunden haben, die besonders komfortabel ist.

FreeBuds 5 ausprobiert: So halten die Stecker im Ohr

Earbuds mit einem offenen Design ohne Silikonspitze sitzen bei vielen Nutzern deutlich angenehmer und fallen auch nach langer Zeit im Ohr kaum auf. Denn statt mit Druck des Silikons hängen sie durch ihr eigenes Gewicht im Ohr.

Die FreeBuds 5 treiben diesen Vorteil mit ihrem ungewöhnlichen Design auf die Spitze. Durch den gebogenen und vergleichsweise schweren Stiel halten die Ohrstecker beinahe ausschließlich am Ohrläppchen. Beim ersten Tragen ist dies etwas ungewöhnlich, doch nach ein paar Minuten hat man sich daran gewöhnt.

Huawei FreeBuds 5 im Ohr
So sehen die FreeBuds 5 beim Tragen aus

So hat man die FreeBuds 5 schon nach wenigen Minuten im Ohr fast vollständig vergessen. Jedoch sitzen sie auch nicht so sicher im Ohr, wie etwa die FreeBuds 4 oder Apples AirPods. Während ich mit letzteren mühelos Sport machen kann, würde ich dies mit den FreeBuds 5 nicht riskieren. Spazieren oder am Schreibtisch sitzen sind hingegen kein Problem. Jedoch ist jedes Ohr anders und die Passform sehr individuell.

Gewagtes Design

Individuell ist auch, wie dir das Design der neuen FreeBuds 5 gefällt. Bei uns im Büro gehen die Meinungen stark auseinander. Von „Retro-futuristisch“ über „Ohrringe“ bis hin zu „sieht aus, als würde etwas aus dem Ohr laufen“ ist alles dabei. Die Ohrstecker ziehen auf jeden Fall Blicke auf sich und treffen nicht jeden Geschmack.

Die Huawei FreeBuds 5 in allen Farben
Die Huawei FreeBuds 5 in allen Farben

Die FreeBuds 5 sind in drei Farben erhältlich: Silber, Orange und Weiß. Während die Kopfhörer bei allen Varianten glänzend gehalten sind, ist das Case in Orange und Silber matt gehalten und ein echter Handschmeichler. Generell ist die Haptik super. Case und Kopfhörer sind erstklassig verarbeitet und das Case erinnert beim Öffnen und Schließen an ein hochwertiges Zippo-Feuerzeug. Die Kopfhörer lassen sich auch mit einer Hand einfach aus dem Case entnehmen. Nur beim Zurücklegen gibt es ein kleines Manko. So passen beide Kopfhörer in beide Slots des Cases und erst beim Zuklappen fällt auf, wenn man die Ohrstecker falsch herum eingesetzt hat.

Das Case hat eine großartige Haptik
Das Case hat eine großartige Haptik

Steuerung per Gesten und App

Die Kopfhörer lassen sich über Touchflächen an der Seite steuern. Die Gesten kannst du nach deinen Bedürfnissen in der App anpassen. Besonders praktisch ist das Ändern der Lautstärke durch Streichen. So musst du dafür nicht jedes Mal zum Smartphone greifen. Die Gesten wurden im Test stets zuverlässig erkannt. Nur das „gedrückt halten“ löste gelegentlich beim Anziehen der Kopfhörer ungewollt aus. Daher habe ich diese Geste in der App deaktiviert.

Über die App können nicht nur die Gesten angepasst, sondern auch weitere Einstellungen getroffen und Firmware aktualisiert werden. Auch ein Equalizer und eine Ortungs-Funktion stehen bereit. Leider ist die App jedoch nicht in Googles Play Store gelistet. Stattdessen muss man sie von der Huawei-Website herunterladen und installieren. Das ist jedoch in weniger als einer Minute erledigt.

In der App kann man auch die verbundenen Geräte verwalten. Denn lassen sich die FreeBuds 5 mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden. So funktioniert der Wechsel etwa zwischen Notebook und Smartphone ohne Probleme, auch wenn die Geräte nicht von Huawei sind und sogar ein unterschiedliches Betriebssystem nutzen.

Wie klingen die Huawei FreeBuds 5?

Klanglich hat Huawei bei den FreeBuds 5 nachgelegt. So klingen diese hörbar besser als die Vorgänger und können mit Apples AirPods 3 mithalten. Der Sound ist klar und auch Bässe klingen trotz der offenen Bauweise richtig gut.

Ebenfalls durch die Bauweise und den lockeren Halt im Ohr muss man die Lautstärke höher einstellen als bei anderen Kopfhörern. Das ist jedoch kein Problem, da die Kopfhörer genug Spielraum nach oben bieten. Die Lautstärkestufen lassen sich dabei feinstufig einstellen. Bei einem besseren Sitz im Ohr könnte man den Klang jedoch noch besser genießen.

Huawei bewirbt die FreeBuds 5 mit einer aktiven Geräuschunterdrückung. Für Kopfhörer ohne Silikonstöpsel ist dies ungewöhnlich, da Außengeräusche an den Kopfhörern vorbei ans Ohr gelangen. Im Test zeigt sich dann, dass auch Huawei keine Wunder vollbringen kann. So enttäuscht das ANC komplett. Schaltet man die Funktion ein, hört es sich so an, als würden die Kopfhörer schlicht White Noise über die Musik legen.

Die FreeBuds 5
Ohne Silikon ist kein gutes ANC möglich

Einen Transparenzmodus – also quasi das Gegenstück zur Geräuschunterdrückung – gibt es bei den FreeBuds 5 nicht. Dieser ist auch nicht notwendig. Wenn gerade keine Musik läuft, merkt man die Kopfhörer im Ohr so gut wie gar nicht und nimmt seine Umgebung einwandfrei wahr.

Akku und Laufzeit

Durch das neue Design passt ein deutlich größerer Akku in die neuen FreeBuds 5. So ist auch das Gewicht mit 5,4 Gramm etwas angestiegen. Auf die Akkulaufzeit hat dies einen positiven Effekt. Im Alltag sind mit Musik-hören und ein paar kürzeren Telefonaten knapp 5 Stunden Laufzeit drin. Ein durchschnittlich guter Wert. Zusammen mit dem Case sollen die Kopfhörer laut Huawei 30 Stunden durchhalten, ehe sie wieder an die Steckdose müssen. Aufladen ist via USB-C-Kabel oder kabellos möglich. Auf einen Aufpreis für das kabellose Laden verzichtet Huawei erstmals und stattet alle Cases mit dieser praktischen Funktion aus.

Huawei FreeBuds 5 Case beim Laden auf einem Smartphone
Dank Wireless-Charging kann man die FreeBuds 5 mit dem Smartphone aufladen

Fazit: Spannende Kopfhörer – doch nicht für Jeden

Während die FreeBuds 4 eine Kaufempfehlung für jeden auf der Suche nach Bluetooth-Earbuds waren, ist es bei den FreeBuds 5 schwieriger eine generelle Empfehlung auszusprechen. Der Klang hat sich deutlich verbessert und ist nun wieder auf einem Niveau mit Apples aktuellen AirPods. Doch ist das Design nicht für jeden etwas.

Ein Grund ist das gewagte Design selbst, das nicht jedem gefallen mag. Doch ein größeres Problem, zumindest in meinen Ohren, ist die Passform. Während andere Kopfhörer ohne Silikon wie die AirPods 3 oder die FreeBuds 4 perfekt in meinen Ohren halten, ist dies bei den FreeBuds 5 nicht der Fall. Ein kurzer Sprint zum Bus und schon fallen einem die Stecker aus den Ohren. Das ist schade, da Klang, Haptik und Bedienung im Test vollends überzeugen können. Jedoch ist jedes Ohr anders. Persönlich werde ich jedoch bei den AirPods 3 oder Nothing Ear Stick bleiben.

Nur von der beworbenen Geräuschunterdrückung solltest du nichts erwarten. Ist dir diese Funktion wichtig, musst du zu Kopfhörern mit Silikon greifen, etwa den Premium-Modellen FreeBuds Pro 2 oder Apple AirPods Pro 2 oder unserem Preis-Leistungs-Tipp Nothing Ear 2.

Huawei FreeBuds 5 Testsiegel mit 76 Prozent Testwertung

Pros der FreeBuds 5 im Test

  • angenehmer Halt im Ohr
  • überzeugender Klang
  • nahtloser Gerätewechsel
  • vielseitige Touch-Gesten

Contras der FreeBuds 5 im Test

  • ANC quasi nicht funktionsfähig
  • halten (zumindest bei uns) nicht gut im Ohr

Die Kopfhörer sind ab sofort für 159 Euro bei Huawei direkt erhältlich. Bis zum 27. April gibt es mit dem Code „AFB510“ 10 Prozent Rabatt sowie eine kostenlose Schutzhülle für die Kopfhörer dazu.

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